Butler Parker 118 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker 118 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740920388

isbn:

СКАЧАТЬ beiden komischen Typen waren eigentlich schon tot«, beschwerte sich der schlanke, sportliche Hale und schüttelte den Kopf. Er wischte sich eine dicke, nachrollende Träne von der Wange. »Ich hatte sie genau im Visier, als sie hinter den Schneemännern verschwanden. Und dann konnte ich plötzlich nichts mehr sehen.«

      »Wir werden Ärger mit dem ›Falken‹ bekommen.« Pete schnaufte erregt. »Wie wollen wir ihm diese Pleite erklären?«

      »Erklären? Wir sagen, was wirklich passiert ist.« Hale nickte nachdrücklich.

      »Die beiden Typen unten am See haben die Leiche gefunden. Sie werden sofort die Polizei alarmieren.« Pete versuchte, klare Gedanken zu fassen. »Die Bullen werden auf der Bildfläche erscheinen und Larry abtransportieren.«

      »Und genau da liegt unsere Chance«, fiel Hale ihm ins Wort. »Die Polizei wird Larry entweder nach Newtonmore schaffen oder nach Inverness. Und irgendwo da wird sie im Leichenschauhaus landen. Muß doch ’n Klacks sein, da reinzukommen, oder?«

      »Das ist die Lösung, Hale«, pflichtete Pete seinem Partner fast erleichtert bei. »Noch ist nichts verloren.«

      »Eben. Und jetzt habe ich noch ’nen Vorschlag, Pete. Muß der ›Falke‹ überhaupt wissen, was sich hier getan hat? Müssen wir ihn dauernd anrufen? Warten wir doch, bis wir’s hinter uns haben. Der ›Falke‹ ist doch nur an ’nem Resultat interessiert.«

      »Er rechnet tatsächlich damit, daß wir erst am Abend nach Larry sehen.« Pete nickte und dachte angestrengt nach. Der Vorschlag seines jüngeren Partners gefiel ihm sehr.

      »Dann ist doch alles klar, Pete.« Hale wischte sich weitere Tränen von den Backen und hüstelte. »Erkannt haben uns die Typen unten bei den Schneemännern bestimmt nicht. Wir haben also gar nichts zu befürchten.«

      »Einverstanden, wir werden’s so machen«, sagte Pete vom Husten gequält. »Aber jetzt geh’ ich raus auf den Balkon und schau’ mir das Ufer an. Inzwischen müßten die Bullen schon aufgetaucht sein.«

      »Bei dem Wetter wirst du kaum was sehen, Pete.« Hale zeigte durch das Fenster nach draußen. Die Schneeschauer waren noch stärker und dichter geworden. Der Rodelhang versank in weißen Flocken.

      »Dann muß ich eben näher ran«, entschied der rundliche Pete. »Ich muß rausbekommen, was da unten am See läuft. Komm, wir machen auf Winterurlauber und sehen uns die Gegend an. Aber laß gefälligst die Kanone zu Hause.«

      Die beiden Mordschützen warfen sich wadenlange Mäntel über, setzten sich Pelzkappen auf und gingen hinaus in den wirbelnden Schnee. Sie hatten sich inzwischen leidlich erholt und kamen recht gut voran. Sie benutzten den geräumten, offiziellen Weg, der in vielen Kurven hinunter zum Waldsee und zur »Schneemännerallee« führte.

      Sie waren nicht allein, was ihnen nicht ungelegen kam.

      Zwei Hotelhostessen marschierten mit gut zwei Dutzend munter plappernder Kinder hinunter zu den Schneemännern, um weitere Kunstwerke aus Schnee und Eis zu formen. In einigem Abstand folgten Eltern, die die künstlerischen Fähigkeiten ihrer Sprößlinge aus nächster Nähe begutachten wollten. Die beiden Mordschützen fielen überhaupt nicht auf. Eine bessere Tarnung hätten sie sich gar nicht ausdenken können.

      »Seit wann gibt’s Blasmusik, wenn die Bullen ’ne Leiche abholen?« wunderte sich der schlanke Hale und blieb plötzlich stehen.

      »Die Musik kommt unten vom Seeufer her«, staunte auch der rundliche Pete.

      »Die müssen Larry doch längst entdeckt haben.« Hale beschleunigte seine Schritte. Pete keuchte hinter seinem Partner einher und wurde von Schritt zu Schritt immer nervöser. Alles hatte er dort unten am See erwartet, nur nicht heitere Blasmusik.

      Und dann hatten die beiden Mordschützen die Schneemänner erreicht. Weit und breit war nichts von Polizei zu sehen. Friedlicher hätte kein winterliches Seeufer sein können.

      Zwischen den Schneemännern standen die Mitglieder einer kleinen Kapelle und spielten gerade einen zündenden Militärmarsch. Die Kinder rannten eifrig auf die Kapelle zu und begannen mit einer Schneeballschlacht.

      »Larry is’ weg«, stellte Hale verdutzt fest und deutete verstohlen auf den Schneemann, der vom Rodelschlitten Lady Simpsons gerammt und zerstört worden war.

      »Das gibt’s doch nicht!« Pete schnaufte und wischte sich einige Nachzüglertränen von den kalten Wangen. »Oder... Oder sollten die beiden Typen ihn weggeschafft haben?«

      »Wie denn? Und wohin?« Hale schüttelte den Kopf.

      »Über den See. Dort rüber in die Wälder.«

      »Weißt du, was das bedeuten würde, Pete?«

      »Im Moment nicht, Hale.«

      »Dann können das keine normalen Winterurlauber gewesen sein. Geht dir nicht ’n Licht auf? Dann sind die aus der Branche! Normale Urlauber verstecken doch keine Leiche, die rennen sofort zum nächsten Bullen.«

      »Da is’ was dran, Hale.«

      »Ich hab’s!« Hale hatte eine Erleuchtung. »Die haben Larry zurück in ’nen anderen Schneemann gesteckt. Das ist die Lösung! Auch für die beiden Typen wäre es zu riskant, ’ne Leiche durch diese belebte Gegend zu schleppen. Wir müssen uns die Schneemänner mal genauer ansehen. Ich wette, wir werden Larry in einem finden.«

      »Das wär’ ja glatt geistiger‘ Diebstahl«, erregte sich der rundliche Pete, der die Idee mit dem Schneemann gehabt hatte und stolz darauf war. Er setzte sich sofort in Bewegung und zuckte zusammen, als ein ziemlich hart zusammengepreßter Schneeball auf seinem Hinterkopf landete.

      Wütend fuhr er herum und sah sich einer Gruppe lachender und ausgelassener Kinder gegenüber. Pete rang sich ein Lächeln ab, um nicht aufzufallen, und nahm dann entschlossen die Parade der Schneemänner ab.

      Hale holte auf und präsentierte ihm einen Skistock. Er riß gerade den geflochteten Schneeteller unten vom Stock und zwinkerte seinem Partner dann zu.

      »Damit pieken wir in die Figuren, die uns verdächtig Vorkommen«, sagte er triumphierend.

      »Wo hast du denn das Ding her?« wollte der rundliche Hale wissen.

      »Geklaut, was sonst! Los, Hale. Wenn wir uns beeilen, wissen wir bald Bescheid.«

      Hale hatte keine Ahnung, auf welch unglückseligen Gedanken er da gekommen war. Er wußte nichts vom künstlerischen Stolz jener, die Schneemänner bauen.

      *

      Pete und Hale glaubten sich unbeobachtet, zumal sie weit hinten am Ende der »Schneemännerallee« mit ihrer Arbeit begannen. Hale hatte den ersten Schneemann angepiekt und schüttelte den Kopf in Richtung Pete, der die Sicherung dieses Unternehmens übernommen hatte.

      »Nichts«, sagte Pate. »Habe ich schon gesehen. Der Stock ging wie durch Butter.«

      »Irgendwo muß Larry sein.« Hale bohrte den zweiten Schneemann an, einen sehr hübschen Burschen, dessen Nase aus einer Rübe bestand. Hale drückte den Skistock in den dicken, runden Leib und stocherte herum.

      »Fehlanzeige«, meldete er Pete.

      »Macht ja nichts«, СКАЧАТЬ