Название: Der exzellente Butler Parker 13 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Der exzellente Butler Parker
isbn: 9783740937560
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Parker fand eine zusätzliche Waffe, die ebenfalls in einer Halfter untergebracht war und wartete, bis der Mann wieder zu sich gekommen war. Als dies der Fall war, entdeckte der Mann nach wenigen Augenblicken, daß seine Hände mit Packband gefesselt waren. Parker trug aus guten Gründen stets eine kleine Rolle dieses Bandes mit sich. Er wollte seinen Vorrat an privaten Handschellen nicht unnötig strapazieren.
»Könnten Sie sich entschließen, meiner Wenigkeit mitzuteilen, in wessen Auftrag Sie hier auf Mister Randolph Hussler warten?« erkundigte sich der Butler gemessen.
»Einen Dreck werde ich tun«, gab der Mann undeutlich zurück. Er litt eindeutig noch unter den Nachwirkungen des Schlages.
»Sollten Sie ein wenig verärgert sein?« erkundigte sich Parker.
»Zum Teufel, wer sind Sie eigentlich?« Der Mann bemühte sich, wieder auf die Beine zu kommen. Dabei langte er unauffällig nach seiner Schulterhalfter und mußte feststellen, daß man ihn demilitarisiert hatte.
»Für wen warten Sie auf Mister Hussler?« wiederholte der Butler seine Frage. »Auf die Rückkehr Ihres sogenannten Partners sollten Sie nicht setzen. Er wurde von einem kleinen Mißgeschick ereilt und sinniert momentan darüber intensiv nach.«
»Mann, wie reden Sie eigentlich?« Der jetzt Waffenlose hatte sich endlich hochgedrückt und schätzte den Butler ab mit schnellem Blick. Er sah sich einem konventionell gekleideten Gegner gegenüber, dem man kaum etwas Zutrauen mochte.
»Sie können selbstverständlich versuchen, das sprichwörtliche Blatt noch mal zu Ihren Gunsten zu wenden«, lud der Butler ihn höflich ein. »Meine Wenigkeit möchte Sie aber darauf aufmerksam machen, daß solch ein Versuch sich mit Sicherheit nicht auszahlen wird.«
»Wer sind Sie?« Der Mann kam dem Rat des Butlers nach und verzichtete auf einen Angriff.
»Ein Privatmann, der den Weg Mister Husslers kreuzte.«
»Und für wen ziehen Sie die Show ab?« Der Mann bemühte sich jetzt um Vertraulichkeit. Er spielte auf Parkers Kleidung an.
»Meine Wenigkeit arbeitet auf eigene Rechnung«, beantwortete Parker die Frage.
»Da würd’ ich aber verdammt vorsichtig sein«, meinte der Mann. »Es gibt da Leute, die sich nicht in die Suppe spucken lassen.«
»Wobei man wieder bei jener Person ist, für die Ihr Partner und Sie arbeiten«, erinnerte der Butler, der sehr genau zugehört hatte. »Aber darüber sollte man sich wohl an anderer Stelle unterhalten. Wenn Sie sich meiner Wenigkeit vielleicht freundlicherweise anschließen würden?«
Parker richtete den Lauf der erbeuteten Waffe auf den Mann und überredete ihn auf diese Art, mit ihm zum hochbeinigen Monstrum zu gehen.
*
»Da haben Sie sich bestimmt wieder mal ablenken lassen, Mister Parker«, meinte Lady Agatha ein wenig abfällig, als Parker seinen Bericht erstattet hatte. »Sie sollten den Blick stets auf das Wesentliche richten.«
»Wie Mylady zu wünschen geruhen.« Parkers Gesicht blieb ausdrucksvoll.
»Während Ihrer Abwesenheit habe ich mich mit den gebrannten Mandeln befaßt«, fuhr sie fort. »Und ich bin da zu einem ersten Resultat gekommen, Mister Parker.«
»Mylady werden mit Sicherheit grundsätzliche Erkenntnisse gewonnen haben.«
»Selbstverständlich.« Sie lächelte wohlwollend und wissend. »Die beiden Diamanten sind geschmuggelt worden. Und die Tarnung waren die gebrannten Mandeln.«
»Mylady dürften damit den Kern der Dinge getroffen haben.«
»Was denn sonst?« Sie sah ihn streng an. »Ich frage mich nur, wie man die Steine in die gebrannten Mandeln bekommt, Mister Parker. Gehen Sie dieser Sache mal nach, ich kann mich schließlich nicht um alles kümmern.«
»Meine Wenigkeit wird sich mit einem Zuckerbäcker in Verbindung setzen, Mylady.«
»Vergessen Sie dann nicht, mir gebrannte Mandeln mitzubringen«, sagte sie umgehend. »Wie war das eben? Sie haben mir zwei Gäste mit ins Haus geschleppt?«
»Zwei Personen männlichen Geschlechts, Mylady, die sicher in der Lage sein werden, Mylady mit wertvollen Informationen zu versorgen.«
»Gut, nach dem Dinner werde ich die beiden Subjekte verhören«, entschied sie und deutete dann auf eine Tageszeitung, die auf einem Beistelltisch lag. »Ich werde heute wohl kaum noch ausgehen.«
»Mylady werden dafür sicher Gründe haben.«
»Mein Horoskop«, meinte sie und langte nun nach der zusammengeknüllten Zeitung. »Meine Bestrahlung ist nicht sonderlich gut.«
Parkers Gesicht blieb glatt und ausdruckslos. Lady Agatha orientierte sich seit einiger Zeit anhand eines Buches, das sie in einem Warenhaus erstanden hatte. Sie war momentan fest davon überzeugt, daß die Sterne nicht logen und blätterte nur zu gern in dem bewußten Buch, in dem Horoskope für jeden einzelnen Tag eines Jahres abgedruckt waren. Zusätzlich holte sie sich noch Informationen aus diversen Tageszeitungen, die ihre Leser ebenfalls mit Horoskopen beglückten.
»Hier steht eindeutig, daß ich es anderen überlassen soll, sich mit den Problemen des Tages zu beschäftigen. Die Sterne raten mir, mich den schönen Dingen hinzugeben, Mister Parker.«
»Ein Hinweis, den man nicht überhören sollte.«
»Dieses Horoskop deckt sich mit dem in meinem Buch«, redete sie weiter.
»Zu den schönen Dingen des Lebens gehören für Mylady die Aufdeckung von Kriminalfällen«, gab Parker zu bedenken.
»Das stimmt allerdings«, pflichtete sie ihm bei, nachdem sie kurz nachgedacht hatte. »Daran dachte auch ich schon.«
»Vielleicht ist das Tageshoroskop geradezu eine Aufforderung, sich weiterhin auch in den Abend- und Nachtstunden mit Mister Hussler zu beschäftigen, Mylady.«
»Wer ist Mister Hussler?« erkundigte sie sich umgehend. Ihr Namensgedächtnis war nicht gerade überentwickelt.
»Mister Hussler war der Fluggast, der Mylady mit den gebrannten Mandeln versorgte«, erinnerte Parker.
»Ich weiß, ich weiß«, behauptete sie wie stets. »In meinem Kopf ist jedes Detail gespeichert, Mister Parker. Ich werde also nach dem Dinner etwas unternehmen?«
»Mylady planen sicher, Mister John Britton einen Besuch abzustatten.«
»Zu wem sollte ich sonst, Mister Parker«, antwortete sie. »Er wird mir Rede und Antwort stehen müssen.«
Parker hatte gerade die Absicht, Mylady diskret mitzuteilen, wer John Britton war, als das Telefon sich meldete. Gemessenen Schrittes begab er sich an den Apparat, hob ab und meldete sich.
»Pickett СКАЧАТЬ