Butler Parker 106 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker 106 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740916190

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СКАЧАТЬ zu nehmen. Wahrscheinlich traute er der entführten jungen Dame nicht viel an Gegenwehr zu. Beide Gangster hatten bisher übersehen, daß der noch immer ohnmächtige junge Killer keine Waffe mehr besaß.

      Kathy wurde es heiß und kalt unter der nackten Haut, als Richie mit ihrer Reihe begann.

      Sie verdrehte die Augen nach oben zur Decke und hörte das Näherkommen seiner Schritte, dann seinen schnaufenden Atem. Er war nur noch wenige Puppen von ihr entfernt. Kathy konzentrierte sich auf ihre Pose, stellte die Atmung ein und wurde starr wie eine Statue. In den nächsten Sekunden mußte es zum Kontakt kommen.

      Er stand seitlich neben ihr, streckte seine Hand nach ihrer nackten Brust aus und … nahm dann den Kopf herum. Sein junger Partner war gerade zu sich gekommen und hatte sich aufgerichtet. Dieses Geräusch hatte Richie abgelenkt.

      Kathy fackelte nicht lange.

      Sie schlug blitzschnell mit dem Lauf der Schußwaffe zu, traf die Schläfe des Gangsters und erstarrte dann wieder zur Unbeweglichkeit. Richie fiel zur Seite, stöhnte auf und rammte die erste Schaufensterpuppe, die prompt umkippte.

      Eine Kettenreaktion setzte ein.

      Die erste Puppe brachte die nächste aus dem Gleichgewicht. Und diese wiederum die beiden anderen rechts von ihr. Zuerst geschah das in einer Art Zeitlupentempo, doch dann kippten die künstlichen Mannequins reihenweise um und landeten krachend auf dem Boden.

      Der dickliche Melvin war zur Seite gesprungen und starrte auf den Massensturz der künstlichen Damen, war sichtlich irritiert und vermißte seinen Freund Richie, der unter einigen Mannequins lag und sich verständlicherweise nicht rührte.

      Kathy schwitzte Blut und Wasser.

      Richie hatte ungewollt all jene Puppen niedergestreckt, die ihr eine Art Sichtschutz gewährt hatten. Nun war sie den Blicken des Gangsters ausgeliefert, der seine Waffe – einen kurzläufigen Revolver – schußbereit in der linken Hand hielt. Die Augen des Gangsters blieben an ihr haften, Kathy fühlte sich durchschaut und erwartete, daß der Mann abdrückte.

      Sie behielt die Nerven, zuckte mit keiner Wimper, hielt ihre Position durch und ließ es darauf ankommen.

      Melvin marschierte um die gefallenen Mädchen herum und näherte sich Kathy. Er mußte sie erkannt haben, ein böses und auch erwartungsvolles Lächeln umspielte seine vollen Lippen. Zudem hob er die Schußwaffe Zentimeter um Zentimeter und richtete den kurzen Lauf auf ihren Leib. Kathy durfte ihn nicht direkt ansehen, zu ihrer Pose gehörte es, die Decke wie hypnotisiert anzustarren.

      „Steck’ endlich auf, Süße“, sagte Melvin und kam immer näher. „Ich hab’ dich erkannt.“

      Er stand jetzt knapp vor ihr und streckte seine freie Hand nach ihrer Brust aus.

      Kathy hatte noch mal vorsichtig eingeatmet, hielt dann die Luft an und brauchte noch einige wertvolle Sekunden, um ihren Plan durchzuführen.

      Die schwitzende Hand des Gangsters legte sich auf ihre Brust. Jetzt mußte der Mann wissen, daß er es mit einer sehr lebendigen Frau zu tun hatte.

      Genau in diesem Moment trat Kathy geschickt nach hinten aus, ohne dabei ihre Position aufzugeben. Durchtrainiert wie sie war, schaffte sie es.

      Ihr Fuß traf eine hinter ihr aufgestellte Schaufensterpuppe, die sofort umkippte.

      Das irritierte den dicklichen Gangster.

      Er fühlte sich überlistet, sprang zur Seite und sah auf die umstürzende Puppe.

      Kathy war plötzlich nicht mehr das sanfte und scheue Reh. Sie warf sich zur Seite, entging einem Schuß und schlug mit ihrem hochschnellenden Fuß unter den Arm des Mannes, der daraufhin die Waffe verlor.

      Melvin brüllte vor Wut auf, stürzte sich auf Kathy, hechtete förmlich auf sie und landete auf dem Boden. Kathy hatte sich blitzschnell seitlich weggerollt und verlor dabei leider ihre Beutewaffe. Sie hielt sich nicht mit der Suche nach dieser Waffe auf, sondern ergriff eine Schaufensterpuppe und benutzte sie als Schlaginstrument.

      Als Melvin wieder hochkam, landete sie ihren ersten Treffer.

      Es kam zu einem intensiven Kuß. Die Puppe berührte mit ihren harten Kunststofflippen den vollen Mund des Mannes, der diesem Kuß nicht gewachsen war. Melvin heulte auf, faßte nach dem schmerzenden Mund, sackte zurück und kassierte den nächsten Treffer.

      Kathy legte ihm die Puppe vor die Brust. Melvin keuchte, schnappte nach Luft, rutschte zurück auf den Boden und wurde dann von der Puppe innig umarmt. Kathy hatte dafür gesorgt und setzte den Gangster endgültig außer Gefecht. Melvin blieb ruhig auf dem Boden liegen.

      Dafür schaltete sich jetzt der junge Gangster ein. Gewiß, er verfügte nicht über eine Schußwaffe, aber er war erfahren in der Kunst des Karate, wie sich zeigte. Er sprang über einige gefallene Mädchen und ging sofort zum Angriff über. Mit angewinkelten und vorgestreckten Armen pirschte er sich an Kathy heran. Seine grünlich schimmernden Augen bestanden nur noch aus Haß und Vernichtungswillen.

      Kathy brachte sich erst mal in Sicherheit und flüchtete zurück zu den noch stehenden Puppen.

      Der junge Gangster war dicht hinter ihr, hechtete sich auf sie und landete zwischen einigen Mannequins, die von Kathy umgeworfen worden waren. Der Mann verhedderte sich in Beinen und Armen aus Kunststoff, verlor ein wenig die Übersicht und war frustriert, als er plötzlich einen einsamen Frauenkopf in Händen hielt. Dieser Kopf hatte sich vom Rumpf einer Kunststoffdame gelöst.

      Kathy hatte bereits die Tür erreicht, durch die Melvin gekommen war.

      Sie riß sie auf, donnerte sie hinter sich zu und entdeckte den Schlüssel im Schloß.

      Sie schaffte es in letzter Sekunde.

      Als auf der anderen Seite der Tür die Klinke heruntergeschmettert wurde, war die Tür gesichert. Der Mann rammte in hilfloser Wut gegen das Eisenblech, vermochte jedoch nichts auszurichten. Kathy orientierte sich und rannte dann durch einen langen Gang, der vor einer Betontreppe endete.

      Sie hastete über die Stufen nach oben und stand in einer großen Halle, die mit Kisten vollgestopft war. Zögernd ging sie weiter, unsicher, welchen Weg sie wählen sollte. Sie rechnete mit neuen Überraschungen und sollte prompt auf ihre Rechnung kommen.

      Sie fand eine Tür, öffnete sie zögernd und trat hinaus auf einen Dachgarten.

      Irritiert fuhr sie herum, als Sekunden später ein begeistertes Pfeifen zu hören war.

      Nur einen Sprung vom Rand des Dachgartens entfernt befand sich ein Baugerüst, auf dem Anstreicher standen, die mit Sandstrahlgebläsen eine Fassade säuberten.

      Die Arbeiter waren mit der unverhofften Abwechslung durchaus einverstanden, denn Kathy sah in ihrer mehr als sparsamen Bekleidung attraktiv und einladend aus. Die Männer winkten ihr und hatten berechtigten Spaß an dieser unverhofften Einlage.

      Kathy zögerte nicht lange, winkte zurück und deutete auf eine der vielen Bohlen, die auf dem Gerüst lagen.

      Zwei Arbeiter verstanden augenblicklich, packten die Bohle und schoben sie vom Gerüst aus hinüber auf den Rand des Dachgartens. Kathy breitete die Arme aus, balancierte sich aus und schritt dann über die Bohle hinüber auf das Baugerüst. Dabei vermied sie es, hinunter in den schmalen Innenhof zu sehen. Es interessierte СКАЧАТЬ