Dr. Norden Bestseller 340 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Norden Bestseller 340 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden Bestseller

isbn: 9783740964191

isbn:

СКАЧАТЬ hat sie gebrüllt«, erklärte Frau Mertens leicht beleidigt.

      »Das war der Schock, und es ist gut, wenn die Kinder ihn herausschreien«, erklärte er.

      »Siehst du, der Doktor weiß es«, sagte Nina triumphierend. »Und er macht alles ganz toll, da tut gar nichts weh.«

      Nun lächelte Frau Mertens auch. »Ich bin ja so froh, daß wir Sie haben, Herr Doktor. Es wird schlimm werden, wenn wir wegziehen bis ans andere Ende der Stadt.«

      »Es gibt überall gute Ärzte, Frau Mertens, wann ist es denn soweit?«

      »Im Frühjahr. Für meinen Mann ist es dann bequemer, und für die Kinder ist es besser, wenn man ein eigenes Haus hat, wo man nicht immer mahnen muß.«

      »Dann brauche ich auch nicht alles gleich wegzuräumen«, sagte Nina.

      »Na, darüber reden wir noch«, sagte ihre Mutter energisch. »Auf den Mund gefallen ist sie wirklich nicht.«

      »Seien Sie froh, daß Nina so ist, Frau Mertens. Es gibt Kinder, die ihren Eltern ganz andere Sorgen bereiten.«

      »Wir sind ja auch zufrieden, aber andere meckern halt so oft über ›diese Jugend‹.«

      »Omi sagt aber, daß sie auch nicht anders waren. Die meisten täten es nur vergessen«, gab Nina ihren Kommentar dazu.

      So verschwollen und zerkratzt ihr niedliches Gesichtchen auch war, sie konnte schon wieder lächeln, und es machte ihr auch nichts aus, daß Dr. Norden die Wunde an der Stirn klammern mußte.

      So hatte der Nachmittag begonnen, und es war dann so viel zu tun, daß Daniel Norden den Brief ganz vergessen hatte. Fee erinnerte ihn wieder daran, als er heimkam. Da war es auch schon acht Uhr, weil er noch einige Hausbesuche hatte machen müssen.

      Sie fiel nicht mit der Tür ins Haus, so neugierig sie auch war. Sie ließ ihn erst in Ruhe essen, nachdem er den Kindern gute Nacht gesagt hatte.

      Aber dann fragte sie doch, von wem der Brief sei. »Welcher Brief?« fragte er.

      »Liebe Güte, du hast ihn doch mitgenommen und wolltest ihn lesen.«

      »Du hast ihn mir aufgedrängt«, meinte er schmunzelnd, »und du wüßtest längst, von wem er ist, wenn du ihn gelesen hättest. Ich hatte ihn schon wieder vergessen.«

      »Und wo ist er, Daniel?«

      »Sicher noch in meiner Jackentasche.«

      »Es könnte doch auch was Wichtiges sein«, meinte Fee vorwurfsvoll. Sie hatte sich schon erhoben, um ihn zu holen.

      »Für wichtige Dinge gibt es Telefon, aber nun werde ich es ja gleich wissen, mein Schatz. Du siehst, daß ich vor dir nun mal keine Geheimnisse habe und kein schlechtes Gewissen zu haben brauche.«

      Es war ein Brief, dessen Inhalt beide erschüttern sollte, obgleich sie erst überlegen mußten, um wen es sich bei der Schreiberin handelte. Geraldine Bollmann?

      Daniel schaute Fee fragend an.

      »Jerry?« sagte sie nachdenklich, »Jerry Kayser? Sie muß es sein. Großer Gott.«

      Lieber Daniel, endlich habe ich den Mut, Dir zu schreiben. Du wirst Dich wahrscheinlich kaum noch an mich erinnern, und da ich keinerlei Verbindung zur Heimat hatte, weiß ich nicht, wie Deine Ehe verlaufen ist. Deine Adresse habe ich aus dem Telefonbuch, denn seit zwei Wochen bin ich in Wiesbaden und nach langen ereignisreichen Jahren zurück aus Kanada. Vielleicht erinnerst Du Dich doch noch, daß ich Heiner Bollmann ziemlich überstürzt geheiratet habe, weil er mich mitnehmen wollte nach Kanada.

      Bis dahin hatte Fee ihrem Mann vorgelesen, dann blickte sie auf.

      »Erinnerst du dich jetzt, Daniel?« fragte sie. »Jerry Kayser, die Lottomillionärin. Jedenfalls eine gute Partie.«

      »Jetzt werde ich aber auch neugierig, was sie eigentlich von mir will. Lies weiter, Schatz.«

      Ich ging mit, weil ich schwanger war, und er nahm mich mit, weil ich plötzlich Geld hatte, aber das ist mir erst später klar geworden. Fee hat mal zu mir gesagt, daß ich zu naiv sei. Sie hat gewußt, daß ich in Dich verliebt war.

      Fee hielt wieder inne. »Kann mich nicht erinnern«, murmelte sie, »wußtest du es, Daniel?«

      Er lächelte flüchtig. »Bevor ich dein endgültiges Jawort bekam, hatte ich mich mancher Versuchung zu erwehren«, erklärte er anzüglich, »aber ich war ja nur auf dich fixiert, und so scheine ich besagte Jerry auch nur vage zur Kenntnis genommen zu haben. Was will sie denn eigentlich?«

      Fee hatte die nächsten Zeilen schon überflogen und ihr Gesicht war sehr ernst geworden.

      »Sie braucht Hilfe, Schatz, das ist ein Notschrei.«

      Meine Ehe wurde die Hölle. Mein einziger Trost war mein Kind. Daniela ist jetzt zwölf Jahre alt. Ich bekam noch einen Sohn, er wäre jetzt acht Jahre, aber er starb durch Heiners Verschulden. Seit dieser tragischen Begebenheit, die jetzt sechs Jahre zurückliegt, wurde es immer schlimmer mit Heiner. Er schlug mich, quälte mich, so daß ich mich nicht mehr unter Menschen wagte. Bei andern war er so beliebt, daß ihm auch geglaubt wurde, ich sei nicht ganz zurechnungsfähig. Mich von ihm zu trennen war unmöglich, dann wäre meine Tochter ihm ganz ausgeliefert gewesen. Geschäftlich war er erfolgreich, mit meinem Geld, aber ich habe nichts davon. Nun aber bekam ich die Nachricht, daß mein Vater, der zum zweiten Mal verheiratet und wieder geschieden war, mich als Alleinerbin eingesetzt hat. Er ist vor acht Wochen gestorben, und ich durfte deshalb nach Deutschland fliegen. Als Faustpfand behielt er Daniela zurück. Er ist auch überzeugt, daß ich zurückkommen werde, um sie nicht zu verlieren, und er wird auch das Erbe meines Vaters an sich reißen.

      Ich habe niemanden, den ich um Rat fragen kann, der mich von früher kennt und mir Glauben schenken würde. Geblieben bist nur Du, und ich weiß, daß Du ein kluger und grundanständiger Mann bist und dazu auch Arzt. Du würdest mir sehr helfen, wenn ich Dich aufsuchen dürfte, damit Du Dich überzeugen kannst, daß ich keine Lügenmärchen schreibe. Und vielleicht kannst Du mir einen Anwalt vermitteln, der mir weiterhelfen kann. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin verzweifelt, obgleich ich nun wieder über ein Vermögen verfügen kann. Ich möchte meine Tochter nicht verlieren, ich möchte sie auch nicht diesem grausamen Vater überlassen, sonst hätte ich meinem Leben längst ein Ende bereitet. Bitte, hilf mir, Daniel. Ich bin in Wiesbaden unter der angegebenen Telefonnummer zu erreichen.

      Fee ließ den Brief sinken. Daniel starrte vor sich hin. »Um eine alte Bekanntschaft auffrischen zu wollen, wäre da wohl doch zu dick aufgetragen«, sagte er sinnend.

      »Sie braucht Hilfe«, sagte Fee. »Ruf sie an.«

      »Jetzt gleich? Es ist schon spät.«

      »Vielleicht wartet sie schon den ganzen Tag.«

      »Ich kann mich nicht mal erinnern, wie sie ausgesehen hat«, brummte er, aber er ging zum Telefon.

      Bedächtig wählte er die Nummer, und Fee ließ ihn nicht aus den Augen.

      »Ja, hier spricht Daniel Norden. Frau Bollmann, früher Jerry Kayser? Fee hat sich erinnert, wir haben gerade deinen Brief gelesen. Das beste wird sein, du kommst her, dann können wir alles in Ruhe besprechen.«

      Er СКАЧАТЬ