Dr. Norden Bestseller 340 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Norden Bestseller 340 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden Bestseller

isbn: 9783740964191

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СКАЧАТЬ sie zu ihm hinüberblickte, hatte er die Augen geschlossen, aber sein Gesicht hatte einen grüblerischen Ausdruck. Kann man ihm trauen, kann man sich auf ihn verlassen, fragte sie sich. Ihr Gefühl sagte ja, ihr Verstand warnte sie, da es ihr jetzt ganz bewußt war, daß sie sich da in eine brisante Sache verstrickt hatte.

      Aber wer konnte denn davon schon wissen? Conradi mochte etwas ahnen, weil er ja ein Fuchs war, aber worauf sie hinauswollte, hatte sie ihm auch nicht gesagt. Es war ihr durchaus bewußt, daß ein paar Leute sie gern mundtot machen wollten, wenn sie ihr auf die Schliche kamen.

      *

      Als Dr. Norden seine Sprechstunde beendet hatte, gab er Dorthe den Zettel, auf den er die Namen notiert hatte, die ihm Pamela genannt hatte.

      »Bewahren Sie die so auf, daß wir nicht lange suchen müßten, falls Frau Borg irgendwie Hilfe brauchen sollte«, sagte er, »aber sonst wird Stillschweigen über sie bewahrt.«

      »Ist doch selbstverständlich«, erwiderte Dorthe. »Ich gebe am Telefon niemals Auskünfte.«

      »Es könnte ja auch jemand hier erscheinen und sich als guter Freund ausgeben. Ich habe ein dummes Gefühl, wenn ich auch keine Erklärung dafür habe.«

      »Pamela Borg lebt gefährlich, das ist bekannt. Sie haben schon viele auf dem Kieker. Manchmal sind ihre Unternehmungen auch geradezu tollkühn. Wenn ich an den Entführungsfall Dörmer denke, bei dem sie ja schneller Hinweise auf die Täter fand als die Polizei, und dann auch die Reportage über die Autoschieberbande, sie fürchtet sich vor nichts.«

      »Eine erstaunliche Frau, und wer würde es ihr schon zutrauen, wenn sie so damenhaft auftritt.«

      »Vielleicht ist das ihre beste Waffe. Man traut es ihr nicht zu, daß sie so viel Mut hat.«

      Dorthe heftete den Zettel an Pamelas Karteikarte. »Da geht er nicht verloren«, stellte sie fest, »aber jetzt wartet das Mittagessen, Chef.«

      »Und mit wem essen Sie, solange Franzi noch im Urlaub ist?«

      »Ich specke ab.«

      Er lachte auf. »Weil Sie es nötig haben«, scherzte er.

      »Drei Kilo zuviel, und deshalb wird der Rockbund zu eng.«

      »Ich kann das nicht feststellen. Sie sehen blendend aus, Dorthe.«

      »Danke vielmals, mir geht es auch gut, aber dennoch müssen ein paar Kilo runter.«

      »Aber nicht so viel, daß Sie umfallen, Dorthe.«

      Sie schaute ihm nach. Sie hatte keinen Appetit. Sie dachte an Pamela Borg und verspürte Unruhe. Sie mochte diese mutige und intelligente junge Frau sehr, und sie wußte auch, daß Pamela sich schon oftmals in Gefahr begeben hatte, um der Gerechtigkeit zu dienen. Pamela scheute sich auch nicht, öffentlich ihre Meinung kundzutun, wenn es darum ging, Mißstände anzuprangern, und Dorthe wurmte es mächtig, wenn Vergehen mit zweierlei Maß gemessen wurden, wenn es auf der einen Seite um prominente Leute ging, auf der anderen aber um solche, die sich keinen teuren Anwalt leisten konnten und manchmal sogar ohne eigenes Verschulden in eine mißliche Situation geraten waren.

      Sie nahm noch mal Pamelas Karte heraus und betrachtete den Zettel mit den drei Namen, die sie sich gleich einprägte. Dann suchte sie die Karte von Nadine Castello, die mit Blutergüssen am Körper in die Praxis gekommen war. Dr. Norden stellte dann

      auch noch fest, daß sie schwanger

      war.

      Das lag mehr als zwei Jahre zurück, und das Kind mußte jetzt fast zwei Jahre alt sein. Aber wo Nadine Castello jetzt lebte, wußte sie wirklich nicht.

      *

      Daniel Norden hatte keine Zeit, mit seiner Frau über Pamela zu sprechen, denn die Kinder hielten ihn in Atem. Die drei »Großen« waren im neuen Schuljahr eine Klasse aufgerückt und hatten neue Lehrer.

      Anneka war zufrieden, ihre Brüder Danny und Felix hatten schon manches zu bemängeln.

      Die Zwillinge Jan und Desiree wollten auch zu ihrem Recht kommen beim Papi und sagten: »Schule doof!«

      Das hatten sie freilich von ihren großen Brüdern, denn gerade das, was sie nicht sagen sollten, plapperten sie ganz rasch nach. Aber sie waren dabei so putzig, daß man auch noch über sie lachen mußte.

      »Da ist ein Brief für dich gekommen, Daniel«, sagte Fee, »sieht sehr persönlich aus. Eine Frauenhandschrift.«

      »Von wem?«

      »Weiß ich nicht. Ich wollte ihn lieber nicht lesen.«

      »Ich habe keine Geheimnisse vor dir, das weißt du doch. Du kannst ihn ruhig lesen. Ich habe jetzt keine Zeit mehr. Heute abend kann ich dir allerhand erzählen.«

      »Dann lies den Brief, und erzähle mir, was drin steht.«

      »Schatz, sei doch nicht komisch, du wirst mir doch nicht mißtrauen.«

      Er lachte herzlich auf, aber Fee blieb ernst. »Es gibt manches, was man nur einem bestimmten Menschen anvertrauen mag. Wenn du darüber reden willst, ist es mir recht, aber ich vertraue dir so sehr, daß ich wirklich nicht alles zu wissen brauche, was an dich herangetragen wird. Der Brief ist an die Praxis adressiert und wohl versehentlich hierher gebracht worden.«

      »Was doch aber öfter passiert, Fee. Nun, wie du willst, ich werde ihn lesen, wenn ich Zeit habe.«

      Er küßte sie zärtlich, und Fee brachte ihn zum Wagen. »Paß auf dich auf, mein Schatz«, sagte sie betont.

      »Heute bist du wirklich ein bißchen komisch«, stellte er fest und küßte sie nochmals auf die Nasenspitze.

      Er hatte den Brief in die Jackentasche gesteckt, ihn aber vergessen, weil er in der Praxis gleich erwartet wurde. Die kleine Mertens war mit dem Rad gestürzt, und sie sah zum Fürchten aus. Ihre aufgeregte Mutter war völlig außer Atem.

      »Sie will ja zu keinem andern Arzt, Herr Doktor«, sagte sie, »und außerdem war auch keiner zu erreichen.«

      »Ist schon gut, Frau Mertens. Wir wollen mal sehen, was da alles kaputt ist.«

      »Viel«, sagte Nina. »Tut schon weh, war aber selber schuld, nicht der Fridolin.«

      »Wer ist Fridolin?« fragte Dr. Norden.

      »Der Hund von einer Bekannten«, erklärte Senta Mertens. »Er läuft Nina immer nach, und wahrscheinlich wollte sie ihn nicht anfahren.«

      »Stimmt doch gar nicht, Mami«, sagte Nina. »Ich bin durch den Park gefahren und habe nicht aufgepaßt, weil andere Kinder Ball gespielt haben.«

      »Jedenfalls kann sie denken und reden, und das ist wichtig.«

      »Aber wie sie aussieht«, stöhnte Senta Mertens, »und wir wollen am Wochenende zu den Großeltern fahren!«

      »Bis dahin ist alles wieder gut«, erklärte Nina kategorisch, »daß du dich immer so aufregen mußt! Ist doch bloß ein Zahn raus, und der hat sowieso gewackelt.«

      »Sie СКАЧАТЬ