Familie Dr. Norden 730 – Arztroman. Patricia Vandenberg
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Familie Dr. Norden 730 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 4

Название: Familie Dr. Norden 730 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Familie Dr. Norden

isbn: 9783740964245

isbn:

СКАЧАТЬ außerdem sieht sie sowieso Gespenster. Ich würde ihr einen Verdacht schon ausreden.«

      »Du glaubst also, daß sie sich wirklich alles einbildet?«

      »Reden wir jetzt nicht darüber, sie kann jeden Augenblick erscheinen.«

      Wie lange mag das zwischen den beiden schon gehen, dachte Emely indessen. Sind sie es, die mich in den Wahnsinn treiben wollen?

      Sie gab sich besondere Mühe, alles herzurichten. Schon lange hatte sie das nicht mehr getan, und ihr kam jetzt auch in den Sinn, daß sie sich mit Dana noch nicht getroffen hatte, seit sie in München wohnten, obgleich Dana schon zwei Jahre hier lebte. Tatsächlich hatten sie sich zum letzten Mal zu Jörns Geburtstag in Straßburg getroffen und sonst nur ab und zu miteinander telefoniert.

      Ja, es war tatsächlich schon so lange her, Emely wollte es fast nicht glauben, aber für sie war es ja so eine aufregende Zeit gewesen, daß sie gar nicht hatte nachdenken können.

      Sie schob den Servierwagen ins Eßzimmer, das mit seiner leicht rustikalen Einrichtung ganz gemütlich war, während die anderen Räume mit der hypermodernen Ausstattung kaum Behaglichkeit aufkommen ließen.

      »Es ist angerichtet«, sagte sie.

      »Das ging aber schnell«, sagte Dana, »und sieht sehr lecker aus.«

      »Als hätte ich es geahnt, daß ich nicht allein essen muß«, erklärte Emely daraufhin etwas anzüglich.

      »Sehr aufmerksam von dir, daß du an meinen Geschmack gedacht hast«, ließ sich jetzt Jörn vernehmen.

      Emely sah ihn forschend an, und er wurde tatsächlich verlegen.

      Emely wunderte sich, wie sicher sie sich plötzlich fühlte, aber es kam wohl auch daher, daß Jörn und Dana ihre gewohnte Selbstsicherheit vermissen ließen. Jörn war von Emelys lässiger Art so überrascht, daß er gar nicht wußte, was er sagen sollte.

      »Jörn sagte mir vorhin, daß es dir in letzter Zeit nicht so besonders gut gegangen sei«, bemerkte Dana stockend. »Du kannst dich doch bei mir melden, wenn du Sorgen hast.«

      »Ich habe keine Sorgen, ich werde nur von irgendwelchen Irren belästigt, aber da Jörn meint, daß ich mir das nur einbilde, behalte ich es lieber für mich. Daniel Norden meint allerdings, daß man es nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.«

      »Wann hast du ihn getroffen?« fragte Jörn wie elektrisiert.

      »Heute.« Emely blieb ganz ruhig. »Ich habe ihn wegen einer Patientin angerufen, die er behandelt hat, und da wir gute Freunde sind, hat er sich Zeit für mich genommen.«

      »Und du hast ihm deine Spukgeschichten erzählt«, sagte Jörn spöttisch.

      »Ich habe ihn gefragt, ob er den Eindruck hat, daß ich mich sehr verändert habe.«

      »Und was hat er gesagt?«

      »Daß er mein Lachen vermißt. Er meint, daß ich einen langen Urlaub brauche. Den werde ich auch nehmen, sobald es möglich ist.«

      »Du hast ja schon immer sehr viel von ihm gehalten«, stellte Dana fest.

      »Er und Fee sind wirklich gute Freunde, auf die man sich verlassen kann.«

      »Und auf mich kannst du dich nicht verlassen?« fragte Dana beleidigt.

      »Ich habe gemerkt, daß wir sehr verschieden sind, Dana. Ich bin nicht mehr so naiv wie früher.«

      »Du kannst mir doch offen sagen, was dir an mir nicht mehr gefällt.«

      »Ich kann nur sagen, daß ich mich verändert habe, daß ich vieles anders sehe als früher, aber ich bin nicht paranoid.«

      »Mein Gott, das ist mir mal so herausgerutscht. Du mußt nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen«, brauste Jörn auf.

      »Empfindlich warst du schon immer«, warf Dana ein. »Erinnerst du dich, wie du in der Schule genannt wurdest?«

      »Blümchen-rühr-mich-nicht-an, ich habe es nicht vergessen. Aber als du beim Schwimmen ins Becken fielst und vor Schreck zuviel Wasser schlucktest, war ich diejenige, die dich herausholte, falls du dich daran erinnerst«, sagte Emely betont.

      Dana starrte sie schockiert an, und Jörn sagte: »Davon weiß ich ja gar nichts.«

      »Du weißt manches nicht, weil deine Erlebnisse immer aufregender und wichtiger waren«, stellte Emely ironisch fest.

      »Du bist heute aber aggressiv«, warf er ihr vor.

      »Ich werde nur deutlich machen, daß ich mich wehren kann und mir nicht allerhand Schwachheiten einbilde.«

      Das saß! Jörn und Dana erstarrten, weil ihnen bewußt wurde, daß Emely doch einiges von ihrem Gespräch mitgehört hatte. Aber wieviel? Jetzt waren sie verunsichert.

      »Lassen wir dieses Thema«, sagte Jörn mit mühsamer Beherrschung. »Wir werden vernünftig miteinander reden, wenn wir allein sind.«

      »Das könnt ihr gleich haben«, stieß Dana gereizt hervor. »Ich überlasse es gern deinem Mann, etwaige Mißverständnisse auszuräumen.«

      Sie war so schnell auf dem Weg zur Tür, daß sie stolperte und sich gerade noch an einem Stuhl festhalten konnte.

      »So eilig mußt du es auch nicht haben«, sagte Emely spöttisch. Ohne sich noch einmal umzuschauen und grußlos entfernte sich Dana.

      »Du hast sie gehörig aus dem Gleichgewicht gebracht«, sagte Jörn mit einem Lächeln.

      »Ich lasse mir nichts mehr gefallen.«

      »Dein lieber Dr. Norden scheint gute Arbeit geleistet zu haben. Ich habe anscheinend nicht den richtigen Ton bei dir getroffen.«

      »Du warst verletzend und ungerecht. Nun habe ich es gesagt, es ist mir wohler.«

      »Und wir sollten wenigstens einen Versuch machen, die Mißverständnisse auszuräumen.«

      »Ich halte das nicht für Mißverständnisse, sondern für deine Überzeugung, daß ich Unsinn rede und mir alles nur einbilde. Du mußt einen sehr tiefen Schlaf haben, wenn du das nächtliche Telefonläuten nicht gehört hast. Es waren keine Fehlverbindungen sondern Schikanen.«

      »Du wirst mir doch nicht unterstellen, daß ich dahinterstecke?«

      »Jedenfalls scheint jemand sehr interessiert daran zu sein, mich tatsächlich um den Verstand bringen zu wollen.«

      »Aber warum denn? Ich bin ein realistischer Mensch. Wenn ich falsch reagiert habe auf dein Gejammer, tut es mir leid, aber da du eine intelligente Frau bist, begreife ich nicht, warum du dich so in die Vorstellung hineinsteigerst, daß jemand nach deinem Leben trachten könnte. Wenn es dich beruhigt, werde ich in Zukunft wachsamer sein und deine Klagen auch ernst nehmen. Ich habe mich schon oft gefragt, was sich in unserer Ehe so verändert hat, daß wir nur noch aneinander vorbeireden.«

      Sie sah ihn nachdenklich an. »Ich habe dich wohl mit zu verklärten Augen gesehen. Auch Liebe ist relativ.«

      »Dann СКАЧАТЬ