Название: Fürstenkinder 5 – Adelsroman
Автор: Gloria Rosen
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Fürstenkinder
isbn: 9783740963460
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»Dieser Ausspruch beweist mir, wie wenig Sie ihn kennen. Er ist ein sehr fähiger Mensch und hat sich in den letzten Wochen erstaunlich gut in seiner neuen Tätigkeit bewiesen. Darum habe ich ihm sogar den größten Teil der Personalfragen übertragen. Er besitzt nunmehr Mitspracherecht über die Einteilungen für die übrigen Kellner und Serviererinnen. Ich müßte mich erst mit ihm beraten, wie wir Sie einsetzen wollen.«
»Ich will nicht von diesem Menschen abhängig sein«, rief Hella. »Am besten, Sie bringen mich in der Bar unter.«
»Ich habe genügend Bardamen. Sie sind außerdem gut ausgebildet, was ich von Ihnen nicht behaupten kann.« Er sah sie nahezu väterlich an. »Ihnen steht doch noch der gesetzliche Mutterschaftsurlaub zu. Warum nehmen Sie das nicht in Anspruch? Sie würden dadurch Zeit und Gelegenheit finden, um ungestört über Ihre Zukunft nachdenken zu können. Außerdem braucht Sie Ihr Kind jetzt noch. Ihre Mutter kann Sie nicht ersetzen, so viel Mühe sie sich auch gibt. Überstürzen Sie darum nichts.«
Hella maß den Mann mit verächtlichem Blick. »Ich sehe schon, Sie sind von Arne genau instruiert worden, wie Sie sich mir gegenüber verhalten sollen. Er möchte mich als Hausmütterchen am Herd sehen. Bestellen Sie ihm, es nützt ihm gar nichts, sich immer wieder neue Tricks auszudenken. Er kriegt mich nicht klein. Ich verzichte darauf, jemals wieder hier zu arbeiten, denn mich widert schon allein der Gedanke an, unter Arnes Kommando zu stehen. Adieu.«
Sie verließ hastig das Büro. Als sie wieder draußen stand, fragte sie sich, was sie nun beginnen sollte. Unschlüssig schaute sie sich um. Da bog plötzlich Arne um die Ecke. Wie gehetzt lief Hella in entgegengesetzter Richtung davon.
Unverhofft stand sie vor der Bar »Kolibri«. Nanu, dachte sie verwundert, die gab es doch vorher noch gar nicht. Die mußte kürzlich erst eröffnet worden sein.
Kurz entschlossen ging Hella zur Tür. Doch sie war verschlossen. Kein Wunder, denn das Lokal wurde ja erst abends eröffnet. So suchte sie den Nebeneingang und prallte um ein Haar mit einem jungen Mann zusammen.
Er musterte sie und erkundigte sich hastig: »Wollten Sie etwa zu mir? Ich bin Bernhard Burk, der Besitzer der Bar ›Kolibri‹. Welche Beschwerde möchten Sie loswerden?«
»Wieso Beschwerde?« fragte Hella betroffen. »Ich suche Arbeit.«
Wieder glitt sein suchender Blick über sie hinweg. Dann pfiff er anerkennend durch die Zähne. »Sie sind eine Schönheit, junge Frau. Ich wäre gar nicht abgeneigt, Sie einzustellen. Kommen Sie mit in mein Büro. Dort können wir uns ausgiebig unterhalten.«
Hella folgte ihm hoffnungsfroh. Sie sollte auch nicht enttäuscht werden. Über eine Stunde lang unterhielten sie sich angeregt und stellten schon in dieser ersten Stunde ihres Kennenlernens fest, daß sie einander ähnelten, auch in ihren Ansichten von goldener Freiheit und süßem Leben.
Bernhard Burk ließ Hella ebensowenig im unklaren, wie begehrenswert er sie fand – wie sie ihn, daß er der attraktivste Mann war, dem sie je begegnete. Zwischen ihnen zündete gleich der berühmte Funke.
Allerdings sprach keiner von beiden über die Vergangenheit. Besonders Hella lag daran, daß er von ihrem Kind nichts erfuhr. Sie log ihm vor, ein kleiner Kellner in der »Blauen Grotte« habe ihr in unverschämtester Weise nachgestellt und sie beim Chef in übelster Weise verleumdet, weil er bei ihr nicht zum Ziel gekommen war.
Bernhard Burk lachte. »Sie geben sich wohl nicht mit kleinen Fischen ab, nicht wahr?«
»Ich strebe nach Höherem. Vor allem lasse ich mich nicht in meiner Bewegungsfreiheit einengen«, erklärte sie und warf ihm einen verlockenden Blick zu. »Können Sie mich in Ihrem Betrieb brauchen?«
»Selbstverständlich. Ich werde Sie ganz offiziell als Bardame einstellen und…« Er ließ den Rest des Satzes offen.
»Und was?« wollte Hella ungeduldig wissen.
»Sie gefallen mir als Frau. Ich möchte, daß Sie sich ein bißchen privat um mich kümmern. Dazu müßten Sie sich allerdings überwinden können, hier im Haus ein Zimmer zu beziehen. Ich wohne hier ebenfalls, habe das ganze Haus gekauft. Zwei Zimmer stehen noch leer. Von meinen übrigen Angestellten wollte sie keiner haben, weil sie bereits Wohnungen gemietet haben. Wie steht es also mit Ihnen? Ich möchte eine Mitarbeiterin gern zur ständigen Verfügung haben.
Natürlich würden Sie mehr Gehalt als die anderen bekommen. Allerdings müßte das unter uns bleiben.«
Hella zuckte erfreut zusammen. »Mir ist es recht Ich kann schweigen, besonders dann, wenn es um meinen Vorteil geht. Aber ich möchte gern erfahren, welche besonderen Leistungen ich für Ihre Großzügigkeit zu erbringen habe.«
»Sie können es nennen, wie Sie wollen.« Er grinste vielsagend. »In erster Linie sind Sie natürlich Bardame. Ich werde Sie einweisen und Ihnen alle Raffinessen beibringen. Dann brauche ich Sie als Ratgeberin, als gute Zuhörerin und… Na ja, ich bin völlig anhanglos und wünsche mir eine zuverlässige Person, die stets für mich da ist und der ich unbedenklich vertrauen kann. Doch das alles ergibt sich wohl erst so nach und nach aus unserer Zusammenarbeit. Sind Sie bereit, alles zu lernen und zu tun, was ich von Ihnen verlange?«
»Ja, Herr Burk.«
»Nennen Sie mich Bernhard. Das macht sich besser unter guten Mitarbeitern. Sie heißen?«
»Hella«, erwiderte sie. Sie sah zu, wie er einen Vertrag ausschrieb. Er konnte sehr geschickt mit der Schreibmaschine umgehen.
Nachdem sie den Vertrag unterzeichnet hatte, verließ sie mit einem Hochgefühl das Büro des Barbesitzers. Hella wollte gleich am nächsten Abend anfangen. Heute mußte sie erst zum Friseur und sich die passenden Kleider besorgen.
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