Fürstenkinder 5 – Adelsroman. Gloria Rosen
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Название: Fürstenkinder 5 – Adelsroman

Автор: Gloria Rosen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Fürstenkinder

isbn: 9783740963460

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СКАЧАТЬ Sie strickte sich Pullover oder las Bücher. Hin und wieder machte sie auch Einkäufe.

      Sobald sie allerdings merkte, daß Arne im Anmarsch war, verschloß sie rasch die Tür. Sie wollte ihn nicht sehen. In dieser Beziehung waren selbst ihre Eltern machtlos, die ein gutes Wort für den jungen Mann einlegten. Sie hatten ihn längst wie einen Sohn ins Herz geschlossen. Doch das kümmerte Hella nicht. Sie verabscheute Arne zutiefst, weil er sie in diese Situation gebracht hatte. Und sie malte sich aus, wie es gewesen wäre, wenn sie jetzt als begehrte Bardame in der »Blauen Grotte« ihre Arbeit versehen könnte. Zu Hause kam sie um vor Langeweile. Ihr fehlten nämlich die vergnüglichen Stunden und die Menschen, mit denen sie reden und lachen konnte.

      So blieb ihr zunächst nichts anderes übrig, als sich vorzunehmen, das Versäumte später in reichlichem Maße nachzuholen. Da wollte sie kein Vergnügen auslassen. Daß sie nach der Geburt ihres Kindes sehr ernste und mit Abstand auch die schönsten, heiligsten Pflichten einer Mutter zu erfüllen hatte, kam ihr nicht in den Sinn. Für sie zählte einzig und allein die Tatsache, recht bald wieder ihr freier Herr zu sein und sich ihr Leben nach eigenem Gutdünken einzurichten.

      *

      Obwohl Arne Brunsly viel Boshaftigkeit von seiten Hellas einstecken mußte, ließ er nicht nach in seinem Bemühen, ihre Zuneigung zurückzugewinnen. Allerdings liebte er nunmehr in ihr auschließlich die Mutter seines Kindes. Als Frau hatte sie sich denn doch wegen ihres Verhaltens seine Sympathien erheblich verscherzt.

      Trotzdem war Arne bereit, um seines Kindes willen jedes nur erdenkliche Opfer zu bringen, damit es in einem intakten Elternhaus aufwuchs.

      Denn nur so war das prächtige Gedeihen des kleinen Geschöpfes gewährleistet.

      Frau Gerke kannte Arnes Mutter nicht, dennoch stimmte sie mit ihr in der Ansicht überein, daß sich eine Heirat nicht erzwingen ließ. Ihre Gründe dazu waren freilich andere, denn Frau Gerke kannte ja Arnes wahre Herkunft nicht. Aber auch dann hätte sie ihre Ansicht verfochten, daß nur eine Liebesheirat zum wahren Glück führte.

      Trotzdem kamen Arne immer wieder Zweifel, ob es richtig war, Hella seine wahren Vermögensverhältnisse zu verschweigen. Als er mit den Eltern darüber sprach, rieten sie ihm eindringlich davon ab, ihr vor der Geburt alles einzugestehen. Ihre Einwilligung zur Heirat war ihm dann zwar gewiß, aber sein wahres Glück würde auf recht tönernen Füßen stehen. Eine Frau, die ihren Mann und ihr Kind nicht um ihrer selbst willen zu lieben vermochte und nur auf Reichtum spekulierte, konnte keine glückliche Ehe garantieren. Aber gerade das wünschten sich die Eltern für ihren einzigen Sohn, denn auch sie waren einander in Liebe und Treue verbunden. Sie erhofften sich durch das Kind eine durchgreifende Veränderung in Hella und ermahnten Arne zu Geduld und Nachsicht.

      Sie veranlaßten ihn auch, ihr in

      den letzten Schwangerschaftswochen fernzubleiben. Darum baten ihn auch die Gerkes und unterstrichen, daß Hella ohnehin sehr unleidlich geworden sei, weil ihr Zustand ihr doch sehr zu schaffen mache. Sie versprachen Arne jedoch, ihn telefonisch auf dem laufenden zu halten. So blieb er ihrem Haus fern.

      Frau Gerke suchte ihn eines Tages unverhofft in seinem Zimmer auf. Mit strahlendem Gesicht eröffnete sie Arne, daß Hella von einem strammen Jungen entbunden worden war. Überglücklich fielen sich die beiden Menschen in die Arme. Spontan entschloß sich Arne, seinen Chef um einen Tag Sonderurlaub zu bitten und umgehend ins Krankenhaus zu eilen.

      Lächelnd machte Frau Gerke den aufgeregten jungen Vater darauf aufmerksam, Hella einen Strauß Blumen mitzunehmen und ihr für den Sohn zu danken. Gerade jetzt sei sie für ein liebes Wort empfänglich. »Wenn du es richtig anfaßt und ihre weiche Stimmung ausnutzt, kannst du heute mit Sicherheit die Weichen für eure gemeinsame Zukunft stellen.«

      Arne umarmte die gütige Frau noch einmal und küßte sie auf beide Wangen. Seine Augen leuchteten. »Ich bin der glücklichste Mensch auf der Welt. Nun wird alles wieder gut.« Er stürmte aus dem Zimmer.

      Vor dem Krankenhaus suchte er in einem Blumengeschäft die herrlichsten dunkelroten Rosen aus. Beschwingt eilte er an Hellas Krankenbett.

      Er erlebte indessen eine bittere Enttäuschung. Sie sah ihn voller Verachtung an und schob die Rosen, die er zunächst wortlos auf die Bettdecke legte, so achtlos zur Seite, daß sie zu Boden fielen.

      Er sah Hella fassungslos an. Damit hatte er nicht gerechnet. Bevor er sich auch nur zu einem einzigen Wort aufraffen konnte, zischte sie:

      »Verschwinde. Ich will dich nie mehr sehen!« Wie gehässig ihre Stimme klang!

      Es ging Arne durch und durch und nahm ihm jeglichen Mut. So bückte er sich schweigend, sammelte die Rosen auf und verließ den Raum.

      Bedrückt schlich Arne ins Schwesternzimmer und bat um eine Vase für die Blumen.

      Zufällig war die Stationsschwester anwesend. Sie gab der Lernschwester einen Wink, die Blumen ins Wasser zu stellen und zur Patientin zu bringen, nachdem sie erfahren hatte, zu wem Arne gehörte. Danach wies sie ihn freundlich zurecht, weil er die Mutter seines Kindes nicht längst geheiratet hatte. Sie ließ ihn nicht im Unklaren darüber, daß Hella allen erzählt hatte, er wolle sich vor der Verantwortung drücken.

      Arne verschlug es buchstäblich die Sprache. Dann berichtete er mit Bitterkeit in der Stimme, wie es sich wirklich verhielt. Die Stationsschwester zeigte sich bestürzt darüber. Sie spürte, daß er die Wahrheit sprach. Außerdem hatte ihr manche Ungereimtheit an Hellas Benehmen zu denken gegeben. Mitleidig versprach sie ihm, auf die junge Mutter einzuwirken, damit sie endlich Vernunft annehme.

      Arne brachte es nicht über sich, Hella noch einmal zu sehen. Statt dessen erkundigte er sich, ob er seinen Sohn mal anschauen dürfe.

      Die Stationsschwester erfüllte ihm diesen Wunsch. Sie ließ den Mann nicht aus den Augen, der so ganz anders reagierte als die junge Mutter. Arnes Blicke hingen wie gebannt an dem kleinen Wesen und konnten sich daran nicht satt sehen.

      Mehr zu sich selber sprach er: »Er ist das süßeste Baby von der Welt. Ich werde es Alexander nennen. Mein Sohn! Ich habe nie gedacht, daß ein Baby so entzückend sein kann! Am liebsten würde ich es auf der Stelle mitnehmen.«

      Die Stationsschwester gab es der Schwester zurück, die heute die Aufsicht über die Babies hatte. Sie wandte sich Arne zu. »Er ist wirklich ein schönes Baby. Darum wird er auch das verschlossene Herz seiner Mutter noch auftauen. Sie kann sich dem goldigen Wesen auf die Dauer nicht entziehen.«

      Arne machte ein ganz unglückliches Gesicht. Die Worte trösteten ihn zwar, vermochten aber nicht, ihn restlos zu überzeugen. Er war in der letzten Zeit zu oft von Hella enttäuscht worden

      Schon wollte er sich verabschieden, als sich die Stationsschwester freundlich erkundigte: »Möchten Sie allen Ernstes, daß Ihr Sohn Alexander heißt?«

      Er sah sie an. »Das wäre mein größter Wunsch. Allerdings bezweifle ich, daß Hella damit einverstanden sein wird.«

      »Lassen Sie das nur meine Sorge sein.«

      Arne nickte und ging davon. Er wußte nicht mehr, ob er sich nun freuen oder traurig sein sollte. Für den Rest des Tages schloß er sich jedenfalls in sein Zimmer ein. Unaufhörlich dachte er über Hellas unerklärliches gehässiges Verhalten nach. Würde sie sich jemals ändern?

      Am nächsten Morgen ließ der Chef Arne zu sich rufen. Er richtete ihm aus, daß Herr Gerke angerufen und um seinen Besuch am Abend gebeten habe.

      »Nanu, lieber Freund, СКАЧАТЬ