Fürstenkinder 5 – Adelsroman. Gloria Rosen
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Название: Fürstenkinder 5 – Adelsroman

Автор: Gloria Rosen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Fürstenkinder

isbn: 9783740963460

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СКАЧАТЬ sind sie es nicht und werden es wohl nie werden.« Unwillkürlich sprach Arne über seinen privaten Kummer.

      Sein Chef hörte ihm bestürzt zu. Er bemühte sich, den jungen Mann zu trösten und unterhielt sich eine geschlagene Stunde mit ihm. Danach war es ihm aufgrund eines ganz besonders verlockenden Zugeständnisses in beruflicher Hinsicht gelungen, ihn wieder aufzuheitern. Arne bedankte sich hocherfreut bei seinem Chef.

      Am Abend ging er dann zu den Gerkes. Sie waren ungemein stolz darauf, Großeltern eines so prächtigen Enkelsohnes zu sein. Liebevoll umarmten sie Arne und beglückwünschten ihn zu seinem Kind.

      Dann setzte man sich an den festlich gedeckten Tisch und prostete einander zu. »Auf den kleinen Alexander«, sagte Herr Gerke schmunzelnd.

      Arne stutzte. »Alexander?«

      Frau Gerke erzählte, daß ihnen die Stationsschwester verraten hatte, welchen Namen er sich für seinen Sohn wünschte. »Mein Mann hat es dann durchgesetzt, daß Hella sich einverstanden erklärte. Bitte, laß es vorläufig dabei bewenden, daß mein Mann das so wollte.«

      »Ich könnte mir keinen besseren Namen vorstellen«, fügte Herr Gerke hinzu.

      Während des Essens sprach man nur über das Baby. Erst danach erwähnte Arne, wie Hella ihn empfangen hatte, als er sich bei ihr für den Stammhalter bedanken wollte.

      Tränen traten Frau Gerke in die Augen. Sie klagte sich an, weil sie Hella viel zu sehr verwöhnt und verhätschelt hatte.

      Ihr Mann legte ihr beschwichtigend die Hand auf den Arm. »Auch ich bereue längst, unserer Einzigen jeden Wunsch erfüllt zu haben. Dadurch ist sie verzogen worden. Unsere Reue kommt zu spät. Trotzdem wollen wir alles versuchen, sie auf den rechten Weg zurückzuführen.«

      Er reichte Arne über den Tisch die Hand und drückte sie. »Ich verspreche dir hoch und heilig, daß wir Hella beeinflussen werden, ihren Widerstand gegen dich aufzugeben. Sie muß dich doch geliebt haben, denn sonst würde sie sich dir nicht hingegeben haben. Die letzte Zeit ihrer Schwangerschaft war allerdings sehr unangenehm für sie.«

      »Ja, weil sie mit ihrem Schicksal gehadert hat«, fiel ihm seine Frau ins Wort. »Bei mir war es damals ganz anders. Ich habe mich unbändig auf unser Kind gefreut und nur glückliche Gedanken gehabt. Und ich habe alles getan, damit es eine leichte Geburt wurde. Aber Hella war ja nicht zu raten.«

      Arne blickte betrübt drein. »Wenn sie damals schon nicht auf euch gehört hat, wird sie es jetzt erst recht nicht tun. Ich sehe keine glückliche Zukunft vor mir.«

      Gerke sah ihn milde an. »Ihr jungen Leute seid immer so ungeduldig. Warte doch erst mal ab, bis Hella aus dem Krankenhaus entlassen ist. Da ergibt sich so manches wie von selbst, was sich jetzt noch nicht voraussehen läßt.«

      Arne seufzte auf. Wenn er diesen Worten doch nur glauben könnte! Plötzlich durchzuckte ihn ein Gedanke, und er fragte: »Darf ich meinen Sohn öfter mal besuchen? Am liebsten würde ich ihn ganz zu mir nehmen. Es ist jedoch völlig ausgeschlossen, denn meine Eltern…« Er brach abrupt ab.

      »Sie sind wohl schlecht auf Hella zu sprechen nach allem, was sie sich geleistet hat«, meinte Frau Gerke bekümmert. »Ich kann ihnen das nachfühlen, denn mir würde es nicht anders ergehen.«

      »Nein, nein, so war es nicht gemeint«, wandte Arne hastig ein. »Meine Eltern sind nur beide berufstätig.« Mehr wollte er dazu nicht sagen, denn es widerstrebte ihm nach wie vor, den Gerkes die Wahrheit einzugestehen. Er fürchtete sich schlichtweg davor, sie würden sich gegenüber Hella versprechen. Noch sollte sie seine wahre Herkunft nicht wissen, weil er sich mit einer geheuchelten Zuneigung niemals zufriedengeben würde. Entweder Hella liebte ihn von ganzem Herzen oder gar nicht. Beim Gedanken an die letzte Möglichkeit stöhnte er qualvoll auf.

      Frau Gerke deutete sich sein Stöhnen freilich anders, zumal sie seine Gedanken nicht erraten konnte. Mitleidig versprach sie ihm: »Du kannst den Kleinen jederzeit besuchen. Das Recht wird dir Hella nicht nehmen können. Mein Mann und ich sorgen jedenfalls dafür, daß du Alexander uneingeschränkt Vater sein darfst. Darauf geben wir dir unser Wort.«

      Drei Paar Hände ruhten ineinander, während in den Augen der drei Menschen ein heiliger Schwur zu lesen war. Jeder von ihnen würde sich an sein Wort gebunden fühlen. Arne war irgendwie feierlich und zugleich erleichtert zumute.

      *

      Hellas Einstellung zu Arne änderte sich nicht. Auch die Eltern vermochten nichts auszurichten. Dazu war ihre Abneigung schon viel zu tief verwurzelt in ihr. Schließlich hatte er ihr das angetan, Mutter zu werden und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten durchstehen zu müssen. Niemals würde sie Arne das verzeihen.

      Dieser Haß übertrug sich auch auf das Kind. Sie betrachtete es widerwillig, wenn es an ihrer Brust lag und gestillt wurde. Wenn diese Plage doch nur schon vorüber wäre!

      Indessen waren sich sämtliche Schwestern und Ärzte einig, daß ihnen nie zuvor eine derart lieblose Mutter begegnet war wie Hella Gerke. Die Stationsschwester sprach es im Kreis der anderen unverblümt aus, daß sie hoffte, der Kindesvater würde den Kleinen zu sich nehmen und ihm in seiner Warmherzigkeit all die Liebe geben, die er brauchte. Sicherlich würde er die passende Lebensgefährtin finden, die genau das Gegenteil von Hella darstellte. Darin stimmten ihr die anderen zu.

      Sie hatten Arne Brunsly gesehen, wenn er ins Krankenhaus gekommen war, um seinen Sohn mit Rührung und Freude zu betrachten. Ihm merkte man an, wie sehr er den Kleinen bereits ins Herz geschlossen hatte. Aber auch die Großeltern Gerke liebten Alexander sehr. Ihnen blieb es unbegreiflich, warum ihre Tochter dieses süße Wesen nicht lieben mochte.

      Hella wußte nicht, wieviel Kopfzerbrechen man sich ihretwegen machte. Sie merkte nur die prüfenden Blicke der Ärzte und Schwestern, die ihr so gar nicht behagten. Sie sagte sich jedoch, daß sie bald entlassen werde und dann davon verschont sein würde.

      Ihre Gedanken befaßten sich vielmehr mit ihren Eltern, deren Ratschläge und Belehrungen ihr lästig wurden. Besonders die traurigen Blicke, die ihr die Mutter zuwarf, gefielen Hella ganz und gar nicht. Und bei der Vorstellung, es könne zu Hause so weitergehen und die Eltern gar noch von ihr verlangen, daß sie sich ausschließlich dem Baby widmete, wurde ihr heiß und kalt. Sie suchte krampfhaft nach einer Lösung, um sich ihren Mutterpflichten zu entziehen. Dabei kam ihr der Gedanke, recht bald schon ihre Arbeit wieder aufzunehmen.

      Diesen Vorsatz führte sie auch einen Tag nach ihrer Heimkehr aus. Sie überließ der Mutter den Kleinen und log ihr unbekümmert vor, sie müsse zum Friseur gehen. Zum Glück hatte Frau Gerke dafür Verständnis. Sie riet Hella sogar, sich ein hübsches Kleid zu kaufen und einige hübsche Dinge für den kleinen Alexander.

      Hella fuhr jedoch schnurstracks zur »Blauen Grotte« und ging unmittelbar ins Büro ihres Chefs.

      Er kam mit ausgestreckten Armen auf sie zu und beglückwünschte sie zu ihrem kleinen Erdenbürger. Gleichzeitig räumte er ihr ein, so lange zu Hause zu bleiben, wie sie es nur wünschte. Sicherlich wollte sie sich erst einmal ausgiebig ihrem Kind widmen.

      Hellas Laune sank nun auf den Nullpunkt. Unmißverständlich gab sie ihm zu verstehen, daß sie möglichst am nächsten Tag wieder arbeiten wollte.

      Das verschlug dem Mann denn doch die Sprache.

      Sein Blick flößte ihr Unbehagen ein. Und sie sprach aus, was sie gerade dachte: »Ich hoffe, Sie haben meine Stelle inzwischen nicht besetzt. Ich habe es ja gottlob schriftlich, daß Sie mich wieder einstellen werden, sobald alles hinter СКАЧАТЬ