Fürstenkrone 174 – Adelsroman. Elena von Wöhren
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Название: Fürstenkrone 174 – Adelsroman

Автор: Elena von Wöhren

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Fürstenkrone

isbn: 9783740956264

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СКАЧАТЬ Gelegenheit aufzupolieren versucht. – Wie geht es Hurrican?«

      »Nicht gut, Durchlaucht. Seine Beinverletzung hat sich verschlimmert.«

      Die Fürstin nickte. »Das habe ich vermutet. Wird etwas zurückbleiben? Kann er bis zum Turnier in Hamburg starten?«

      »Leider kann ich Ihnen beide Fragen nicht beantworten. Zumindest nicht mit einer positiven Nachricht«, bedauerte Philipp von Hanbaum. »Selbst bei einer schnellen Heilung wird die Zeit zu knapp, um Hurrican auf einen neuen Reiter einzustellen.«

      »Er lief doch unter Helfrich ganz passabel«, warf die Fürstin verwundert ein.

      »Peter Helfrich wird uns zum nächsten Ersten leider verlassen.«

      »Helfrich? Wieso? Das kann er uns nicht antun! Hat man ihm eine besser bezahlte Stelle angeboten? Darüber ließe sich doch reden!?«

      »Peter hat zwar bereits eine andere Stelle, aber ob sie besser bezahlt ist…«, Philipp von Hanbaum zuckte mit den Achseln.

      »Nicht? Was ist dann der Grund? Ich hatte den Eindruck, er arbeitet gerne hier.«

      Der Fürstin entging nicht Philipps Zögern, und sie interpretierte es auf ihre Weise. »Er geht wegen Michael, richtig?«

      »Michael hat ihm mit Kündigung gedroht und…«

      »Und Helfrich ist nicht der Typ Mann, dem man droht«, vervollständigte die Fürstin den Satz. »Es tut mir leid, es sagen zu müssen, aber mein Neffe Michael ist nicht gerade mit Intelligenz gesegnet. Wie sollen wir jetzt, so kurz vor Saisonbeginn, noch einen guten Trainer und Reiter für Hurrican finden?«

      »Ich weiß es nicht, Durchlaucht«, bekannte Philipp von Hanbaum und fuhr sich verzweifelt mit den Fingern durch die dunkelblonden Locken.

      »Bitte, Philipp, holen Sie aus dem Sekretär einen Cognac und zwei Gläser. Ich glaube, den können wir beide jetzt brauchen.«

      Während Philipp von Hanbaum sich erhob, grübelte die Fürstin nach einer Lösung des Problems.

      »Vielleicht gäbe es eine Möglichkeit«, überlegte sie laut, während Philipp zurückkam und die goldene Flüssigkeit in die Schwenker eingoß. »Sie müßten ein Gespräch mit Montana führen, Philipp. Erzählen Sie Mr. Forrester von unseren Problemen! Vielleicht kann er es möglich machen, uns für diese Saison einen Bereiter, der mit Hurrican zudem bereits bestens vertraut ist, zur Verfügung zu stellen.«

      Die Fürstin nahm einen Schluck Cognac und ließ sich seinen Geschmack genußvoll auf der Zunge zergehen. »Zugegeben, es ist nur eine kleine Chance, aber eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.«

      »Es ist einen Versuch wert, Durchlaucht«, stimmte Philipp von Hanbaum zu. Er blickte auf seine Armbanduhr. »Die Zeit wäre günstig. Wenn Sie erlauben, Durchlaucht, werde ich sofort in Montana anrufen.«

      »Natürlich, Philipp. Bitte setzen Sie mich sogleich in Kenntnis über das Ergebnis Ihres Anrufes, damit wir planen können.«

      Fürstin von Mannengen reichte ihm zum Abschied die Hand. »Schon lange wollte ich es Ihnen einmal sagen, Philipp: Ich bin froh, daß Sie auf Falkenhorst arbeiten. Ich wage es mir nicht auszumalen, wie es nach meinem Unfall hier weitergegangen wäre, wenn Sie mir und meinem Bruder nicht so treu und ergeben zur Seite gestanden hätten.«

      *

      Mit gesenktem Haupt betrat Gary Forrester das Schlafzimmer seiner Frau Claudia. Es war das erste Mal seit ihrem Unfalltod, daß er einen Schritt in diesen Raum setzte. Der große schlanke Mann mit dem silbergrauen Haar sah sich um. Alles wirkte, als würde Claudia jeden Moment hier eintreten. Er schnupperte. Sogar der Duft ihres extravaganten Parfüms, eine Mischung aus exotischen Gewürzen und Zedernholz, hing noch im Raum. Auf dem Schaukelstuhl vor dem großen Panoramafenster lag das neue Kleid aus mitternachtsblauer Wildseide, das sich Claudia anläßlich des bevorstehenden zweiundzwanzigjährigen Hochzeitstages gekauft hatte. Die Hotelsuite in Idaho war schon gebucht…, bis der Unfall alle Träume zunichte gemacht hatte.

      Gary konnte die Tränen nicht zurückhalten, als er mit einer zärtlichen Geste über die Lehne des Schaukelstuhls strich. Wie oft hatte Claudia in diesem Stuhl gesessen und den Ausblick auf die Absaroka Berge genossen…

      »Dad?!«

      Leise weckte ihn eine sanfte Stimme aus seinen Träumen.

      Robin, Garys fast 22jährige Tochter, stand in der Tür. »Das Abendessen ist fertig.«

      Gary Forrester wischte sich verstohlen über die Augen und nickte. »Ich komme sofort. Ich…, ich muß nur noch etwas suchen.«

      »Ist gut.« Aufmunternd lächelte Robin ihrem Vater zu, und Gary fiel zum ersten Mal auf, wie schmal und zerbrechlich seine Tochter in den letzte, harten Wochen der Trauer geworden war.

      Er wartete, bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Dann ging er zu der Kommode, in der Claudia ihre persönlichen Sachen aufbewahrt hatte. Er griff zu einer Photographie, die Claudia und ihn bei einem Wanderritt zeigten.

      »Ich weiß, daß du Robin niemals die Wahrheit sagen wolltest, Darling«, murmelte er. »Aber ich meine, sie hat ein Recht darauf, die Wahrheit über ihre Herkunft zu erfahren.« Er strich mit dem Zeigefinger über das lachende Gesicht der Frau mir den fuchsroten Haaren. Dann stellte er das Bild wieder an seinen Platz zurück und zog dann mehrere Schubladen auf, bis er gefunden hatte, wonach er suchte.

      Robin hatte inzwischen die Teller gefüllt. Ihr waren die Tränen in den Augen ihres Vaters nicht entgangen, und es bedrückte sie, ihn so sehr leiden zu sehen. Die Beziehung zwischen ihren Eltern war etwas ganz Besonderes gewesen, ein verstehen, das keiner Worte bedurfte.

      Mit einem Buch in einem abgegriffenen Ledereinband betrat ihr Vater das Eßzimmer.

      »Was hast du da?« fragte Robin neugierig.

      »Später, Liebes. Laß uns erst essen«, wehrte Gary ab und legte das Buch zur Seite.

      Robin blieb nichts anderes übrig, als ihre Neugierde zu zähmen.

      »Tut mir leid, das Gulasch ist etwas angebrannt«, gestand sie zerknirscht.

      »Anstatt ständig draußen bei den Pferden zu sein, hätte ich wohl besser ein paar Kochstunden bei Mom nehmen sollen.«

      Vorsichtig probierte ihr Vater das Gericht. »Hervorragend. Schmeckt wie bei Mom«, stellte er lächelnd fest.

      »Bitte keine falschen Komplimente, Dad. So gut wie Mom koche ich noch lange nicht«, seufzte Robin.

      »Ach was, deine Mom lernte das Kochen erst lange nach unserer Hochzeit«, tröstete Gary das junge Mädchen. Er grinste. »Anfangs mißglückte ihr so manches ganz gewaltig.«

      Robin lächelte ihren Vater an. »Ja, und sie hat es dir hoch angerechnet, daß du trotzdem deinen Teller immer tapfer leer gegessen hast, ohne je zu murren«, erinnerte sie sich an die Erzählungen ihrer Mutter.

      »Einen Mountain Man wirft so schnell nichts um«, erwiderte ihr Vater, und beide lächelten sich in stummem Verstehen an.

      Nach dem Essen nahm Gary Robin an der Hand und zog sie mit sich ins Wohnzimmer. »Bitte! Nimm Platz!« Er drückte sie in einen der tiefen, bequemen СКАЧАТЬ