»Ich weiß, dass du mir jeden einzelnen erfüllen würdest. Sag du eine deiner Fantasien, vielleicht gefällt sie mir und wir haben beide etwas davon.«
Robert überlegte. Er schloss die Augen.
Tessa konnte es förmlich in seinem Gehirn arbeiten sehen. Sie fingerte inzwischen an seinem Nippel herum.
»Ich würde dich gern fesseln.«
Diese Fantasie stand auf Tessas Wunschliste, aber ganz weit hinten. Sie hatte nämlich einen großen Nachteil. Dabei würde sie die Kontrolle verlieren. Und das konnte sie nur mit einem Partner wagen, dem sie wirklich vertraute.
Als ob Robert ihre Gedanken gelesen hätte, sagte er: »Du kannst mir vertrauen. Ich würde nichts machen, was dir nicht gefällt und nur schöne Dinge mit dir tun. Oh ja, das würde ich.«
»Sag! Was?« Tessa gefiel der Gedanke.
»Nein, das kann ich nicht sagen. Das gehört doch zum Überraschungspaket. Wo bleibt denn da die Spannung, wenn ich dir alles vorher verrate?«
»Du gemeiner Kerl, erst heiß machen und dann kneifen.«
Sie zog ihm brutal an seinem Nippel.
»Aua«, schrie Robert auf und wandte sich gekrümmt von ihr ab, um sich gleich wieder umzudrehen und sich auf sie zu werfen. Er hielt ihre Arme neben ihrem Kopf fest und sprach eindringlich auf sie ein.
»Beim nächsten Mal wirst du gefesselt und bestraft für dein unangemessenes Verhalten. Du wirst mich anwinseln, dass ich es dir besorge. Du wirst mich anflehen.«
»Ja, das werde ich!«, antwortete Tessa unterwürfig.
»Deine Möse wird tropfen vor Geilheit.«
»Ja, das wird sie.«
»Ich werde dir alle Löcher stopfen.«
»Ja, das wirst du.«
»Und du wirst dir die Seele aus dem Leib stöhnen.«
»Ja, das werde ich.«
Und schon bei ihrem Wortgefecht bekam Tessa Lust darauf.
Robert küsste sie.
»Abgemacht?«, fragte er.
»Abgemacht«, antwortete Tessa. Sie vertraute ihm.
***
Samstagvormittag klingelte Tessas Sexhandy. Es war Robert.
»Lust? Heute Abend?«, fragte er ohne Begrüßung.
»Immer«, war Tessas kurze Antwort.
»Wir müssen uns diesmal woanders treffen. Ich hol dich ab?«
»Nein, du holst mich nicht ab«, sagte Tessa scharf.
»Entspann dich. Einen Versuch war es doch wert.«
»Sag einfach, wo ich dich finde!«
Robert gab Tessa die Adresse und fügte hinzu: »Meine Schwester wohnt da. Und sie hat ein tolles Bett.«
Jetzt begriff Tessa. Die Fesselspiele mit Robert waren in seinem Bett schlecht möglich. Trotzdem fand Tessa den Vorschlag etwas seltsam.
»Und sie kommt auch nicht unverhofft oder macht mit?«
»Um Himmels Willen. Sie ist die personifizierte Prüderie. Nein, sie kommt bestimmt nicht vorbei. Sie ist mit ihrer Familie in Griechenland, Urlaub machen. Ich bin der Schlüsselverwalter für diese Zeit.«
»Das klingt schon besser. Soll ich etwas mitbringen?«
»Nein, meine Schöne. Ich bin bereits bestens vorbereitet. Ich kann es kaum erwarten. Mein Lümmel macht sich schon wieder selbstständig, wenn ich mir vorstelle, wie du nackt vor mir liegst, mit gespreizten Beinen.«
»Vorfreude ist die schönste Freude. Wann soll ich da sein?«
»Wie du willst.«
»Dann um sieben.«
Tessa wiederholte noch einmal die Adresse und dann verabschiedete sie sich.
Wenig später klingelte ihr anderes Handy.
»Hi, Vicky«, ging sie ran.
»Hallo, Tessa. Ich wollte noch mal nachfragen, wann wir uns heute treffen. Und kannst du mir deinen grünen Schal mitbringen. Ich habe immer noch diesen hässlichen Ausschlag am Hals.«
»Na klar, kann ich machen. Ziehst du den Hosenanzug an?«
»Jawohl, der macht mich sexy, oder?«
»Ja, der steht dir echt gut, natürlich nur mit meinem grünen Schal dazu.«
»Ach Tessa, ich freu mich. Wir waren so lange nicht mehr tanzen. Du und deine ständigen Termine.«
»Äh, Vicky …« Tessa druckste herum.
»Was? Sag jetzt nicht, dass du keine Zeit hast.«
»Doch, aber können wir uns erst gegen elf treffen? Ich habe vorher noch ein Date.«
»Na wenn’s denn sein muss. Ich dachte, wir gehen vorher noch was essen. Na ja, egal. Sehe ich eben noch schlanker aus. Vor elf ist sowieso noch keine Stimmung im Club. Mit wem triffst du dich? Mister ›Rücksicht‹? Oder ist schon wieder ein anderer aktuell?«
»Nein, immer noch Mister ›Rücksicht‹.«
»Ich verstehe gar nicht, warum? Ist er dir noch nicht langweilig geworden. Die Netten, Rücksichtsvollen passen doch gar nicht zu dir.«
»Gerade heute wird’s ja spannend. Eine Premiere sozusagen.«
»Oh Gott, Tessa, ich will es gar nicht wissen. Du bist so blauäugig. Du kennst die Männer gar nicht richtig und lässt dich auf seltsame Dinge mit ihnen ein. Lass dich ja nicht anketten oder so was!«
»Genau das habe ich vor.«
»Bist du bescheuert«, sagte Vicky jetzt ernsthaft böse. »Du hängst dann gefesselt an der Wand und er kann mit dir machen, was er will.« Vicky redete sich in Rage. »Er kann dich schlagen, dir richtig wehtun und du kannst nichts machen. Vielleicht holt er auch noch seine Kumpels und die vergewaltigen dich dann, einer nach dem anderen. Oder er ist ein Serienmörder und quält dich zu Tode.«
Tessa musste laut lachen.
»Das ist überhaupt nicht komisch«, meinte Vicky total ernst.
»Nein, ist es nicht. Es ist spannend, es ist der Kick, den ich brauche.«
»Tessa, irgendwas ist in deiner Kindheit gewaltig schief gelaufen. Du gehörst zum Psychologen. Aber ich mag dich. Ich weiß, dass dir andere Dinge im Leben wichtig sind. Sei vorsichtig, ja?«
»Ich СКАЧАТЬ