Delicious 1 - Taste me | Erotischer Roman. Alice White
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Название: Delicious 1 - Taste me | Erotischer Roman

Автор: Alice White

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Erotik Romane

isbn: 9783862777600

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СКАЧАТЬ darin herum. Nach einem kurzen Moment des Wühlens holte ich ein etwas verstaubtes orangefarbenes Wählscheibentelefon heraus. Ich hatte es mal vom Flohmarkt mitgebracht und dann aber feststellen müssen, dass ich orange doch nicht so gut leiden konnte.

      »Hier.« Ich reichte ihr das Telefon.

      »Das ist ja supercool.« Ich setzte mich wieder und nahm einen Schluck von meinem Bier.

      »Kannst du behalten. Sieh es als ein Willkommensgeschenk an. Anstelle von Muffins. Im Backen bin ich scheiße.« Bea fiel mir um den Hals. Ihre wilde rote Mähne kitzelte mich im Gesicht. Sie hatte wirklich unglaublich viel Haar. Aber ich musste sagen, dieses Signalrot hatte schon irgendwie was. Und es passte zu ihr. Ihre blasse, zarte Erscheinung bekam dadurch etwas mehr Pepp. Sie trug einen kleinen Stecker in der Nase und hatte ein Tattoo im Nacken, das ich aber noch nicht so richtig hatte erkennen können. Doch da ich mich heute bereits entblößt hatte, jedenfalls teilweise, fand ich, dass es genügend nackte Haut für einen Abend war, und ließ es mir auch nicht mehr zeigen. Wir verabschiedeten uns gegen ein Uhr morgens und ich legte mich zügig hin.

       3

      »Hendrik, hi.« Er kam gerade aus der Umkleide und stand mir im Weg. Ich blieb äußerlich cool, innerlich hüpfte ich auf und ab. Dreiundvierzig Tage ohne Sex. Ich versuchte, mich an ihm vorbeizuschlängeln. Dabei berührten sich unsere Körper und ich spürte, wie es mir eiskalt den Rücken runterlief.

      »Ich könnte dich jetzt einfach küssen, weil ich weiß, wie sehr es dir gefallen würde«, sagte er und grinste mich selbstgefällig an.

      »Du bist ganz schön vorlaut. Bist du dir deiner Sache so sicher? Vielleicht küsst du ja ganz furchtbar. Kann doch sein.« Ich drückte mich an ihm vorbei, was er mir absichtlich schwermachte.

      »Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden«, bemerkte er grinsend, während er mir wieder unverhohlen auf den Busen starrte.

      »Augen nach oben«, mahnte ich ihn und ging zurück ins Restaurant. Auch wenn ich wenig Verständnis für den Zickenalarm hatte, den meine Exkolleginnen veranstaltet hatten, so konnte ich doch mittlerweile ihre Intention nachvollziehen. Sex am Arbeitsplatz hatte doch einen gewissen Reiz. Ich hatte noch nie etwas mit einem Kollegen gehabt. Hatte aber schon ein paarmal davon fantasiert. Aber so richtig gewollt, hatte ich es bisher nicht. Das war jetzt anders. Ich begehrte ihn. Ich wollte spielen und würde es tun.

      »Na, was macht die Hand? Hab gesehen, dass ich Sonntag freihabe. Vielen Dank dafür.« Marlon lief mit diversen Akten in der Hand an mir vorbei und sah mal wieder ziemlich gestresst aus. Er und Herr Krause, ein Mitarbeiter vom Hotelmanagement, saßen schon seit Tagen an der Planung der Veranstaltungen in diesem Frühjahr. Er pendelte fast täglich zwischen Hotel, Büro und Restaurant hin und her, was ihm wohl tierisch auf die Nerven ging.

      »Nicht jetzt. Hab zu tun.« Ich nickte. »Und gern geschehen«, rief er mir hinterher, bevor er regelrecht davonrauschte.

      Das Mittagsgeschäft war fast durch. Nur noch zwei Tische waren belegt, aber nicht in meinem Bereich. Unser Speisesaal hatte, wie ich fand, seinen ganz eigenen Charme. Überall im Raum zog sich das Pferdemotto durch. Alte Kutschenräder an den Wänden, Kunstwerke aus dem Pferdesport, Hufeisen über jeder Tür und Gestecke aus Korn. Im Roten Festsaal stand sogar eine ganze Kutsche. Bei den meisten Anlässen wurde sie als Ablage für die Geschenke genutzt.

      Ich ging an einen meiner Tische, räumte das restliche Geschirr ab und deckte ihn neu ein. Als ich mit der Arbeit fertig war, gönnte ich mir eine kleine Pause und gesellte mich zu Christian nach draußen. Ich zog den Reißverschluss meiner Jacke hoch und vergrub mein Gesicht weitestgehend im Kragen.

      »Ruhiger Tag bisher?« Ich nickte. Heute hatte ich noch nicht viel zu tun gehabt. In den Letzten anderthalb Stunden waren meine Tische nur mäßig belegt gewesen.

      »Wir feiern nächsten Monat Oles Geburtstag, schreib dir das Wochenende schon mal auf, damit du dir rechtzeitig freinehmen kannst.« Ich nickte dankend.

      »Habt ihr euch schon an die neuen Umstände gewöhnt?« Ich schaute in sein hageres Gesicht. Er hatte leicht eingefallene Wangen, sah aber nicht kränklich aus, eher markant. Seine Augenfarbe war undefinierbar, je nachdem, von wo das Licht kam. Keine Ahnung, braun war es nicht.

      »Wir kommen zurecht. Der Arbeitsweg ist etwas länger und die Verbindungen hierher sind echt scheiße. Aber im Großen und Ganzen kann ich mich nicht beschweren. Hast du was geplant fürs Wochenende? Hab gehört, du hast dir unverhohlen den Sonntag ergaunert. Eigentlich hatte ich frei, du Miststück.« Er schaute mich tadelnd an. Grinste dann aber. »Schon gut, Marlon sagte mir, er schulde dir was. Und Schulden sollte man begleichen.« Ich lächelte.

      »Gott, danke, dass du ein Kerl bist.« Ich klopfte ihm auf die Schulter. Christian war so unkompliziert. So einfach. Ich war in diesem Moment einmal mehr froh, nur männliche Kollegen zu haben.

      »Um ehrlich zu sein, kann ich Marlon einfach nicht widersprechen. Jedes Mal, wenn er den Mund aufmacht, ziehe ich ihm in Gedanken das Hemd aus.« Christians Blick schweifte ins Leere, während er sich über die Lippen leckte.

      »Und du nennst mich Miststück? Du Luder.« Ich schubste ihn halb von seinem Stuhl und grinste schelmisch.

      »Was? Gucken ist erlaubt«, betonte er mit Unschuldsmiene.

      »Ach, wenn du wüsstest, wie oft wir es schon in Gedanken getrieben haben, von daher ...«, entgegnete ich gleichermaßen unschuldig. Wir lachten. Offenbar hatte Christian ein ebenso funktionstüchtiges Kopfkino wie ich.

      »Wieso hattet ihr noch nie Sex? Schwul ist er nicht, da besteht kein Zweifel. Das hätte ich gemerkt.«

      »Ich ficke keine Arbeitskollegen. Erst recht nicht mit meinem Boss«, sagte ich bestimmt. Er drückte seine Zigarette aus und schaute auf die Uhr.

      »Zu dumm, na ja, musst du selbst wissen. Wollen wir?« Er reichte mir die Hand und zog mich vom Stuhl hoch.

      »Wann kommt die Gesellschaft morgen?«

      »Sehr früh ...«

      ***

      Samstagabend. Im Roten Festsaal dröhnte die Musik durch die Lautsprecher. Es war kurz vor Mitternacht. In der Küche bereiteten Frank und Gabi gerade die Eistorte vor. Frank, unser Küchenchef, tupfte sich die Stirn ab. Er war schon Anfang sechzig und auch wenn er jeden fast erschlug, der ihn auf sein rüstiges Alter ansprach, konnte man sehen, wie sehr er sich den Ruhestand herbeisehnte. Gabi wünschte sich das ebenfalls. Sie war schon seit Jahren scharf auf die Küchenleitung. Jedes Mal, wenn Frank freihatte, führte sie ihr straffes Regiment. Mit militärischer Disziplin und akribischer Genauigkeit. Auch sie war Gastronomin aus Leidenschaft und ließ sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Als Frau müsste man grundsätzlich noch einen oben draufsetzen, um sich Respekt zu verdienen. Ich teilte ihre Ansicht zwar nicht, aber ich respektierte ihre Hartnäckigkeit.

      »Kann raus«, schrie Frank aus der Küche. Christian holte die Wunderkerzen aus der Schublade unter der Kasse und verschwand hinter der Schwingtür am Pass. Sekunden später kam er wieder heraus und schob den großen Metallwagen samt Torte vor sich her. Ich hielt ihm die Türe zum Roten Saal auf und wieder dröhnte mir die Musik entgegen. Genervt schloss ich sie hinter ihm. Der DJ war grauenhaft. Lauter Müll aus den Neunzigern. Ich bevorzugte Classic Rock der Siebziger und Achtziger. Aber nun ja, wenn es der Braut gefiel, sollte sie es haben. Christian kam mit dem leeren Wagen zurück und brachte ihn wieder an seinen Platz.

      »Na, was meinst du, wie lang geht der Spaß СКАЧАТЬ