Delicious 1 - Taste me | Erotischer Roman. Alice White
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Название: Delicious 1 - Taste me | Erotischer Roman

Автор: Alice White

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Erotik Romane

isbn: 9783862777600

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СКАЧАТЬ ruhig und sehr liebenswürdig mit ihr.

      »Du kannst mich auch gleich auf mein Zimmer begleiten«, säuselte sie und klimperte mit den Wimpern, bevor sie vornüber in seine Arme fiel und sich erschrocken an seinem Oberkörper festkrallte. »Ups. Hoppla. Was war’n das?«

      Christian half ihr wieder auf den Barhocker und machte ihr einen Kaffee. Er rief an der Rezeption an und erkundigte sich nach dem Zimmer der Dame, die wieder bedrohlich ins Schwanken geriet. Doch diesmal sackte sie nur in sich zusammen und legte den Kopf auf dem Tresen ab. Einige Minuten später kam Carmen vom Nachtdienst rüber. Christian deutete auf die Bar. Sie ging zu ihr und schaute sich die Frau an. Sie erkannte sie offenbar.

      »Frau Vogel? Hören Sie mich? Kommen Sie, ich begleite Sie auf Ihr Zimmer.« Sie versuchte, die Dame zum Gehen zu bewegen. Vergebens. Offenbar war sie bereits eingeschlafen. Carmen arbeitete hier auch schon seit einigen Jahren in der Nachtschicht. Ich hatte mich noch nie lang genug mit ihr unterhalten, um sie besonders gut zu kennen. Aber sie war auch ein viel zu stiller Mensch für mich. Carmen war grundsätzlich die Ruhe selbst. Als würde sie permanent meditieren.

      »Hilf mir mal«, sagte sie in gewohnt gelassener Art. Christian und Carmen stellten die Frau weitestgehend auf die Beine und brachten sie ins Hotel. Ich schüttelte den Kopf. Es war nicht selten, dass sich Gäste so sehr betranken, dass sie ihr Zimmer nicht mehr wiederfanden. Erst vor ein paar Wochen war eine junge Frau auf der Tanzfläche einfach in sich zusammengesackt. Sie hatte wohl das erste Mal seit Jahren einen kinderfreien Abend gehabt und das auskosten wollen. Etwas zu sehr wie sich herausgestellt hatte. Ihr war nichts passiert, aber wenn man so viel trank, dass man nicht mehr wusste, wer oder wo man war, dann sollte man sich schon Gedanken machen.

      Ich für meinen Teil weiß, wie viel ich vertrage, und vermeide es weitestgehend, mich in der Öffentlichkeit derartig zu betrinken. Ich kenne mein Limit. Außerdem finde ich nichts peinlicher und unangenehmer als betrunkene Menschen. Und ich nehme mich da nicht aus. Wenn ich angetrunken bin, werde ich rattig. Das ist nicht weiter schlimm. Es ist eher heiß. Ich bin dann deutlich fordernder als ohnehin schon. Fast gierig könnte man sagen. Und das gefällt mir. Wobei ich mich in diesem Zustand durchaus noch artikulieren kann.

      Bin ich wirklich dicht, sieht das ganz anders aus. Ich werde streitlustig. Und das ist dann richtig peinlich. Denn im betrunkenen Zustand ist mir Höflichkeit und eine gepflegte Ausdrucksweise vollkommen egal. Ich hau dann durchaus mal unter die Gürtellinie, aber so richtig. Ich fluche, schimpfe und in extremen Fällen schlage ich auch um mich. Nicht, um jemanden zu treffen oder gar zu verletzten. Ich weiß dann einfach nicht mehr, wohin mit meiner Energie. Um dann mitten im Geschehen plötzlich müde zu werden und genau da einzuschlafen, wo ich mich gerade befinde. Ob nun auf der Straße, im Gebüsch oder auf einer Toilette.

      Bisher hatte ich Glück gehabt und mir war nie etwas passiert. Ich hatte immer irgendwen dabei gehabt, der dafür gesorgt hatte, dass ich heil nach Hause gekommen war. Aber schön war so was nicht. Und witzig war es vielleicht als Teenager. Mit neunundzwanzig nicht mehr.

      Daher trank ich grundsätzlich nicht mehr, als ich vertrug. Und um herauszufinden, ob ich schon am Limit war, brauchte ich mir nur an die Ohren zu fassen. Wenn sie anfingen zu glühen, war es Zeit, aufzuhören. Maximal ein Drink war dann noch drin. Das hatte ich mal durch Zufall entdeckt, als mich jemand beim Vorspiel auf meine heißen Ohren aufmerksam gemacht hatte. Er war einer von denen gewesen, die gerne an den Ohrläppchen knabberten. Ich steh da ja nicht so drauf. Ich finde, es kitzelt nur unangenehm, erregend ist anders. Noch schlimmer finde ich es, wenn sie einem mit der Zunge reingehen. Das kann ich überhaupt nicht leiden. Wenn das einer bei mir macht, ist meine Lust dahin. Aber zumindest die Erkenntnis über mein glühendes Frühwarnsignal hatte mir die Ohrknabberei beschert. Von daher ...

      ***

      »Weißt du schon, was du anziehst?« Bea stand in meiner Küche an den Kühlschrank gelehnt da und biss genüsslich in ihr Brötchen.

      »Ich bin noch gar nicht richtig wach, um ehrlich zu sein.« Sie schaute auf ihre Armbanduhr und schob die Stirn in Falten.

      »Es ist fast drei Uhr nachmittags.«

      »Ich hatte Spätschicht. Ich war erst um halb sechs zu Hause.« Sie stopfte sich ihr Brötchen in den Mund und schüttete einen Schluck Kaffee hinterher.

      »Sorry, hab vergessen, dass du Schichtdienst hast.«

      »Schon gut. Wohin gehen wir überhaupt?«, fragte ich, während ich ein Gähnen zu unterdrücken versuchte. Sie erzählte mir von einem kleinen Rockschuppen, in dem sie wohl seit Jahren ein- und ausging. Gegen Rock hatte ich nichts einzuwenden. Ich war zwar kein Metaller oder ein heimlicher Punk, aber die Stilrichtung mochte ich. Ich konnte mich grundsätzlich noch nie mit den Philosophien und Lebensstilen identifizieren, die hinter vielen Musikrichtungen standen. Ich hatte weder die Mode mitgemacht noch mein Leben nach den Botschaften der Songs oder der Lebensweisheiten der Künstler ausgerichtet. Musik ist für mich nur Musik und kein Lebensgefühl.

      Sicher gab es viele Erinnerungen, die ich mit bestimmten Bands oder Songs verband. Das tat sicher fast jeder. Coldplay zum Beispiel konnte ich mir nicht anhören, ohne an meinen ersten Freund zu denken. Er hatte die Band gemocht. Mehr noch, er hatte sie geliebt. Neben seinem Fußballverein Schalke04 hatte Coldplay ganz oben gestanden. Ich fand sie auch recht ansprechend. Aber besonders war sie für mich nur, weil er sie so sehr geliebt hatte. Wenn ich einen der Titel hörte, egal welchen, dachte ich automatisch an unseren ersten Kuss oder an sein hellblaues Hemd, das er mir dagelassen hatte. Besprüht mit seinem Parfüm. Ich glaube, das habe ich sogar noch. Irgendwo.

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