Название: Klostergeschichten geil & sündig | Erotische Geschichten
Автор: Holly Rose
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Geschichten
isbn: 9783966415378
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Offensichtlich war das sein eigentliches Vergehen. Uneinsichtig war er gewesen, stur und dickköpfig, weil er fest in seinem Glauben verhaftet war, weil er einfach nicht glauben konnte, dass diese Bestrafungen so hart ausfallen würden. Doch er hatte sich gewaltig getäuscht. Hinter dicken Klostermauern war eben alles möglich.
Und so befahl der Abt Bartholomäus immer wieder und wieder sich an der Querstange hin und her zu hangeln und jedes Mal bekam er einen Stromstoß verpasst, der ihn allmählich immer wütender auf den Abt werden ließen. Im Stillen beschimpfte er den Abt als Narren, einen mit Starrsinn behafteten alten Mann, der seine Sexualität vermutlich nie ausleben durfte und sich in Bestrafung und Kasteiung flüchtete.
Als es auf den Nachmittag zuging, hatte der Abt endlich Erbarmen und ließ um sechzehn Uhr Ortszeit von Bartholomäus ab – seine ganz private Folterhölle hatte endlich ein Ende.
Triefenden Hohn und Spott hatte der Abt für den Jüngling übrig – nicht ein einziges gutes Wort kam über seine Lippen und Bartholomäus sah ihn aus leeren Augen an. Er ersparte sich jedwede Entgegnung.
***
Zu der abendlichen Mahlzeit, an welcher alle Brüder anwesend sein mussten, raffte sich Bartholomäus noch auf. Zum Entsetzen seiner Klosterbrüder und zum Erstaunen des Abtes. Der hatte eigentlich vorgehabt dem Mönch wegen genau dieses Vergehens (der Nicht-Teilnahme an den gemeinsamen Mahlzeiten) noch ein letztes Mal zu peinigen. Da Bartholomäus darum wusste, hatte er dem Abt diesen Triumph nicht gegönnt – doch nach der Abendmahlzeit war er kraftlos auf seiner Bettstatt zusammengebrochen.
***
Es war nicht Raphael, der ihn in den nächsten Stunden pflegte, sondern der alte Mönch Victorius, der das Drama um den jungen Mönch nicht mehr mit ansehen konnte. Er war es, der seinen lädierten Rücken mit Salbe einrieb. Er war es, der seine aufgeplatzten Handflächen mit einer Wund- und Heilsalbe pflegte und die Schmähschriften von seinem Körper wusch.
Vico, wie er allgemein genannt wurde, war es auch, der Bartholomäus mitteilte, dass der Mönch vom Abend- und Nachtgebet befreit worden war.
»Der Abt ist ein wahrer Bastard, hat euch geschunden wie einen räudigen Hund, das habt ihr nicht verdient. Doch ihr habt seinen Respekt, das hat er mir selbst erzählt. Er war erstaunt darüber, was ihr einstecken könnt.«
Bartholomäus empfand diese Worte als Farce, doch Vico konnte nichts dafür, aus diesem Grund bedankte er sich für alles und fragte nach Raphael, doch der war seit gestern Morgen unauffindbar. Ist uns allen ein Rätsel, und Bartholomäus sprach aus, was Vico vielleicht im Stillen dachte: »Er wird sich verkrochen haben, um nicht auch noch gegeißelt zu werden. Ich musste leider vernehmen, dass ich nicht der Einzige in seinem Leben war.«
Vico grinste schief. »Tja, vielleicht schrubbt er in der Küche ja lieber Töpfe und Pfannen, wenn wir ihn denn finden«, meinte Vico, »doch du Bartholomäus bist du für deine Verfehlungen eingestanden. Das ist viel besser. Dein sogenannter Liebhaber drückt sich vor allem, das kann nicht recht sein.«
Doch Bartholomäus war viel zu müde und ausgepumpt, um dazu noch Stellung zu nehmen. Doch er hatte daraus gelernt. Bartholomäus hatte stundenlang Torturen der übelsten Art über sich ergehen lassen und wozu, um ein Zeichen für die Liebe zu setzen. Und dieser Hundsfott Raphael brach bei der geringsten Kleinigkeit zusammen und senkte sein Haupt, um ja nicht zur Rechenschaft gezogen zu werden. Wie hatte sich Bartholomäus nur so versteigen können. Man war austauschbar – doch seine Narben waren es nicht, welche er davongetragen hatte.
***
Trotz allem blieb Bartholomäus dem Orden erhalten. Allgemein war angenommen worden, dass er diesen verlassen würde, oder gar gebeten wurde zu gehen, nichts von dem war der Fall.
Es gingen einige Wochen ins Land, bis dass der Abt zu ihm sagte: »Bartholomäus du hast dich wirklich gut gehalten – ich zolle dir höchsten Respekt. Du verdienst es wieder in Gottes Schoß aufgenommen zu werden. Hätte dein Geliebter, wollen wir ihn denn noch so betiteln, die Courage gehabt, mit dir durch dieses Höllenfeuer zu gehen, ich hätte für ihn das Gleiche empfunden. Doch er war leider wie ein Fähnchen im Wind. Kippte beim geringsten Widerstand um und zog den Schwanz ein, der unter uns gesagt, gar nicht so toll sein soll.«
Bartholomäus legte den Kopf schief. »Also hat er …«
»Ja, hat er«, meinte der Abt.
»Und warum wurde ich dann auserwählt, diese Qualen zu ertragen.«
»Weil ich dich als meinen Nachfolger vorschlagen werde – und ich musste damals genau solche Qualen ertragen, wie ich sie dir zugefügt habe. Zum Ende des Jahres stelle ich mein Amt zur Verfügung und werde dich, Bartholomäus, beim Bischof als meinen Nachfolger vorschlagen.«
Bartholomäus stockte der Atem – nach allem, was geschehen war, das hatte er nicht erwartet.
»Und sollte es dich interessieren«, meinte der Abt geradezu freundlich, »ich habe deine Behandlung in der Krypta sehr genossen. Ich wollte sehen – ich habe gesehen – und mir ein Urteil gebildet! Dieser Raphael – vergiss ihn einfach, er ist deiner nicht würdig.«
Das immerhin, hatte Bartholomäus bereits selbst bemerkt.
***
Bartholomäus las gerade die Ordensrichtlinien, als der Abt die Klostermauern verließ und auf das Altenteil in einer Kleinstadt nach Italien gebracht wurde.
Der Bischof hatte der Bitte des Abtes entsprochen, und Bartholomäus zu dessen Nachfolger ernannt – er war somit der jüngste Abt in der Geschichte der Bruderschaft.
Nach etwa einem Jahr wählte sich Bartholomäus einen Mönch als seinen Geliebten aus. Es blieb für immer sein Geheimnis.
Die Narben hatten ihn vorsichtig werden lassen und er fragte sich so manches Mal, was wirklich besser sein möge: sich kasteien zu lassen, um gebrandmarkt, vielleicht aber auch gereinigt aus dieser Tortur hervorzugehen, und damit in Ruhe und Frieden leben zu können, oder den Weg zu wählen, den Raphael gewählt hatte, der immer auf der Hut sein musste, von den Mönchen nicht angegangen zu werden.
Für Bartholomäus war dieser Mann Geschichte – er würde durch ihn hindurchsehen, wenn er ihm wirklich einmal über den Weg laufen sollte.
Bereue und blase
Pater Victus betrat seinen Beichtstuhl. Wie er diese Stunden der Geständnisse und Bekenntnisse liebte – da traten Dinge ans Tageslicht, die er sich als Pater so gar nicht vorstellen konnte.
Er sah kurz hinüber und erkannte, dass bereits jemand in dem anderen Stuhl Platz genommen hatte und zog den Vorhang zurück. »Gelobt sei Jesus Christus«, sagte er leise, »was hast du für Schuld auf dich geladen?«
»In Ewigkeit Amen«, erwiderte Linda, die gekommen war, um zu gestehen, dass sie sich schuldig fühle, weil sie ihren Freund nicht mit dem Mund befriedigen wollte, er wünschte sich dies sehr, doch sie habe eine extreme Hemmschwelle vor einem Blowjob. Deshalb war sie hier – vielleicht konnte ein Pater helfen – die wussten doch eigentlich immer Rat.
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