Название: Ich will dich ganz und gar | Erotische Geschichten
Автор: Trinity Taylor
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Geschichten
isbn: 9783940505859
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»Was meinst du?«
»Dass du keinem Mann mehr traust, den du nicht kennst. Wie willst du da etwas Vernünftiges kennenlernen?«
»Ich brauche erstmal keinen Mann. Vielleicht werde ich ja lesbisch …«
»Red’ nicht so einen Unsinn. Entweder du bist für die tragende Rolle geboren oder nicht. Wenn nicht, Hände weg!«
Ich malte während des Telefonats kleine Kreise auf einen Block. Was hatte das bloß zu bedeuten? Sollte ich vielleicht zu einem Psychiater gehen? Vielleicht wäre so einer etwas für mich …
»Hast du mir zugehört?«, fragte Ryan bissig.
»Nein«, sagte ich ehrlich.
Er seufzte. »Ich sagte: Geh aus! Geh unter nette Leute, treibe Sport.«
»Reiten?«
»Jetzt hör aber mal auf!«
Jetzt seufzte ich. »Na schön. Tut mir leid. Aber ich muss gestehen, dass ich mich erst mal vor Selbstmitleid ein paar Wochen auf der Couch lümmeln wollte. Wirklich! Das tut mir gut.«
»Ach, Herzchen. Mach, was du möchtest, aber heul’ nicht mehr. Shawn war einfach nicht der Richtige und jeder Milliliter Wasser, der aus deinen Augen kommt, ist vergeudet.«
Ich lachte. »Danke, dass ich durch dich wieder ein bisschen Freude finde. Ich denke, was ich machen kann, ist: Frustshoppen gehen.«
»Na bitte, du bist zur Vernunft gekommen!«
***
Machtspiele - 5. Kapitel
Ich würde mich nicht als typisches Beispiel für eine Frustshopperin bezeichnen, doch heute war ich bereit dafür. Ich war zu allem bereit, sogar, mit einem gut gebauten Kerl ins Bett zu gehen und seinen Schwanz so richtig in die Mangel zu nehmen.
»Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns im Schuhladen wiedertreffen«, sagte eine Stimme, die ich bereits kannte.
»Spionieren Sie mir nach?«, giftete ich den Freund von Shawn an, der plötzlich lächelnd neben mir stand.
Dieser schüttelte den Kopf. »Nein, Lady, das tue ich ganz bestimmt nicht.«
»Was wollen Sie dann hier?«
Er blickte sich um. »Ich bin in einem Schuhladen – also werde ich wohl Schuhe kaufen.«
»Das glaube ich Ihnen nicht!«
»Und, was machen Sie hier?«
»Reiterstiefel kaufen!«
Er lachte herzhaft. »Wenigstens haben Sie Ihren Sinn für Humor behalten.«
»Das war kein Scherz!«
»Kommen Sie, wir können doch wenigstens ein bisschen nett zueinander sein …«
»Nett zueinander sein?« Panisch riss ich die Augen auf.
»Damit meine ich die ganz normale Nettigkeit, kein Austausch von Streicheleinheiten oder Körperflüssigkeiten.«
»Ich habe weder an dem einen noch dem anderen Interesse. Schön, dass Sie schon gehen wollen. Wiedersehen!«
Er verzog das Gesicht. »Tja, dann nicht.« Damit wandte er sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal zu mir um und sagte: »So wichtig sind Sie dann auch wieder nicht.«
Dieser Satz versetzte mir einen Stich und Schamesröte überzog mein Gesicht. Gekränkt blickte ich ihm nach. Vor einem Regal der Schuhgröße fünfundvierzig blieb er stehen und durchsuchte die Auslagen. Schließlich nahm er einen schwarzen Schuh heraus und drehte ihn hin und her. Dann hielt er ihn hoch und blickte zu mir. »Wie finden Sie ihn?«, rief er durch den ganzen Laden.
Ich verzog mein Gesicht zu einer säuerlichen Grimasse, während er mich mit einem unschuldigen Engelsgesicht anblickte. Da musste ich das erste Mal lachen. Kopfschüttelnd rief ich zurück: »Gut, und, was kostet er?«
Er drehte den Schuh und rief: »Zweihundertvierzig Dollar.«
»Zweihundertvierzig Dollar?! Ich meinte das eine Paar Schuhe und nicht das Regal mit allen Schuhen!«
Er lachte und stellte den Slipper zurück.
»Entschuldigen Sie«, ein grauhaariger Mann mit einer Nickelbrille starrte mich an, »es wäre sehr nett, wenn Sie nicht durch den ganzen Laden brüllen würden. Wenn Sie das noch einmal machen, werde ich Sie des Ladens verweisen.«
Ich blickte zum Grauhaarigen hinunter, war ich doch tatsächlich einen Kopf größer als er. Verwirrung machte sich bei mir breit. Ich wurde des Ladens verwiesen, weil ich zu einem anderen Regal gerufen hatte? »Äh, wie bitte?«, fragte ich.
»Ich werde Sie hinauswerfen lassen.«
»Von wem?«, fragte ich höflich.
Der Freund von Shawn schob sich zwischen uns und überragte den Verkäufer um zwei Köpfe. »Komm, Honey«, sagte er zu mir und nahm meinen Arm, »lass die vier Paar Schuhe stehen, die du kaufen wolltest. Ich werde die andern drei Paar auch nicht nehmen. Wir gehen lieber woandershin, wo man uns nicht hinauswirft, nur weil wir verliebt sind und gute Laune haben.«
Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, als ich mich bei ihm unterhakte und sagte: »Du hast Recht, Darling. Gehen wir.«
Auf dem Gang der Mall, dem Einkaufszentrum, ein paar Meter vom Schuhgeschäft entfernt, ließen wir unseren Lachsalven freien Lauf. Er schnäuzte sich die Nase und ich wischte mir die Lachtränen aus den Augen. Erst jetzt stellte ich fest, dass mein Gegenüber mich schmunzelnd betrachtete. Seine Augen waren braun – ein sanfter, warmer Ton.
»Hallo«, sagte er und lächelte mich an.
Ich kam zur Besinnung und fragte verwirrt. »Hallo? Wieso hallo? Wir kennen uns doch schon.«
»Und, wie ist mein Name?«
»Äh, ertappt! Ich weiß nicht. Vielleicht James Bond?«
Er lachte. »Fast.« Dann wurde er ernst und sagte: »Ich heiße Dean, und du?«
»Francis.«
Er lächelte. »Schöner Name. Er passt zu dir.«
Schweigend standen wir uns gegenüber. Die Leute in der Mall liefen rechts und links an uns vorbei, doch ich nahm sie kaum wahr, auch, ob jemand uns ansah oder nicht, blieb mir verborgen. Wie hatte ich mich in diesem charmanten Mann so täuschen können? Eine Alarmglocke schrillte in meinem Kopf und warnte mich trotzdem vor dieser Art Mann: ›Vorsicht, meine Liebe‹, sagte die Alarmglocke, ›wenn er ein Freund deines Ex-Freundes ist, dann muss es eine Verbindung zwischen den beiden geben, worin auch immer sie bestehen mag.‹
»Wollen wir etwas trinken gehen?«, fragte Dean und holte mich aus dem Zwiegespräch mit der Alarmglocke.
»Nein, danke«, sagte ich schnell. »Ich habe noch etwas СКАЧАТЬ