Ich will dich ganz und gar | Erotische Geschichten. Trinity Taylor
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ich will dich ganz und gar | Erotische Geschichten - Trinity Taylor страница 3

Название: Ich will dich ganz und gar | Erotische Geschichten

Автор: Trinity Taylor

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Erotik Geschichten

isbn: 9783940505859

isbn:

СКАЧАТЬ

      »Da gibt es bestimmt Verbindungen …«

      Er trat wieder ins Zimmer, lehnte die Tür an und kam zu mir, allerdings mit Respekt-Abstand. »Komm, Liebes, so kann ich dich nicht hier sitzen lassen, bedeck’ doch wenigstens deine hübschen Brüste.«

      »Aha, also doch der Samariter, den die Frauen so lieben«, sagte Shawn geringschätzig, als er in diesem Moment voll bekleidet aus dem Bad trat. »Na, dann will ich mal nicht stören. Wir sehen uns später, Süße.« Damit verließ er pfeifend das Zimmer.

      Wieder starrte ich ihm hinterher, bis das Pfeifen verklungen war. »Kannst du das verstehen?«, fragte ich geistesabwesend.

      »Ich weiß ja nicht, was vorgefallen ist. Aber nun komm, zieh dir wenigstens eine Kleinigkeit über. Ich heize meine Schlafzimmer nie und es ist kalt hier.« Er reichte mir mein Kleid, das ich automatisch entgegennahm und auf meinen Schoß fallen ließ. »Ich glaube, es ist aus.«

      »Ach nein. Nicht doch, Herzchen. Nicht immer alles gleich so schwarz sehen. Zieh dein Kleid an und begleite mich mit nach unten. Da wirst du schon wieder auf andere Gedanken kommen.

      »Ich hab’s in deinem Schlafzimmer, in deinem Bett, mit einem Kerl getrieben«, sagte ich noch immer tonlos.

      »Das ist nicht schlimm. Ich schlafe sowieso seit diesem Monat wieder im mintgrünen Zimmer. Mach schon, zieh dir etwas an und komm.«

      Ich leistete Ryans liebevollem Befehl folge und bemerkte, wie er mich beim Anziehen beobachtete. Auch wenn ich wusste, dass er schwul war, so stellten sich meine Brustspitzen auf. Mein Körper sah eben nur den Mann in ihm.

      Arm in Arm kamen wir die Treppe hinunter und mischten uns unter die Leute, die nichts von unserem Wegbleiben bemerkt hatten. Nur ungern ließ Ryan mich zurück, und nur ungern blieb ich alleine am Rande des Geschehens stehen, doch es wäre kindisch gewesen, überall mit ihm hinzutapsen. Meine Augen suchten die Grüppchen von Menschen nach Shawn ab. Ich fragte mich, ob er gegangen war, denn ich konnte ihn nirgends entdecken.

      »Du stehst auf der falschen Seite, wenn du Shawn suchst«, sagte Ryan und hielt mir einen Mojito hin.

      »Danke«, sagte ich und nahm einen Schluck vom Cocktail. »Was meinst du mit falscher Seite?«

      »Er steht drüben beim Buffet und hält Volksreden.«

      »Aha, na dann …«

      »Halt, Schätzchen, warte!« Ryan ergriff meine Hand und hielt mich zurück. Verwundert blickte ich ihn an.

      »Du solltest besser nicht zu ihm gehen. Er … er ist ziemlich betrunken, hab ich das Gefühl. Bitte bleib hier.«

      »Nein! Ich gehe zu ihm. So erfährt man die Wahrheit am Ehesten.« Entschlossenen Schrittes schob ich mich durch die Leute und entschuldigte mich ein- bis zweimal. Endlich erreichte ich meinen Freund. Doch was er sagte, klang nicht wirklich wie mein Freund. Ich nahm mir einen Teller und das letzte Besteck und tat so, als wollte ich mich vom Buffet bedienen. Wortfetzen drangen an mein Ohr: »… so gut, die Kleine.« Ein anderer sagte etwas und er antwortete lachend. »Na klar, die hab ich geknallt, dass ihr Hören und Sehen verging. Gewimmert und um Gnade hat sie gebettelt, wie ein Hündchen.« Er lachte und die anderen mit.

      Ich war entsetzt über das, was meine Ohren mir gerade zutrugen. Automatisch sah ich hoch. Shawn war von vier Männern umgeben, die lachten, bis auf einen. Dieser Eine guckte mit geradem Blick zu mir und ich fühlte mich sofort ertappt. Mein Herz machte einen Satz und hämmerte dann gnadenlos in meiner Brust weiter. Doch ich schaffte es nicht, den Blick von diesem Mann zu lösen. Was dachte er? Vielleicht, dass genau ich es bin, von der da gehöhnt wird oder stellte er sich die Frage, ob ich wirklich wimmere?

      »… am liebsten hat sie es im Arsch. Ja, glaub mir. Dafür tut sie wirklich alles! Mann, geht die ab … Aber am geilsten macht sie es, wenn ich mit der Peitsche und einem Sattel komme …«

      Das war genug! Genug von schlimmen Unwahrheiten und genug Essen auf meinem Teller. Ich wandte mich ab und ging in die Küche, wo ich den Teller auf die Fensterbank stellte und mich zur Cocktailbar begab. Ich wollte mir auf diese neuen Erkenntnisse über mich, von denen ich nicht die leiseste Ahnung hatte, ordentlich die Kante geben. Dafür nutzten doch sowieso die meisten Leute eine Party: um mal ordentlich zu saufen! Gerade, wenn es so ein verlockend reichhaltiges Alkoholangebot gab, wie hier. Ich stürzte meinen Mojito hinunter und bestellte sofort einen neuen. Mein Blick traf, während ich auf das neue Getränk wartete, den von Ryan. Er winkte und lachte, weil ihn gerade ein hübscher junger Mann an der Hand zur Tanzfläche zog. Sie tanzten miteinander und hatten, so wie es aussah, jede Menge Spaß.

       Machtspiele - 4. Kapitel

      »Sind Sie mit dem Auto hier?«, fragte eine männliche Stimme hinter mir.

      Ruckartig drehte ich mich um und blickte in das Gesicht des Freundes von Shawn. »Nein, zu Fuß. Ich bin mein eigenes Pferd, weil ich Sattel und Peitsche so liebe!« Damit knallte ich meinen Mojito auf einen Stehtisch, ging zu Ryan, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und ging zur Garderobe.

      Schon war der Mann wieder bei mir und berührte meinen Mantel. »Kann ich Ihnen behilflich sein?«

      »Nein«, fauchte ich und warf mir den Mantel über.

      »Ich habe Ihnen nichts getan.«

      Mit einem Ruck drehte ich mich um. »Doch, das haben Sie: Sie sind ein Freund von Shawn – und damit haben Sie genug Verbrechen begangen!«

      »Dann sind Sie wohl auch eine Verbrecherin?« Die Frage klang nicht hämisch, sondern ruhig und logisch.

      Ich ließ den Dialog sacken, nickte schließlich und sagte: »Ja. Das bin ich wohl. Aber ich bin weiter als Sie.«

      »Warum?«

      »Ich bin mir meiner Schuld bewusst!« Damit drehte ich mich um und lief durch den Flur zum Fahrstuhl. Noch ehe ich den Knopf gedrückt hatte, war der Mann wieder bei mir. »Jetzt warten Sie doch mal. Rennen Sie nicht immer gleich weg.«

      »Eigentlich tue ich das nicht. Aber heute halte ich es für nötig.«

      Der Fahrstuhl öffnete sich. Der Mann stellte einen Fuß hinein.

      »Lassen Sie das!«, fuhr ich ihn an.

      Er zog kurz die Nase hoch und blickte wortlos und mit leicht geöffnetem Mund zu mir.

      »Was soll das? Hat Shawn sie losgeschickt, um mich zurückzuholen oder soll ich ihm vielleicht einen Kaffee bringen? Nein, jetzt hab ich’s. Sie fanden die Geschichte mit dem Sattel so klasse, nun wollen Sie mich auch mal zureiten. Nur zu, heute ist der Tag der offenen Tür – im wahrsten Sinne des Wortes. Voilà!« Ich breitete die Arme mit einer einladenden Geste aus. Erst da zog der Mann den Fuß zurück und ließ die Fahrstuhltür schließen.

      Siegessicher kam ich auf die Straße, um im Taxi in Tränen auszubrechen. Ich hatte es also nicht einmal bis zur Haustür geschafft. Meine Freundin würde sich die Hände reiben, von so einer »fantastischen« Geschichte zu hören. Endlich mal was Neues!

      ***

      Ich verriet meiner Freundin nichts. Stattdessen hing ich heulend am Telefon mit Ryan. Er war sehr interessiert, was den anderen Mann anging. Doch daran hatte ich kein Interesse. Shawn war für mich gestorben, so СКАЧАТЬ