Название: Das wilde ABC meiner Männer | Erotischer Roman
Автор: Finja Lawall
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Romane
isbn: 9783862776733
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Lachend lassen wir unsere Gläser zusammenstoßen.
»Wann beginnt denn die Vorstellung?« Lucia ist richtig zappelig vor lauter Neugierde.
Und ich muss gestehen, mir geht es da nicht besser. Bei Ulli muss man sich immer auf alles gefasst machen.
»Wann immer wir da sind!«
BOAH, so eine Antwort ist so typisch für Ulli!
Aber was bedeutet: Wann immer wir da sind? Was ist das für ein Kino? Augenblicklich schaltet sich die kleine Stimme in meinem Kopf ein: Keine Vorurteile! – Sie hat ja so recht!
Zwei Gläser Sekt später und deutlich angeheitert, verlassen wir die Bar und folgen Ulli zum Bus.
Ulli ist der von uns, der die meiste Kohle hat, beziehungsweise seine Eltern. Also hat er mal wieder übertrieben und einen Kleinbus samt Chauffeur für diesen Abend gemietet.
Okay, mir soll das wirklich recht sein, denn in meinen hohen Schuhen kann ich sowieso nur das nötigste an Strecke laufen. Manche Schuhe sind einfach nicht fürs Laufen gemacht!
Fünfzehn Minuten später erreichen wir unser Ziel und ich spüre, dass alle anderen genauso überrascht wie ich und sogar ein wenig geschockt sind.
Ungläubig sehen wir das blinkende Schild über dem Kino an.
»Im Ernst, Mann? Ein Pornokino?!« Sogar mein Zwillingsbruder Mirco errötet leicht, als er das Wort Pornokino ausspricht.
»Die genaue Bezeichnung ist Erotikkino. Kommt schon, es wird euch gefallen!«
Anzüglich grinsend tritt Ulli zur Eingangstür.
»Na dann, Ladys, nach euch!«
Der Vorraum ist in rotes Licht getaucht. Eigentlich dachte ich immer, dass das Rotlicht nur so ein Mythos ist. Wie in Trance schaue ich meine beste Freundin Lucia an und zucke dann mit den Schultern. Dieses rote Licht zieht mich förmlich in seinen Bann.
Wir stehen nun direkt vor der Theke, wo Kondome, Sextoys und Dessous verkauft werden.
Statt Popcorn Sexkram – auch nicht schlecht. Innerlich grinse ich.
»Okay, hier sind eure Karten. Es gibt acht Kinos, drei Live-Shows und vier Spielzimmer. Ich dachte mir, wir starten im Kino 1 und entscheiden den Rest dann spontan.«
Wie sich herausstellt, laufen in Kino 1, 2 und 3 »normale« Pornos. In Kino 4 und 5 kommen alle Lesben und Schwule voll auf ihre Kosten und die Kinos 6 und 7 lassen alle Fetisch-Herzen für Latex, Lack, Leder, Schuhe, Windeln und so weiter höherschlagen. Doch mein Favorit ist eindeutig das Kino 8. BDSM ... Allein der Anblick der gefesselt und teilweise geknebelten Darsteller, die gepeitscht, gefoltert und hart gefickt werden, lässt mich feucht werden.
Seit wann finde ich so etwas erregend? Ich habe keine Ahnung ...
***
Stunden später treten wir zu acht in die lauwarme Sommernacht. Von Ulli und Lucia fehlt jede Spur. Ob die zwei in eines der Spielzimmer gegangen sind? Bestimmt! Ich frage mich nur, welcher Film die zwei so erregt hat. Die kleine Stimme in meinem Kopf schimpft mit mir, aber das ist mir egal.
»Oh mein Gott! Wie kann man so etwas mit sich machen lassen?« – »Und das erst toll finden?« – »Also Kino 8 ging ja gar nicht!«
»Wieso?« Provozierend blicke ich Carolin und Conny an, deren Gespräch ich gerade belauscht habe.
»Na, weil das total abnormal ist!«, sagt Conny.
Ich ziehe die Augenbrauen hoch. »Findest du? Also ich finde das keinesfalls abnormaler, als einen erwachsenen Mann in Windeln zu sehen!«
»Ach hör mir bloß auf damit! Diese Windel-Typen kann man doch nicht für voll nehmen.«
Innerlich verdrehe ich die Augen und seufze. Die zwei sind echt so hell, wie drei Schoppen dunkel.
»Ihr wisst aber schon, dass niemand etwas für seine sexuellen Neigungen kann? Und ehrlich gesagt, bewundere ich es, wenn jemand zu seiner Neigung so offen steht! Und bei BDSM geht es um so viel mehr als Schmerzen und Unterwerfung! Es geht um Vertrauen und bedingungslose Hingabe. Schmerz und Lust liegen oft so nah beieinander. Habt ihr es schon mal versucht?«
»Natürlich nicht! Du etwa?« Entsetzt blicken mich Carolin und Conny an.
»Und wie könnt ihr dann darüber urteilen?« Mit diesen Worten lasse ich die beiden Frauen zurück, ohne auf ihre Frage einzugehen und geselle mich zu den Männern unserer Clique. Mir ist es egal, ob die beiden jetzt über mich lästern oder nicht.
»War das eben dein Ernst?« Kritisch mustert mich Bastian von oben bis unten.
Bastian sieht eher unauffällig aus: Used Look Jeanshose, graues Hemd, Dreitagebart, braune Haare, braune Augen, gebräunter Teint. Jetzt beim näheren Betrachten, ist er gar nicht so unsexy.
»Natürlich! Ich sage immer das, was ich denke.« Mit diesen Worten verabschiede ich mich von allen.
Für heute habe ich genug Erotik gehabt ...
***
Unruhig wälze ich mich in meinem Bett hin und her. An Schlaf ist einfach nicht zu denken. Immer wieder erscheinen die Bilder von »bondagierten« Körpern vor meinem inneren Auge. Es turnt mich so unbeschreiblich an, wenn ich an den Schmerz und gleichzeitig die Lust in den Augen der Frauen denke.
Könnte ich so etwas mit mir machen lassen? Fesseln ja. Aber Schmerzen? Vielleicht bin ich da doch eher nur ein »Gucki«.
Das Piepsen meines Handys holt mich aus meinen Gedanken. Eine Nachricht um diese späte Uhrzeit?
»Dom oder Sub???«
WAS?
Der Absender der Nachricht ist Bastian.
Ich schicke drei Fragezeichen zurück. Bastians Antwort lässt nicht lang auf sich warten.
»Bist du dominant oder submissiv?«
»Hmmm, ich denke, ich bin beides.«
»Erkläre es mir!«
»Ich denke, ich lasse mich gern zu meinen Bedingungen dominieren. Bin aber auf keinen Fall devot!«
»Ich würde dich gern dominieren!«
Echt jetzt? Wer hätte das gedacht?! Ich meine, ich habe noch nie gemerkt, dass Bastian Gefallen an mir hat. Und auch mein Interesse an ihm war bisher nur freundschaftlich. Aber was spricht zum Beispiel gegen eine »Freundschaft plus«?
»Dann komm her!«, schreibe ich zurück.
***
Eilig ziehe ich mich um und als Bastian an meiner Tür klingelt, kribbelt es verräterisch in meinen Lenden. Ich bin wirklich gespannt, was mich bei ihm erwartet.
Ohne ein Wort zu sagen, schließt Bastian die Wohnungstür hinter sich und tritt auf mich zu. Sein Kuss ist hart und fordernd. СКАЧАТЬ