Eine Falle für Null. Джек Марс
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Название: Eine Falle für Null

Автор: Джек Марс

Издательство: Lukeman Literary Management Ltd

Жанр: Шпионские детективы

Серия:

isbn: 9781094310992

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      „Wer denn dann...?” Tarek hielt inne, als er bemerkte, worauf Awad anspielte.

      Der jüngere Mann verengte seine Augen zu einem Schlitz, doch sagte nichts. Das war nicht nötig, ein stechender Blick reichte schon als Drohung aus. Awad war jung, noch nicht einmal dreißig, doch er war groß und stark, sein Kiefer so steif und unnachgiebig wie sein Glaube. Nur Wenige erhöben das Wort gegen ihn.

      „Bin Mohammed wollte, dass ich der Anführer würde”, erklärte Awad Tarek. „Er hatte es selbst so gesagt.” Das stimmte nicht ganz. Der alte Mann hatte bei mehreren Gelegenheiten zum Ausdruck gebracht, dass er das Potentiell für Größe in Awad sah, und dass er ein natürlicher Anführer von Menschen wäre. Awad interpretierte diese Aussagen als eine Erklärung der Absichten des alten Mannes.

      „Mir hat er nichts davon gesagt”, wagte es Tarek, zu widersprechen, auch wenn er es nur sehr leise hervorbrachte. Sein Blick war nach unten gerichtet, traf nicht Awads dunkle Augen.

      „Weil er wusste, dass auch du schwach bist”, forderte ihn Awad heraus. „Sag mir, Tarek, wie lange ist es her, seit du das letzte Mal hinter diesen Mauern herausgekommen bist? Wie lange lebst du schon von der Wohltätigkeit und Sicherheit bin Mohammeds, unbesorgt von Kugeln und Bomben?” Awad lehnte sich nach vorn, über den Körper des alten Mannes, während er leise hinzufügte: „Wie lange, glaubst du, würdest du überleben, wenn ich die Macht übernehme und dich nur mit den Klamotten, die du auf dem Leib trägst, verbanne?”

      Tareks Unterlippe bewegte sich, doch kein Klang entrann seiner Kehle. Awad grinste. Der kleine, pausbackige Tarek hatte Angst.

      „Mach schon”, trieb ihn Awad voran. „Sag mir, was du denkst.”

      „Wie lange...” schluckte Tarek, „wie lange, glaubst du, dass du innerhalb dieser Mauern ohne die Unterstützung von Hassan bin Abdallah überlebst? Wir werden in der gleichen Lage stecken. Nur an anderen Orten.”

      Awad grinste. „Ja. Du bist gerissen, Tarek. Doch ich habe eine Lösung.” Er lehnte sich über die Platte und sprach leiser. „Unterstütze meinen Anspruch.”

      Tarek sah scharf auf, überrascht von Awads Worten.

      „Sag ihnen, dass du dasselbe wie ich gehört hast”, fuhr er fort. „Sag ihnen, dass Abdallah bin Mohammed mich zum Anführer nach seinem Tod ernannt hat, und ich schwöre dir, dass du immer einen Platz in der Brüderschaft hast. Wir werden unsere Kraft zurückgewinnen. Wir machen unseren Namen bekannt. Und der Wille Allahs, Friede sei mit ihm, wird geschehen.”

      Bevor Tarek antworten konnte, rief ein Wächter durch den Hof. Zwei Männer hievten die schweren Eisentore gerade rechtzeitig auf, damit zwei Lastwagen, mit matschigen Rädern von dem kürzlich gefallenen Regen, durchfahren konnten.

      Acht Mann traten hinaus - alle, die hinausfuhren, waren auch zurückgekommen - doch selbst von seinem Blickwinkel aus konnte Awad erkennen, dass der Raubzug kein Erfolg war. Sie hatten keine Munition mitgebracht.

      Einer der Acht trat voran, seine Augen in Schock geweitet, als er auf die Steinplatte zwischen Awad und Tarek starrte. Hassan bin Abdallah bin Mohammed war vierunddreißig Jahre alt, doch er sah immer noch wie ein hagerer Jugendlicher aus. Seine Wangen waren seicht und sein Bart lückenhaft.

      Ein leises Stöhnen entrang Hassans Lippen, als er die still liegende Figur auf der Platte erkannte. Er lief darauf zu und seine Schuhe ließen den Sand hinter ihm aufwirbeln. Awad und Tarek schritten zurück, gaben ihm Raum, während Hassan sich über die Leiche seines Vaters warf und laut schluchzte.

      Schwach. Awad grinste höhnisch aufgrund der Szene, die sich vor ihm abspielte. Es wird einfach sein, die Brüderschaft zu übernehmen.

      An diesem Abend führte die Brüderschaft im Hof Salat-al-Janazah durch, das Begräbnisgebet für Abdallah bin Mohammed. Jede anwesende Person kniete sich in drei Reihen in Richtung Mekka nieder. Sein Sohn Hassan war seinem Körper am nächsten und seine Frauen bildeten das Ende der dritten Reihe.

      Awad wusste, dass die Leiche sofort nach den Riten begraben würde. Die muslimische Tradition befahl, dass eine Leiche so schnell wie möglich begraben werden musste. Er war der Erste, der nach dem Gebet aufstand und sprach mit inbrünstiger Stimme: „Meine Brüder”, begann er. „Mit großem Kummer übergeben wir Abdallah bin Mohammeds Körper der Erde.”

      Alle Augen richteten sich auf ihn, einige waren durch seine plötzliche Unterbrechung verwirrt, doch niemand stand auf oder unterbrach ihn.

      „Sechs Jahre sind vergangen, seitdem wir wegen der Heuchelei Hamas’ aus Gaza verbannt wurden”, fuhr Awad fort. „Vor sechs Jahren wurden wir in die Wüste vertrieben und leben von der Wohltätigkeit bin Mohammeds, plündern und rauben, was wir können. Seit sechs Jahren leben wir eine Lüge und halten uns in den Schatten von Hamas auf. In den Schatten von Al-Qaeda. Von Isis. Von Amun.”

      Er hielt einen Moment inne, während er den Blick jedes Augenpaares erwiderte. „Nicht länger. Die Brüderschaft wird sich nicht länger verstecken. Ich habe einen Plan ausgearbeitet. Vor Abdallahs Tod habe ich ihm meinen Plan erklärt und seinen Segen erhalten. Wir, Brüder, werden diesen Plan durchführen und unseren Glauben behaupten. Wir werden die Häretiker ausmerzen, und die ganze Welt wird die Brüderschaft kennenlernen. Ich verspreche es euch.”

      Viele, sogar die meisten, Köpfe nickten im Hof. Ein Mann stand auf, ein starker und etwas zynischer Bruder, der sich Usama nannte. „Und worum geht es in diesem Plan, Awad?” fragte er mit herausfordernder Stimme. „Welchen großartigen Komplott hast du da ausgeheckt?”

      Awad lächelte. „Wir werden den heiligsten Dschihad, der jemals auf amerikanischen Boden durchgeführt wurde, anzetteln. Einen, den Al-Qaedas Angriff auf New York als fruchtlos erscheinen lassen wird.”

      „Wie?” wollte Usama wissen. „Wie werden wir das anstellen?”

      „Alles wird offenbart”, antwortete Awad geduldig. „Doch nicht heute Nacht. Dies ist ein Abend der Ehrfurcht.”

      Awad hatte wirklich einen Plan. Er hatte sich in seinem Gehirn schon für einige Zeit geformt. Er wusste, dass es möglich wäre, er hatte mit dem Libyer gesprochen, der ihn über die israelischen Journalisten und die Kongressdelegation aus New York informierte, die bald in Bagdad wären. Es schien wie eine schicksalhafte Fügung, dass sich alles so ergeben hatte - sogar Abdallahs Tod. Awad war sogar soweit gegangen, eine vorläufige Vereinbarung mit einem Waffenhändler zu treffen, der Zugang zu der notwendigen Ausrüstung für den Angriff auf die US Stadt hatte, doch es war eine Lüge, dass er es mit Abdallah besprochen hatte. Der alte Man war ein Anführer, ein Freund und ein Wohltäter für die Brüderschaft - und dafür war Awad ihm dankbar - doch er hätte niemals zugestimmt. Es bräuchte erhebliche finanzielle Mittel und könnte den Bankrott für ihre Ressourcen bedeuten, falls etwas schiefging.

      Deshalb wusste Awad, dass er sich bei Hassan bin Abdallah beliebt machen musste. Die Pflicht der Bestattung wurde für gewöhnlich von dem engsten männlichen Verwandten durchgeführt, doch Awad konnte sich kaum vorstellen, dass Hassans dünne, schlaksige Arme ein Loch grüben, das tief genug wäre. Außerdem könnte er Hassan näherkommen, wenn er ihm bei der Aufgabe hälfe, und so seinen Plan mit ihm besprechen.

      „Bruder Hassan”, sagte Awad. „Ich hoffe, dass du mir die Ehre gibst, dir dabei zu helfen, Abdallah zu begraben.”

      Der anämische СКАЧАТЬ