Eine Falle für Null. Джек Марс
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Название: Eine Falle für Null

Автор: Джек Марс

Издательство: Lukeman Literary Management Ltd

Жанр: Шпионские детективы

Серия:

isbn: 9781094310992

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СКАЧАТЬ traten aus der dreireihigen Gebetsformation heraus, um Schaufeln zu holen.

      Nachdem sie außer Hörweite der anderen waren, im Mondlicht des offenen Hofes erleuchtet, räusperte Hassan sich und fragte: „Was hast du da für einen Plan, Awad?”

      Awad bin Saddam hielt ein Grinsen zurück. „Er fängt damit an”, antwortete er, „drei Männer zu entführen. Morgen, nicht weit von hier. Er endet mit einem direkten Angriff auf die Stadt New York.” Er hielt inne und legte eine schwere Hand auf Hassans Schulter. „Doch ich kann das nicht alleine inszenieren. Ich brauche deine Hilfe, Hassan.”

      Hassan schluckte und nickte.

      „Ich verspreche dir”, fuhr Awad fort, „dass diese sündenverdorbene Nation habgieriger Abtrünniger einen unzählbaren Verlust erleidet. Die Brüderschaft wird endlich als eine Macht im Islam anerkannt werden.”

      Und, behielt er bei sich, der Name Awad bin Saddam wird für immer einen Platz in der Geschichte haben.

      KAPITEL ZWEI

      „Erinnert, erinnert, den fünften November”, sagte Professor Lawson, während er vor einer Gruppe von siebenundvierzig Stunden im Healy Hörsaal der Georgetown Universität auf- und abging. „Was bedeutet das?”

      „Wissen Sie denn nicht, dass wir erst April haben?” witzelte ein braunhaariger Junge in der ersten Reihe.

      Einige Studenten kicherten. Reid grinste. Im Hörsaal war er in seinem Element, es fühlte sich gut an, wieder hier zu sein. Fast, als sei alles wieder normal. „Nicht ganz. Das ist die erste Zeile eines Gedichts, dass einem sehr wichtigen Anlass - oder fast-Anlass, sozusagen - in der englischen Geschichte gedenkt. Der fünfte November, bitte?”

      Eine junge, braunhaarige Frau einige Reihen weiter hinten erhob höflich die Hand und bot an: „Guy Fawkes Tag?”

      „Ja, danke schön.” Reid blickte kurz auf seine Uhr. Die digitale Anzeige nach Neuigkeiten zu überprüfen, war seit kurzem zu einer Gewohnheit geworden, fast wie ein eigentümlicher Spleen. „Ähm, obwohl die Feierlichkeiten nicht mehr so verbreitet sind wie zuvor, fand am fünften November ein gescheiterter Mordkomplott statt. Ich bin mir sicher, dass ihr alle schon Mal den Namen Guy Fawkes gehört habt.”

      Köpfe nickten und bejahendes Gemurmel war im Hörsaal zu vernehmen.

      „Gut. 1605 arbeiteten Fawkes und zwölf weitere Verschwörer einen Plan aus, um das House of Lords, den englischen Bundesrat, während einer Versammlung zu sprengen. Doch die Mitglieder des House of Lords waren nicht ihr eigentliches Ziel. Vielmehr wollten sie König James I ermorden, der Protestant war. Fawkes und seine Freunde wollten wieder einen katholischen Monarchen auf den Thron setzen.”

      Er blickte erneut auf seine Uhr. Eigentlich wollte er es gar nicht, es war ein Reflex.

      „Ähm...” Reid räusperte sich. „Ihr Plan war recht einfach. Über einige Monate hinweg verstauten sie sechsunddreißig Fass Schießpulver in einer Krypta - das ist so was wie ein Weinkeller - direkt unter dem Parlament. Fawkes war der Attentäter. Er sollte eine lange Zündschnur entfachen und dann, so schnell ihn seine Beine trugen, zur Themse rennen.”

      „Wie in einem Wile E. Coyote Zeichentrickfilm”, sagte der Witzbold in der ersten Reihe.

      „So ähnlich”, stimmte Reid zu. „Deshalb nennt man ihren Mordversuch heutzutage auch den Schießpulver-Komplott. Doch sie schafften es nicht, die Zündschnur zu entfachen. Jemand gab dem House of Lords anonym einen Hinweis und man durchsuchte die Krypten. Das Schießpulver und Fawkes wurden entdeckt...”

      Er warf wieder einen Blick auf seine Uhr. Sie zeigte ihm nichts außer der Zeit an.

      „Und, ähm...” Reid kicherte leise über sich selbst. „Es tut mir leid, Leute, ich bin heute einfach ein bisschen abgelenkt. Fawkes wurde ertappt, doch weigerte sich, die anderen Verschwörer zu verraten - zumindest zu Anfang. Er wurde in den Tower of London gesteckt und dort für drei Tage gefoltert...”

      Plötzlich blitzte eine Vision in seinem Gehirn auf. Es war eigentlich weniger eine Vision als vielmehr eine Erinnerung, die sich da aufdringlich breitmachte und ihren Weg in seinen Kopf bahnte, als er Folter erwähnte.

      Ein geheimes CIA-Gefängnis in Marokko. Codename H-6. Bei den meisten unter ihrem Pseudonym bekannt - Hölle-sechs.

      Ein gefangener Iraner ist auf einen leicht geneigten Tisch gefesselt. Über seinem Kopf eine Kapuze. Du drückst ein Handtuch auf sein Gesicht.

      Reid erschauerte, als ein Frösteln ihm über den Rücken jagte. Die Erinnerung war eine, die er schon zuvor hatte. In seinem anderen Leben als CIA Agent Kent Steele, hatte er an gefangenen Terroristen „Verhör-Techniken” durchgeführt, um an Information zu gelangen. So hatte die Agentur sie genannt - Techniken. Dazu gehörte Waterboarding, Daumenschrauben und das Ziehen von Fingernägeln.

      Doch das waren keine Techniken. Es war ganz einfach nur Folter. Gar nicht so anders, wie bei Guy Fawkes im Tower of London.

      Du machst das nicht mehr, erinnerte er sich selbst. Das bist du nicht.

      Er räusperte sich erneut. „Drei Tage lang wurde er, äh, verhört. Dann rückte er schließlich die Namen sechs weiterer Verschwörer heraus und alle wurden zum Tod verurteilt. Der Komplott, das Parlament und King James I vom Untergeschoss aus zu sprengen, wurde vereitelt, und der fünfte November verwandelte sich in einen Tag, an dem man den gescheiterten Mordversuch feiert...”

      Eine Kapuze über seinem Kopf. Ein Handtuch auf seinem Gesicht.

      Wasser gießen. Nicht aufhören. Der Gefangene schlägt so fest um sich, dass er seinen eigenen Arm bricht.

      „Sag mir die Wahrheit!”

      „Professor Lawson?” fragte der braunhaarige Student in der ersten Reihe. Er starrte Reid an - sie alle starrten. Habe ich das gerade laut gesagt? Er dachte, dass dem nicht so sei, doch die Erinnerung war in seinen Kopf vorgedrungen und hatte sich vielleicht sogar bis zu seinem Mund ausgebreitet. Alle Augen waren auf ihn gerichtet, einige Studenten flüsterten zueinander, während er da verlegen stand und sein Gesicht rot wurde.

      Er blickte zum vierten Mal in ebenso vielen Minuten auf seine Uhr.

      „Ähm, Entschuldigung”, kicherte er nervös. „Sieht so aus, als wäre uns für heute die Zeit ausgegangen. Bitte lest über Fawkes und die Hintergründe bezüglich des Schießpulver-Komplotts nach. Am Montag besprechen wir dann den Rest der protestantischen Reformation und beginnen mit dem dreißigjährigen Krieg.”

      Im Hörsaal erklang das Geräusch von Schlurfen und Rascheln, als die Studenten ihre Bücher und Taschen aufsammelten und sich auf den Weg nach draußen machten. Reid rieb sich die Stirn, er spürte, wie Kopfschmerzen sich ankündigten. Das war etwas, das in letzter Zeit immer häufiger vorkam.

      Die Erinnerung des gefolterten Andersdenkenden hing wie ein schwerer Nebel über ihm. Auch das war in letzter Zeit öfter geschehen: wenige neue Erinnerungen kamen zurück, doch jene, an die er sich schon zuvor erinnert hatte, kehrten stärker, instinktiver wieder. Sie erschienen wie ein Déjà-vu, doch er wusste, dass er dort gewesen war. Es war nicht nur ein Gefühl, er hatte all diese Dinge und noch viel СКАЧАТЬ