VERLIEBT IN DAS LEBEN. Osho
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Название: VERLIEBT IN DAS LEBEN

Автор: Osho

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия: Edition Osho

isbn: 9783947508273

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СКАЧАТЬ zu wissen, dass es niemanden gibt, der ihre Gebete hört. Millionen beten zu Steingötzen. Wenn sie nicht einmal Menschen lieben können, wie können sie dann Steingötzen lieben? Aber Steingötzen sind bequem. Sie machen keine Probleme. Mit denen könnt ihr machen was ihr wollt, ihr könnt sie mit Wasser begießen oder mit Milch. Ihr könnt ihnen verfaulte Kokosnüsse opfern, und sie werden nicht einmal protestieren. Ihr könnt ihnen alles erzählen, was ihr wollt – in jeder Sprache, wahr oder unwahr –, dem Götzen ist das egal. Zur Liebe gehört der andere, um lebendig zu sein, um zu leben. Aber dann müsst ihr erst diese Kunst erlernen.

      Das ist auch wieder so eine Dummheit: dass keine Universität der Welt den Menschen die Kunst zu leben, die Kunst zu lieben, die Kunst zu meditieren beibringt. Und für mich stehen Liebe, Leben, Meditation, Lachen weit über allem anderen. Du magst ein großer Chirurg sein, du magst ein großer Ingenieur sein – trotzdem brauchst du einen Sinn für Humor, trotzdem brauchst du die Kunst zu lieben, trotzdem brauchst du die Kunst zu leben, trotzdem wirst du auf all diese großen Werte in deinem Leben angewiesen sein.

      Aber hört und staunt: Genau diese Dinge – Liebe, Leben, Lachen – lehre ich, und als Hintergrund zu alledem Meditation. Aber die Regierung Indiens ist nicht bereit, diese meine Schule als Bildungsinstitut anzuerkennen! Sie würde sie sofort als Bildungsinstitut akzeptieren, wenn ich Geografie, Geschichte, Chemie, Physik lehren würde – halt das Übliche.

      Ich sage nicht, dass man darauf verzichten sollte, aber diese Dinge dürfen nicht die ganze Erziehung ausmachen. Sie sollten eine Vorstufe der Erziehung sein, aber jede Universität sollte auch eine Fakultät für die höhere Erziehung haben, die euch die wahren Werte des Lebens lehrt. Denn weder kann Geografie einen besseren Menschen aus euch machen, noch kann Geschichte einen besseren Liebhaber aus euch machen, noch kann euch Chemie meditativ machen. Von allem, was an den Universitäten gelehrt wird, kann euch nichts einen Sinn für Humor vermitteln. Ihr könnt nicht lachen, ihr könnt nicht tanzen, ihr könnt nicht singen. Euer Leben wird praktisch zur Wüste gemacht.

      Zarathustra möchte euer Leben zum Garten machen, wo Vögel singen, wo Blumen blühen, wo Bäume tanzen, wo die Sonne mit Freuden aufgeht.

      Zarathustra ist absolut für das Leben, und genau deswegen folgt ihm kaum jemand. Den Brunnenvergiftern, den destruktiven Leuten folgen Millionen. Aber dieser einzigartige Lehrer und einzigartige Mystiker, der nichts weiter lehrt als die Liebe und das Leben, hat die kleinste Religion der Welt.

      Die Religion Zarathustras sollte die einzige überhaupt sein. Alle anderen Religionen sollte man auf den Friedhöfen verscharren, denn außer dem Leben gibt es keinen Gott, und außer der Liebe gibt es kein Gebet.

      … Also sprach Zarathustra.

3. Kapitel

      Drei Verwandlungen nenne ich euch des Geistes: wie der Geist zum Kamele wird, und zum Löwen das Kamel, und zum Kinde zuletzt der Löwe.

      Vieles Schwere gibt es dem Geiste, dem starken, tragsamen Geiste, dem Ehrfurcht innewohnt: nach dem Schweren und Schwersten verlangt seine Stärke.

      Was ist schwer? so fragt der tragsame Geist, so kniet er nieder, dem Kamele gleich, und will gut beladen sein.

      Was ist das Schwerste, ihr Helden? so fragt der tragsame Geist, dass ich es auf mich nehme und meiner Stärke froh werde.

      Ist es nicht das: sich erniedrigen, um seinem Hochmut wehe zu tun?

      …

      Oder ist es das; von unserer Sache scheiden, wenn sie ihren Sieg feiert?

      Auf hohe Berge steigen, um den Versucher zu versuchen?

      …

      Oder ist es das: die lieben, die uns verachten, und dem Gespenste die Hand reichen, wenn es uns fürchten machen will?

      Alles dies Schwerste nimmt der tragsame Geist auf sich: dem Kamele gleich, das beladen in die Wüste eilt, also eilt er in seine Wüste. Aber in der einsamen Wüste geschieht die zweite Verwandlung: zum Löwen wird hier der Geist, Freiheit will er sich erbeuten und Herr sein in seiner eigenen Wüste.

      Seinen letzten Herrn sucht er sich hier: feind will er ihm werden und seinem letzten Gotte, um Sieg will er mit dem großen Drachen ringen.

      Welches ist der große Drache, den der Geist nicht mehr Herr und Gott heißen mag? „Du-sollst“ heißt der große Drache. Aber der Geist des Löwen sagt „ich will“..

      „Du sollst“ liegt ihm am Wege, goldfunkelnd ein Schuppentier, und auf jeder Schuppe glänzt golden „Du sollst!“

      Tausendjährige Werte glänzen an diesen Schuppen, und also spricht der mächtigste aller Drachen: „Aller Wert der Dinge – der glänzt an mir.“

      Aller Wert ward schon geschaffen, und aller geschaffene Wert – das bin ich. Wahrlich, es soll kein ‚Ich will‘ mehr geben!“

      Also spricht der Drache.

      Meine Brüder, warum bedarf es des Löwen im Geiste? Was genügt nicht das lastbare Tier, das entsagt und ehrfürchtig ist?

      Neue Werte schaffen – das vermag auch der Löwe noch nicht: aber Freiheit sich schaffen zu neuem Schaffen – das vermag die Macht des Löwen.

      Neue Werte schaffen und ein heiliges Nein auch vor der Pflicht: dazu, meine Brüder, bedarf es des Löwen.

      Recht sich nehmen zu neuen Werten – das ist das furchtbarste Nehmen für einen tragsamen und ehrfürchtigen Geist. Wahrlich, ein Rauben ist es ihm und eines raubenden Tieres Sache.

      Als sein Heiligstes liebte er einst das „Du-sollst“: nun muss er Wahn und Willkür auch noch im Heiligsten finden, dass er sich Freiheit raube von seiner Liebe: des Löwen bedarf es zu diesem Raube.

      Aber sagt, meine Brüder, was vermag noch das Kind, das auch der Löwe nicht vermochte? Was muss der raubende Löwe auch noch zum Kinde werden?

      Unschuld ist das Kind und Vergessen, ein Neubeginnen, ein Spiel, ein aus sich rollendes Rad, eine erste Bewegung, ein heiliges Ja-sagen.

      Ja, zum Spiele des Schaffens, meine Brüder, bedarf es einen heiligen Jasagens: seinen Willen will nun der Geist, seine Welt gewinnt sich der Weltverlorene.

      Drei Verwandlungen nannte ich euch des Geistes: wie der Geist zum Kamele ward und zum Löwen das Kamel und der Löwe zuletzt zum Kinde.

      … Also sprach Zarathustra.

      Zarathustra unterteilt die Evolution des Geistes in drei Symbole: Kamel, Löwe und Kind. Das Kamel ist ein Lasttier – bereit, sich unterjochen zu lassen, nie rebellisch. Es kann nicht einmal Nein sagen. Es ist gläubig, servil, ein treuer Knecht. Das ist die unterste Schicht des menschlichen Bewusstseins.

      Der Löwe ist eine Revolution. Die Revolution beginnt mit einem heiligen Nein. Im Bewusstsein des Kamels herrscht ständig ein Bedürfnis nach jemandem, der es führt, nach jemandem, der zu ihm sagt: „Das sollst du tun.“ Es bedarf der Zehn Gebote. Es bedarf all der Religionen, all der Priester und all der heiligen Schriften, weil es nicht sich selbst vertrauen kann. Es hat keinen Mut und keine Seele und keine Sehnsucht nach Freiheit. Es ist gehorsam. Der Löwe ist eine Sehnsucht nach Freiheit, ihn verlangt danach alle Gefängnisse einzureißen. Der Löwe braucht keinen Anführer, er ist sich selbst genug. Er lässt sich von keinem anderen sagen: „Du sollst“. Das beleidigt seinen Stolz; er kann nur sagen: „Ich СКАЧАТЬ