DAS HERZ-SUTRA. Osho
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Название: DAS HERZ-SUTRA

Автор: Osho

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия: Edition Osho

isbn: 9783942502870

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СКАЧАТЬ ist eine Bezeichnung Buddhas. Buchstäblich bezeichnet sie jemanden, der von oben schaut: Avalokita – einer, der von oben schaut, einer, der am siebten Chakra, dem Sahasrar steht, am transzendentalen, und von dort aus sieht. Natürlich ist immer alles, was du siehst, von deinem Standpunkt gefärbt, von dem Zustand gefärbt, in dem du bist.

      Wenn ein Mensch, der auf der ersten Sprosse lebt – dem physischen Körper –, etwas ansieht, sieht er von diesem Standpunkt aus. Ein Mensch, der auf der physischen Ebene lebt, schaut nur auf deinen Körper, wenn er dich anschaut. Er kann auf nichts anderes schauen als das, er kann nicht mehr sehen als das. Deine Sicht der Dinge hängt davon ab, von wo aus du schaust.

      Ein Mensch, der sexuell gestört ist, sexuell in Fantasien verstrickt ist, schaut nur von dieser Warte. Ein Mensch, der Hunger hat, schaut von dieser Warte. Beobachtet es nur einmal in euch selber. Ihr schaut auf etwas, und jedesmal, wenn ihr darauf schaut, wirkt es anders, weil ihr anders seid. Morgens wirkt die Welt etwas schöner als abends. Morgens seid ihr frisch, und morgens seid ihr aus der Tiefe eines großen Schlafs erwacht – aus dem Tiefschlaf, dem traumlosen Schlaf. Ihr habt einen kleinen Geschmack vom Transzendenten bekommen, wenn auch unbewusst. Also sieht am Morgen alles schön aus. Die Leute sind mitfühlender, liebevoller; die Leute sind reiner am Morgen, die Leute sind unschuldiger am Morgen. Wenn es dann wieder Abend wird, werden genau dieselben Leute korrupter geworden sein, gerissener, schlitzohriger, manipulativer, hässlicher, gewalttätiger, betrügerischer. Es sind die gleichen Leute, aber am Morgen waren sie dem Transzendenten sehr nahe. Wenn es Abend geworden ist, haben sie zu sehr in der profanen, in der weltlichen, in der physischen Welt gelebt, und sie haben sich an ihr ausgerichtet.

      Der vollkommene Mensch ist einer, der all diese sieben Chakras mit Leichtigkeit durchlaufen kann – das ist der Mensch der Freiheit, der an keinem Punkt festhängt, der wie eine Fernbedienung ist: Du kannst sie auf jedes Programm einstellen. Genau das ist es, was man einen Mukta nennt, einen, der wirklich frei ist. Er kann in jede Richtung gehen und dennoch von jeder unberührt bleiben. Seine Reinheit geht nie verloren, seine Reinheit bleibt die des Jenseitigen. Buddha kann kommen und deinen Körper berühren und deinen Körper heilen. Er kann zum Körper werden, aber das ist seine Freiheit. Er kann zum Verstand werden, und er kann zu euch sprechen und euch Dinge erklären, aber er ist nie der Verstand. Er kommt und steht hinter dem Verstand, benutzt ihn, genau so, wie ihr euer Auto fahrt – ihr werdet nie zum Auto. Er benutzt all diese Sprossen, er ist die ganze Leiter. Aber seine letztendliche Warte bleibt das Transzendentale. Das ist seine Natur. Avalokita bedeutet einer, der vom Jenseits her auf die Welt sieht.

      Avalokita, der heilige Herr und Bodhisattva,

      zog auf der tiefsinnigen Bahn

      der transzendenten Weisheit dahin

      Das Sutra sagt: Dieser Zustand der Jenseitigkeit ist nichts Statisches. Er ist eine Bewegung, er ist ein Prozess, flussartig. Er ist kein Substantiv, er ist ein Verb. Er entwickelt sich immerzu. Darum sprechen die Hindus vom tausendblättrigen Lotus – tausend steht einfach für unaufhörlich. Es ist symbolisch für Unaufhörlichkeit. Blütenblätter über Blütenblätter über Blütenblätter öffnen sich, immerzu, ohne Ende.

      Die Reise beginnt, aber endet nie. Es ist eine ewige Pilgerreise.

      Avalokita, der heilige Herr und Bodhisattva,

      zog auf der tiefsinnigen Bahn

      der transzendenten Weisheit dahin.

      Er strömt wie ein Fluss in die Welt des Jenseitigen ein. Er wird „der Heilige Herr und Bodhisattva“ genannt. Wieder muss man an das Sanskrit-Wort erinnern. Das Sanskrit-Wort ist Iswara, was hier als ‚Heiliger Herr‘ übersetzt wird. Iswara bedeutet: der, der absolut reich geworden ist, aber aus eigenem Reichtum heraus, dessen Reichtümer seiner eigenen Natur entstammen; niemand kann sie ihm wegnehmen, niemand kann sie stehlen, sie können nicht verloren gehen. All die Reichtümer, die ihr habt, können verloren werden, können gestohlen werden, werden verloren gehen – eines Tages wird der Tod kommen und wird alles wegnehmen. Wer zu jenem inneren Diamanten vorgedrungen ist, der das eigene Sein ist, dem kann der Tod ihn nicht wegnehmen. Der Tod ist für ihn irrelevant. Er kann nicht gestohlen werden, er kann nicht verloren gehen. Dann ist man zu einem Iswara geworden, dann ist man ein ‚heiliger Herr‘ geworden. Dann ist man Bhagavan geworden.

      Das Wort Bhagavan bedeutet einfach ‚der Gesegnete‘. Dann ist man zum Gesegneten geworden. Jetzt gehört ihm seine Gesegnetheit auf Ewigkeit; sie hängt von nichts ab, sie ist unabhängig. Sie ist durch nichts verursacht, also kann sie nicht fortgenommen werden. Sie ist unverursacht, sie ist das eigene, unveräußerliche Wesen.

      Und er wird Bodhisattva genannt. Bodhisattva ist ein sehr schöner Begriff im Buddhismus. Bodhisattva bedeutet: einer, der zum Buddha geworden ist, sich aber noch in der Welt von Zeit und Raum aufhält, um anderen zu helfen. Bodhisattva bedeutet: im Grunde ein Buddha – jederzeit bereit, sich aufzugeben und zu verschwinden, bereit, ins Nirvana einzugehen. Nichts bleibt mehr zu lösen, all seine Probleme sind gelöst. Es besteht keine Notwendigkeit mehr für ihn, hier zu sein, aber er ist immer noch hier. Es gibt hier nichts mehr zu lernen, aber er ist immer noch hier. Und er hält sich in der Körperform, in der Verstandesform – er behält die ganze Leiter. Er ist ins Jenseits gegangen, aber er behält die ganze Leiter – um zu helfen, aus Mitgefühl.

      Es geht die Geschichte, als Buddha die Tore zum Höchsten erreichte – Nirvana … Die Tore wurden ihm aufgetan, die Engel tanzten und sangen, um ihn zu empfangen, denn es kommt selten vor, nur alle Jahrmillionen, dass einmal ein Mensch zum Buddha wird. Die Tore öffnen sich, und dieser Tag ist natürlich ein großer Tag des Feierns. All die alten Buddhas hatten sich versammelt, und es gab großen Jubel, und es regnete Blumen, und es spielte Musik, und alles war geschmückt – es war ein Tag der Festlichkeit.

      Aber Buddha trat nicht ein. Und die alten Buddhas, alle mit gefalteten Händen, baten ihn, ermunterten ihn einzutreten: „Was steht er da draußen?“ Und Buddha soll gesagt haben: „Bis nicht auch alle anderen, die nach mir kommen werden, eingetreten sind, werde ich nicht eintreten. Ich werde mich draußen halten, denn wenn ich erst einmal reingekommen bin, werde ich verschwinden. Dann werde ich diesen Menschen keine Hilfe mehr sein. Ich sehe Millionen von Menschen im Dunkeln tappen und stolpern. Ich bin auf die gleiche Weise herumgetappt, Millionen von Leben lang. Ich möchte ihnen meine Hand geben. Ihr aber schließt jetzt bitte das Tor. Wenn alle da sind, will ich selbst anklopfen, dann mögt ihr mich in Empfang nehmen.“

      Eine sehr schöne Geschichte …

      Genau das nennt man den Zustand des Bodhisattvas – einer, der auf dem Sprung ist zu verschwinden, sich aber noch zurückhält – im Körper, im Verstand, in der Welt, in Zeit und Raum –um anderen zu helfen. Buddha sagt: Meditation ist alles, was du brauchst, um deine Probleme zu lösen, aber eines fehlt ihr: Mitgefühl. Wenn auch das Mitgefühl da ist, dann kannst du anderen helfen, ihre Probleme zu lösen.

      Er sagt: Meditation ist pures Gold; sie hat ihre eigene Vollkommenheit. Aber wenn Mitgefühl da ist, dann bekommt das Gold auch noch einen Duft, dann … eine höhere Art Vollkommenheit, eine neue Art Vollkommenheit, duftendes Gold! Gold ist an sich genug – sehr wertvoll; aber mit Mitgefühl bekommt Meditation einen Duft.

      Mitgefühl ist es, was einen Buddha hält, als Bodhisattva da zu bleiben, genau auf der Grenzlinie. Ja, ein paar Tage, ein paar Jahre lang kann man sich halten, aber nicht allzu lange – weil alles sich nach und nach von allein auflöst. Wenn du nicht an deinen Körper gebunden bist, wirst du aus ihm entwurzelt. Du kannst manchmal hineingehen, mit Mühe, du kannst den Körper benutzen, mit Mühe, aber du bist nicht länger dort zu Hause. Wenn du nicht länger im Verstand bist, kannst du ihn noch manchmal benutzen, aber er funktioniert nicht mehr so gut, wie er früher funktioniert hat. СКАЧАТЬ