Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen. Отсутствует
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Название: Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen

Автор: Отсутствует

Издательство: Bookwire

Жанр: Путеводители

Серия: Edition Erdmann

isbn: 9783843803984

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СКАЧАТЬ Gianbattista, 1778–1823, nimmt eine merkwürdige, doch keineswegs unbedeutende Sonderstellung unter den zahlreichen Afrikareisenden ein. In seiner Jugend führte er ein recht bewegtes, abenteuerliches Leben, trat für kurze Zeit in ein Kloster ein, reiste dann nach Holland und von da nach England, wo der fast zwei Meter große junge Mann als Kraftmensch in einem Zirkus auftrat. 1815 kam er nach Ägypten, wo er dank seiner technischen Kenntnisse beim dortigen Herrscher eine Anstellung zu finden hoffte. Als Aufseher beim Abtransport von Altertümern im Auftrag des engl. Konsuls erwarb er sich erstaunliche Kenntnisse in der Archäologie und bereiste nun auf eigene Faust das Niltal bis nach Nubien. Dort untersuchte er als erster Europäer den heute versetzten Felsentempel von Abu Simbel. Von Nubien aus zog er ans Rote Meer, kehrte nach Kairo zurück, öffnete bei Gizeh die Chephren-Pyramide und drang bis in die Grabkammer vor. Weitere Reisen führten ihn in das Faijum und in die Libysche Wüste. 1822 fuhr er an die Westküste Afrikas, aber der Plan, von da aus nach Timbuktu und an die Nigerquellen vorzustoßen, wurde durch seinen frühen Tod auf dieser Reise vereitelt.

      Blick auf Ibrim in Nubien. Aus dem Reisewerk Belzonis.

      Benalcázar Sebastián de (Belalcázar), um 1492–1551, einer der erfolgreichsten Konquistadoren, Gefährte und Stellvertreter → Pizarros, eroberte 1533 Quito mit nur 200 Mann und erbaute den Hafen Guayaquil. Danach eroberte er sein späteres Gouvernement Popayán (heute Südkolumbien) und gründete 1537 Cali. Ein entbehrungsreicher Eroberungszug über die Anden nach Bogotá brachte ihm die Enttäuschung, dort auf → Quesada und → Federmann zu treffen. Historisch wichtig wurde B.s Vorstoß ins Caucatal, wo er die selbstständige Indianerkultur des Chibcha-Reichs entdeckte (Vor-Inka-Kultur mit eigenem Recht). B. starb auf der Heimreise nach Spanien.

      Benjamin von Tudela → Tudela.

      Berejnik → Iwanow.

      Berendt Carl Hermann, 1817–78, dt. Forschungsreisender und Sprachforscher, der die erste verlässliche Karte der Verapaz-Hochfläche und des Flusslaufs vom Río Chixoy herstellte. Sein Hauptverdienst lag jedoch in der Entwirrung der mesoamer. Dialektgeografie, wobei eine Reihe von Altsprachen ermittelt, charakterisiert und vor dem Vergessenwerden bewahrt wurde. Seine Karte von Yucatán erschien in Petermanns Mitteilungen (s. Lit.). Starb bei Ausgrabungen in Guatemala.

      Bering Vitus Jonassen, 1680–1741, stammte aus Jütland, diente in der dän. Marine und besuchte dabei West- und Ostindien und trat schließlich 1704 in Amsterdam in die Dienste Zar Peters I. Nachdem er sich im Nordischen Krieg ausgezeichnet hatte und zum Kapitän befördert worden war, übertrug ihm der Zar die Führung einer Expedition in das Gebiet von Kamtschatka, auf der er die Ostgrenze Asiens näher erforschen sollte. Anfang 1725 reiste B. auf dem Landweg über Tomsk und Jakutsk bis nach Ochotsk und zog dann mit seinen Leuten auf Hundeschlitten quer über die Halbinsel Kamtschatka. An der Küste ließ er ein Schiff bauen und verfolgte im Sommer 1728 den genauen Küstenverlauf nach N. Dabei entdeckte er die Meeresstraße zwischen Asien und Amerika, die später nach ihm benannt wurde. Nachdem er bis zum 15. August weit ins Polarmeer nach N vorgedrungen war, betrachtete er seine Aufgabe als erfüllt und beschloss umzukehren. Noch einmal überwinterte er in Kamtschatka und kehrte dann durch Sibirien nach St. Petersburg zurück. Da man dort seinen Aussagen mit Misstrauen begegnete, wollte er mit einer weiteren Expedition beweisen, dass Kamtschatka tatsächlich gegenüber dem amer. Festland liege. Die Vorbereitungen dauerten aber über sieben Jahre, und währenddessen gelangten Aussagen von Kosaken nach St. Petersburg, die Berings Entdeckungen bestätigten. Die »Große Nordexpedition« begann 1741. B. lief diesmal mit zwei Schiffen von der Awatschabucht an der ostsibir. Küste aus und landete unter 59 Grad nördl. Breite an der Nordwestküste Amerikas. Dort blieb er aber nur so kurz, dass der dt. Naturforscher Georg W. → Steller, der ihn begleitete, nicht einmal Zeit für wissenschaftliche Beobachtungen fand. Die Heimfahrt stand unter einem ungünstigen Stern. Während das eine Schiff rechtzeitig die Küste von Kamtschatka erreichte, wurde B. mit seinen Leuten durch widrige Stürme aufgehalten und landete schließlich Anfang November auf einer kleinen Insel vor der Küste. Dort beschloss man zu überwintern, aber ein Großteil der Seefahrer, unter ihnen auch B., starb an Skorbut. Der Rest konnte sich auf das Festland retten.

      Bernatzik Hugo Adolf, 1897–1953; der aus Wien stammende Völkerkundler unternahm mehrere Forschungsreisen in das Obere Nilgebiet, nach Portugiesisch-Guinea, Hinterindien und nach Nordwestafrika. In seinen seit 1934 erschienenen Büchern gab er lebendige, auch einen breiten Leserkreis interessierende Schilderungen, die er mit für damalige Verhältnisse hervorragenden und ungemein eindrucksvollen Fotos ergänzte. Sie sind oft letzte Zeugnisse sterbender Stammesgemeinschaften. Seine Hauptwerke sind eine große Völkerkunde (3 Bde., 1939 und 1954) sowie ein Handbuch der angewandten Völkerkunde von Afrika (2 Bde., 1947).

      Berrío y Oruña Don Antonio de, verheiratet mit einer Nichte des → Quesada; selbstständiger Sucher nach der Goldstadt Manoa, befuhr 1584 mit 700 (!) Mann zwei Zuflüsse des Orinoco und diesen selbst in seinem Oberlauf unter Strapazen, Kämpfen mit Indianern und Verlusten durch Krankheiten. Seine Versuche, vom Orinoco aus Guayana zu erreichen, blieben erfolglos. B. wurde 1595 von Sir Walter → Raleigh gefangen genommen.

      Bertandoña Francesco Ximénez de, bask. Pilot, der 1533/34 nach einer Meuterei, deren Anführer er war, die kalif. Küste entdeckte, dort jedoch mit fast allen seinen Leuten von Indianern umgebracht wurde.

      Best George, gest. 1584, Leutnant → Frobishers und Chronist seiner Reisen, die er alle mitmachte. B. erfreute sich als begabter und gebildeter junger Offizier der Förderung durch Sir Christopher Hatton (1540–91), der seinerseits einer der Günstlinge Königin Elisabeths I. war. B.s Berichte erschienen 1578 in London.

      Beurmann Moritz von, 1835–63, zeigte schon als Gymnasiast großes Interesse für die Naturwissenschaften, trat nach der Schule bei den Gardepionieren ein und ging drei Jahre auf die Königliche Ingenieurschule. Während seines Garnisonsdiensts in Luxemburg beschäftigte er sich mit der zeitgenössischen Afrikaliteratur und wurde durch die Berichte → Barths angeregt, selbst nach Afrika zu gehen. B. studierte Arabisch und reiste nach Ägypten, von wo aus er eine Expedition nach Nordäthiopien unternahm. Er zog nilaufwärts durch die Nubische Wüste nach Berber, von wo aus er auf einer von Europäern bisher noch nicht berührten Strecke nach Suakin am Roten Meer kam. B. fuhr mit dem Schiff weiter nach Massaua, doch verhinderten Unruhen eine Weiterreise und so kehrte er über Aden nach Kairo zurück. Ein zweites Unternehmen führte ihn über Khartum und Kassala zu den Bogos, einem kleinen hamitischen Volk von Hirten und Ackerbauern in Äthiopien. Nach Zwischenaufenthalt in Europa beschloss er, das Schicksal des verschollenen Forschungsreisenden → Vogel aufzuklären, reiste nach Bengasi und zog von da in die Sahara. In Mursuk schloss er sich einer Karawane in das Reich Bornu an und kam bis zur Hauptstadt Kuka, wo er vier Monate blieb. Auf der Weiterreise nach Wadai wurde er ermordet.

      Biddulph John, 1840–1921, kam schon 1858 als Offizier nach Indien und nahm von 1873–74 an einer Expedition nach Ostturkestan teil, zog dann allein weiter und erforschte den Karakaschfluss. 1874 drang er von Kaschgar aus ostwärts bis zur Stadt Maralbaschi vor, besuchte den Kleinen Pamir und nach seiner Rückkehr aus Turkestan das Obere Industal. B. konzentrierte sich vor allem auf die Erforschung der Gebirgsländer im N des Indus-Quertals und beschäftigte sich mit den Eingeborenenstämmen des Hindukusch, über die er umfangreiches Material zusammentrug.

      Bieber Friedrich Julius, 1873–1924, wuchs in Wien in einfachen Verhältnissen auf. Er sollte Schuster werden, aber das Fernweh trieb ihn schon mit 15 Jahren zum ersten Mal hinaus. Zu Fuß zog er über den Balkan nach Konstantinopel und wieder zurück. Danach konnte er bei einem kleinen Buchhändler als Verkäufer arbeiten, was ihm die Möglichkeit verschaffte, viel zu lesen. B. liebte Reiseliteratur und interessierte sich vor СКАЧАТЬ