Stolz und Vorurteil. Джейн Остин
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Название: Stolz und Vorurteil

Автор: Джейн Остин

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Klassiker bei Null Papier

isbn: 9783954180158

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СКАЧАТЬ An­kauf ei­nes Land­be­sit­zes der nächs­ten Ge­ne­ra­ti­on über­las­sen wer­de.

      Sei­ne Schwes­tern wa­ren nicht so ge­nüg­sam und hät­ten es lie­ber ge­se­hen, wenn ihr Bru­der auf ei­ge­nem Grund und Bo­den säße. Das hielt aber kei­nes­wegs die jün­ge­re da­von ab, in dem nur ge­mie­te­ten Ne­ther­field dem Haus­halt vor­zu­ste­hen; und die äl­te­re Schwes­ter, Mrs. Hurst, die einen Mann in ho­her ge­sell­schaft­li­cher Stel­lung und in schlech­ten Ver­mö­gens­ver­hält­nis­sen ge­hei­ra­tet hat­te, be­trach­te­te die­ses Ne­ther­field nach Be­darf als ihr ei­ge­nes Heim.

      Mr. Bingley hat­te erst zwei Jah­re die Frei­heit des Mün­dig­s­eins ge­nos­sen, als eine zu­fäl­li­ge Emp­feh­lung ihm Ne­ther­field Hou­se ver­lo­ckend schil­der­te. Er fuhr hin, sah es sich eine hal­be Stun­de lang drin­nen und drau­ßen an, fand Ge­fal­len an der Lage und den Räum­lich­kei­ten und wur­de mit dem Ei­gen­tü­mer sehr schnell ei­nig.

      Zwi­schen ihm und Dar­cy be­stand, trotz der großen cha­rak­ter­li­chen Ver­schie­den­heit, eine lang­jäh­ri­ge, fes­te Freund­schaft. Dar­cy schätz­te an Bingley sein na­tür­li­ches We­sen, sei­ne Frei­mü­tig­keit und sei­ne Lenk­bar­keit – Ei­gen­schaf­ten, die in kei­nem grö­ße­ren Ge­gen­satz zu sei­nen ei­ge­nen hät­ten ste­hen kön­nen, ob­gleich er mit sei­nen ei­ge­nen gar nicht un­zu­frie­den zu sein schi­en. Und Bingley sei­ner­seits fand eine star­ke Stüt­ze in der Ach­tung, die sein Freund ihm ent­ge­gen­brach­te, und ver­trau­te fest sei­ner über­le­ge­nen Men­schen­kennt­nis und Wel­ter­fah­rung. Dar­cy war auch der In­tel­li­gen­te­re von ih­nen; nicht, dass Bingley dumm war, aber Dar­cy war eben der Über­le­ge­ne­re. Gleich­zei­tig hat­te Dar­cy aber einen Zug von Hoch­mut, Ver­schlos­sen­heit und Ver­wöhnt­heit, und sein gan­zes We­sen war, wenn auch nicht ge­ra­de un­höf­lich, so doch nicht sehr ent­ge­gen­kom­mend. In die­ser Hin­sicht lief ihm sein Freund ent­schie­den den Rang ab. Bingley war über­all gern ge­se­hen; Dar­cy eck­te stän­dig an.

      Die Art, in der sie sich über den Ball in Me­ry­ton un­ter­hiel­ten, war für bei­de be­zeich­nend. Bingley glaub­te, noch nie net­te­re Leu­te und hüb­sche­re Mäd­chen ge­se­hen zu ha­ben; alle wa­ren äu­ßerst freund­lich und zu­vor­kom­mend ge­gen ihn ge­we­sen, kei­ne Spur von Förm­lich­keit oder Steif­heit, er hat­te sich gleich gut Freund mit al­len An­we­sen­den ge­fühlt; und was Jane be­traf, er hät­te sich kein en­gel­haf­te­res We­sen vor­stel­len kön­nen. Dar­cy da­ge­gen hat­te nur eine große Men­schen­men­ge ge­se­hen, die durch we­nig Schön­heit und viel Une­le­ganz auf­fiel, für die er beim bes­ten Wil­len kein In­ter­es­se hat­te auf­brin­gen kön­nen und von der er we­der Ver­gnü­gen ge­habt noch Ent­ge­gen­kom­men er­fah­ren hat­te… Miss Ben­net – ja, er gab zu, dass sie nett aus­sah, nur lä­chel­te sie zu viel. Mrs. Hurst und ihre Schwes­ter er­ho­ben hier­ge­gen wei­ter kei­nen Ein­spruch, aber sie ge­stan­den ihre Zu­nei­gung und Be­wun­de­rung für Jane ein und er­klär­ten, sie sei ein lie­bes Mäd­chen, des­sen Freund­schaft sie nicht un­gern wei­ter pfle­gen woll­ten. Da­mit war also Miss Ben­net zum »lie­ben Mäd­chen« er­nannt, und Bingley fühl­te sich durch die­se Emp­feh­lung be­rech­tigt, von ihr und über sie zu den­ken, wie es ihm be­lieb­te.

      Nur einen kur­z­en Weg von Long­bourn ent­fernt wohn­te eine Fa­mi­lie, die zu den en­ge­ren Freun­den der Ben­nets zähl­te. Sir Wil­liam Lu­cas hat­te frü­her ein Ge­schäft in Me­ry­ton ge­führt, das ihm zu ei­nem an­nehm­ba­ren Ver­mö­gen ver­hol­fen hat­te. Eine An­spra­che an den Kö­nig wäh­rend sei­ner Bür­ger­meis­ter­zeit hat­te ihm den Ti­tel »Sir« ein­ge­bracht. Die Ehrung war ihm ein we­nig zu Kop­fe ge­stie­gen; er fass­te eine plötz­li­che Ab­nei­gung ge­gen das Ge­schäft und ge­gen sein Haus in dem klei­nen Markt­fle­cken, gab bei­des auf und be­zog mit sei­ner Fa­mi­lie et­was au­ßer­halb Me­ry­tons ein Land­haus, das von da an Lu­cas Lod­ge hieß. Hier konn­te er zu sei­nem stän­di­gen Ver­gnü­gen über sei­ne ei­ge­ne Be­deut­sam­keit Be­trach­tun­gen an­stel­len und, un­ge­hin­dert von jed­we­der Ar­beit, sich da­mit be­schäf­ti­gen, ge­gen die gan­ze Welt höf­lich zu sein. Denn wenn sein Ti­tel ihn auch er­höht hat­te, er mach­te ihn nicht hoch­fah­rend; im Ge­gen­teil, er war mehr denn je ei­nes je­den ge­hor­sa­mer Die­ner. Von Na­tur aus schon lie­bens­wür­dig, freund­lich und ge­fäl­lig, hat­te sei­ne Vor­stel­lung bei Hofe ihn nur noch höf­li­cher ge­macht.

      Lady Lu­cas war eine sehr gute Frau und nicht klug ge­nug, um eine schlech­te Nach­ba­rin für Mrs. Ben­net ab­zu­ge­ben. Die äl­tes­te von den Lu­cas-Kin­dern, Char­lot­te, eine ru­hi­ge, ver­nünf­ti­ge jun­ge Dame von sie­ben­und­zwan­zig, war Eli­sa­beths bes­te Freun­din.

      Es war na­tür­lich un­um­gäng­lich not­wen­dig, dass die Schwes­tern Lu­cas und die Schwes­tern Ben­net den Ball ge­mein­sam durch­spra­chen. Am Mor­gen nach dem Fest er­schie­nen jene in Long­bourn, um zu hö­ren und ge­hört zu wer­den.

      »Du hast aber den Abend gut be­gon­nen, Char­lot­te«, sag­te Mrs. Ben­net mit höf­li­cher Selbst­be­herr­schung zu Miss Lu­cas. »Dich hat ja Mr. Bingley sich zu­erst aus­ge­sucht.«

      »Ja, aber sei­ne zwei­te Wahl schi­en ihm bes­ser zu ge­fal­len.«

      »Ach so, du meinst Jane – weil er zwei­mal mit ihr ge­tanzt hat; du hast recht, das mach­te al­ler­dings den Ein­druck, als ob er sie be­vor­zug­te. Hm, weißt du, ich glau­be, er zog sie den an­de­ren tat­säch­lich vor; ja, ja, ich hör­te so et­was, ich weiß nicht mehr ge­nau was… ir­gen­det­was von Mr. Ro­bin­son –«

      »Sie mei­nen wahr­schein­lich das Ge­spräch zwi­schen ihm und Mr. Bingley, das ich zu­fäl­li­ger­wei­se mit an­hör­te; hab’ ich Ih­nen noch nicht da­von er­zählt? Mr. Ro­bin­son frag­te ihn, wie ihm un­ser Ball in Me­ry­ton ge­fal­le und ob er nicht auch der Mei­nung sei, dass eine un­ge­wöhn­lich große An­zahl schö­ner Da­men an­we­send wäre; und dann frag­te Mr. Ro­bin­son ihn noch, wel­che er denn am schöns­ten fin­de? Worauf er so­gleich er­wi­der­te: aber da gibt es doch gar kei­nen Zwei­fel, die äl­tes­te Schwes­ter Ben­net na­tür­lich!«

      »Was du nicht sagst! Das ist al­ler­dings sehr deut­lich.«

      »Ich hab’ we­nigs­tens et­was Net­tes zu hö­ren be­kom­men, Liz­zy, wenn auch nur über an­de­re«, sag­te Char­lot­te zu ih­rer Freun­din. »Mr. Dar­cy zu­zu­hö­ren lohnt sich nicht so sehr wie sei­nem Freund. Arme Liz­zy, nur ge­ra­de noch er­träg­lich zu sein!«

      »Ich bit­te dich, Char­lot­te, ver­such nicht, Liz­zy auch noch mit sei­ner Un­höf­lich­keit zu är­gern; er ist ein so scheuß­li­cher Mensch, dass es ge­ra­de­zu ein Un­glück wäre, ihm zu ge­fal­len. Mrs. Long er­zähl­te mir, er habe eine hal­be Stun­de ne­ben ihr ge­ses­sen, ohne ein ein­zi­ges Mal den Mund auf­zu­ma­chen.«

      »Hat sie das ge­sagt, Mut­ter? Hat sie sich nicht viel­leicht ge­irrt?« frag­te Jane. »Ich sah ge­nau, wie er zu ihr sprach.«

      »Ja, da hat­te sie ihn ge­ra­de ge­fragt, wie ihm Ne­ther­field ge­fal­le, СКАЧАТЬ