Gesammelte Krimis (69 Titel in einem Buch: Kriminalromane und Detektivgeschichten). Edgar Wallace
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Название: Gesammelte Krimis (69 Titel in einem Buch: Kriminalromane und Detektivgeschichten)

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788026822240

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СКАЧАТЬ jungen Freund angeschossen und starb an ihren Verletzungen. – Hier sind Einzelheiten über einen Bankraub, der vor fünf Jahren von Leuten organisiert wurde, die sich Anarchisten nannten, in Wirklichkeit aber ganz gewöhnliche Verbrecher waren, die keine Achtung vor dem Menschenleben hatten. Aber ich sehe, das interessiert Sie alles nicht.«

      Er schloß das Aktenstück und legte es in die Mappe zurück, bevor er den Grafen anschaute, dessen Gesicht totenbleich war.

      »Es ist sehr interessant«, stotterte Poltavo.

      Er schwankte durch das Zimmer und hatte sich noch nicht erholt, als sie den Gang wieder betraten.

      »Hier ist der Ausgang«, sagte Mr. Smith und zeigte auf die breiten Stufen. »Ich rate Ihnen, vorsichtig zu sein, Graf Poltavo. Es wird meine Pflicht sein, Ihre eigene Polizei davon zu unterrichten, daß Sie augenblicklich in diesem Lande weilen. Ob sie etwas unternimmt oder nicht, ist eine zweifelhafte Angelegenheit. Ihre Landsleute sind ja nicht besonders energisch, wenn es sich um Verbrechen handelt, die fünf Jahre zurückliegen. Aber ich warne Sie.« Er ließ seine Hand schwer auf die Schulter des anderen fallen. »Wenn Sie sich mir in den Weg stellen, werden Sie in Schwierigkeiten kommen, die viel ernstere Folgen für Sie haben.«

      Drei Minuten später trat Poltavo wie ein Schlafwandler aus Scotland Yard hinaus. Er rief das erste Taxi an, das vorüberkam, und fuhr nach Hause. Nach zehn Minuten verließ er seine Wohnung wieder mit einem Handkoffer.

      Er fuhr zu dem Grand-Marylebone-Hotel.

      Inspektor Ela, der jede seiner Bewegungen überwachte, folgte ihm in einem anderen Wagen. Er wartete, bis Poltavo das Hotel betreten hatte, stieg dann in einiger Entfernung von der Tür aus und ging nachlässig zu dem Eingang.

      Es war nichts von Poltavo zu sehen.

      Ela schlenderte durch den Korridor hinunter in den großen Palmenhof. Von hier führte ein anderer Eingang zur Marylebone Road. Ela eilte durch die große Drehtür zum Vestibül.

      Ja, der Portier hatte den Herrn gesehen: Er hatte ein Auto angerufen und war vor einer knappen Minute abgefahren.

      Ela verwünschte sich selbst, daß er so töricht gewesen war.

      Er berichtete Mr. Smith telefonisch von dem Resultat seiner Verfolgung. Der Detektiv war wenig erfreut.

      »Ich glaube trotzdem zu wissen, wo wir ihn fassen können«, sagte er zu Ela. »Erwarten Sie mich am Waterloo-Bahnhof, wir müssen den 6-Uhr-Zug nach Great Bradley erreichen.«

      11

       Inhaltsverzeichnis

      »Sie möchten Mr. Moole sprechen?« fragte Dr. Fall.

      »Ja«, erwiderte Poltavo, der am Eingang des »geheimnisvollen Hauses« stand.

      Nach einem kurzen, prüfenden Blick ließ ihn der Doktor ein und schloß die Tür hinter ihm.

      »Sagen Sie mir, was Sie wünschen!« Er hatte die sonderbare Handbewegung Poltavos gesehen – das Paßzeichen, das ihm schon zu vielen sonderbaren Leuten Zugang verschafft hatte.

      »Ich möchte Farrington sehen!« erwiderte Poltavo kühl.

      »Farrington!« Dr. Fall zog die Augenbrauen hoch.

      »Ja – spielen Sie doch keine Komödie, Fall. Ich muß ihn dringend sprechen. Ich bin Poltavo.«

      »Das weiß ich«, sagte Dr. Fall ruhig. »Aber warum Sie hierherkommen und glauben, daß der verstorbene Mr. Farrington ein Bewohner dieses Hauses sei, kann ich nicht verstehen. Sie befinden sich hier in einer Irrenanstalt, nicht in einem Totenhaus«, sagte er mit grimmigem Humor.

      Aber er führte ihn trotzdem die Treppe hinauf zu dem Wohnzimmer im ersten Stock.

      »Um was handelt es sich?« fragte er dort.

      Poltavo hielt es für richtiger, sein Erlebnis mit Mr. Smith zu erzählen, als den wahren Grund seines Besuches zu enthüllen.

      Fall hörte ihm schweigend zu.

      »Ich zweifle sehr daran, daß er Sie sehen will. Er ist in seiner schlechtesten Verfassung. Aber ich will einmal zu ihm gehen und mich nach seinen Wünschen erkundigen.«

      Zehn Minuten später kehrte er zurück und winkte Poltavo. Er führte ihn zu dem Zimmer, in dem der bettlägerige Mr. Moole untergebracht war.

      Ein Mann wandte sich um, als die beiden eintraten. Es war tatsächlich Farrington – derselbe Farrington, der an jenem Abend aus der Loge im Jollity-Theater verschwunden war.

      Der große Mann nickte nur kurz.

      »Warum sind Sie hierhergekommen und haben die Hälfte aller Detektive Londons auf meine Spur gehetzt?« fragte er barsch.

      »Ich glaube nicht, daß Sie es nötig haben, sich um die Detektive Londons zu kümmern.« Poltavo sah Dr. Fall von der Seite an. »Ich möchte Sie allein sprechen.«

      Farrington gab dem Arzt einen Wink, und Dr. Fall verließ den Raum.

      Poltavo ging nun mit schnellen Schritten auf Farrington zu.

      »Ich möchte wissen – Sie verräterischer Hund –, was Ihr verrücktes Testament bedeuten soll!«

      »Sie können sich auch setzen«, erwiderte Farrington kühl. »Es ist Zeit, daß Ihnen klar wird, Poltavo, daß ich nicht der Mann bin, von dem man Rechenschaft verlangt, warum er dies oder jenes getan hat. Ich gestatte keinem Menschen, wer es auch immer sei, so mit mir zu sprechen, wie Sie es tun.«

      »Sie wissen, daß Sie in meiner Hand sind«, sagte Poltavo großspurig. »Ist Ihnen bewußt, daß Ihr ganzes Kartenhaus einfällt, wenn ich nur den kleinen Finger hebe?«

      »Wenn Sie alles wüßten, was ich weiß, würden Sie Ihre Zunge im Zaum halten. Setzen Sie sich – was wollen Sie denn eigentlich?«

      »Warum haben Sie die Bestimmung in Ihr Testament eingefügt, daß Doris diesen niederträchtigen Doughton heiraten soll?«

      »Ich hatte guten Grund, das zu tun.«

      »Dann klären Sie mich darüber auf«, rief Poltavo wütend.

      »Das fällt mir gar nicht ein!« Farrington lachte böse. »Es genügt, wenn ich Ihnen sage, daß ich das Glück des Mädchens im Auge hatte. Haben Sie denn noch nicht verstanden«, fuhr er schnell fort, »daß das einzige in meinem Leben, was unantastbar und gut ist, die Liebe zu meiner Nichte ist? Ich will sie glücklich sehen, und ich weiß, daß sie nur mit Doughton wirklich ganz glücklich werden kann.«

      »Sie sind verrückt«, fuhr Poltavo auf. »Sie ist schon halb in mich verliebt.«

      »In Sie?« Farrington kniff die Augen zusammen. »Das ist ganz unmöglich.«

      »Warum soll das unmöglich sein?« fragte Poltavo laut und heftig und schlug ärgerlich auf den Tisch.

      »Aus СКАЧАТЬ