Die schönsten Heimatromane von Ludwig Ganghofer. Ludwig Ganghofer
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die schönsten Heimatromane von Ludwig Ganghofer - Ludwig Ganghofer страница 22

Название: Die schönsten Heimatromane von Ludwig Ganghofer

Автор: Ludwig Ganghofer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788075837219

isbn:

СКАЧАТЬ bittende Stimme. »Auch net, wann ich dich bitt?«

      Der Alte fuhr auf mit ersticktem Schrei und wankte auf Loni zu, die ihm mit offenen Armen entgegeneilte.

      »Vaterl ... Mein liebes Vaterl!«

      Taumelnd wie ein Betrunkener, umfaßte Lehnl sein Kind. »Loni du ... du sagst zu mir liebs Vaterl ...«

      »No freilich!« Lachen und Weinen war das: »Ich weiß ja, daß du's bist! Es is noch keine Viertelstund her, daß sich der Muckl gegen mich verschnappt hat. Aber was hab ich von dir hören müssen? Du willst deine Kinder verlassen? Untersteh dich, du!« Und während sie mit der einen Hand die Tränen von ihren Wangen wischte, drohte sie mit der andern. »Da müßt ich ja gleich in der ersten Stund, wo ich mein Vatern find, zum schelten anfangen!«

      »Kannst mir verzeihen ...«

      Loni ließ ihn nicht weiter sprechen. »Geh! Was redst denn da! Im ersten Augenblick, wo ich ghört hab, daß du mein Vater bist, is mir mit eim Schlag alles Liebe eingfallen, was ich von dir erfahren hab seit dem Tag, wo du zum erstenmal mein Kinderhandl druckt hast. Vaterl! Vaterl!« Sie schlang die Arme um seinen Hals. »Was mußt du glitten haben, wo du mich so gern ghabt hast! Aber jetzt soll dir's auch von uns zwei vergolten werden!«

      Lehnl wußte sich kaum mehr zu fassen vor Glück. »Jesus! Mein lieber Herrgott! Die Freud ... ich könnt jetzt gleich ein Juhschrei machen, daß alle Berg zum wackeln anfangen! Und wenn ich mir denk, daß wir alle miteinand im Frieden hausen ... und daß ich noch Enkerln ... Jesus ... Pauli, halt mich, sonst mach ich ein Kreuzsprung!« Aber da erlosch ihm plötzlich alle Freude zu bleichem Schreck. »Mar' und Josef! D' Leut! Kinder! Was werden d' Leut sagen!«

      »Laß s' sagen, was s' wollen!« tröstete Pauli. »Was kümmern denn wir uns drum?«

      »Jawohl«, fiel Loni ein, »und damit s' net lang Zeit zum tratschen haben ... am nächsten Sonntag, wenn ich und der Pauli 's erstmal in der Kirchen aufboten werden, soll der Herr Pfarr mich gleich beim rechten Namen rufen. Mit meim Pflegvater und mit meiner Schwiegermutter reden wir heut noch, sobald die Gäst fort sind. Is dir's so recht, Pauli?« Er nickte zustimmend, und Loni drückte ihm zum Dank dafür einen herzhaften Kuß auf die Lippen. »Aber kommts miteinand! jetzt müssen wir wieder ummi. Und du, Vaterl, mußt drüben an der Ehrentafel neben mir sitzen!«

      Vereint für alle Zeit verließen diese drei glücklichen Menschen das kleine Haus und schritten über die Straße.

      Als am andern Tag der Maler von seinem Ausflug zurückkehrte, machte er große Augen zu der Nachricht, die er zu hören bekam. Er wollte anfangs den Gekränkten spielen, doch hielt diese Regung nicht lange an, als ihm Pauli die Hand bot mit den Worten: »Sind S' net bös, Herr Baumiller, daß Ihr Plan net nausgangen is! Aber zwei Leut z'wissen, wo S' zu jeder Stund gern gsehen sind, und eine Heimat haben, ich mein, das wär auch was wert! Bleiben S' uns gut!«

      Und er blieb ihnen gut. jeder Sommer, den er später im schönen Ammertal verlebte, verfloß ihm fröhlicher als all die früheren, im traulichen Verkehr mit dem jungen Herrgottschnitzer und seinem jungen, glücklichen Weibe.

      Das Schweigen im Walde

       Inhaltsverzeichnis

       Erstes Kapitel

       Zweites Kapitel

       Drittes Kapitel

       Viertes Kapitel

       Fünftes Kapitel

       Sechstes Kapitel

       Siebentes Kapitel

       Achtes Kapitel

       Neuntes Kapitel

       Zehntes Kapitel

       Elftes Kapitel

       Zwölftes Kapitel

       Dreizehntes Kapitel

       Vierzehntes Kapitel

       Fünfzehntes Kapitel

       Sechzehntes Kapitel

       Siebzehntes Kapitel

       Achtzehntes Kapitel

       Neunzehntes Kapitel

       Zwanzigstes Kapitel

       Einundzwanzigstes Kapitel

       Zweiundzwanzigstes Kapitel

      »Wer nur das Wirkliche gelten läßt, an der Sehnsucht nach dem Unmöglichen keine Freude findet und nie eine Minute übrig hat, um sie an einen schönen Traum zu verschwenden – wie arm ist der!«

      Erstes Kapitel

       Inhaltsverzeichnis

      Man hörte noch den Lärm des Dorfes, den all verschwommener Stimmen und das Geläut einer Kirchenglocke, die zur sonntäglichen Vesper rief. Dann verschwanden die letzten Häuser hinter Büschen und Bäumen. Entlang dem zerrissenen Ufer eines Wildbaches ging's eine Weile an Bergwiesen und zerstreuten Feldgehölzen vorüber, und sacht begann das schmale Sträßlein zu steigen. Während die Kutsche mit langsamer Fahrt in den von Sonnenglanz umwobenen Hochwald einlenkte, klang vom Dorfe her noch ein letzter Glockenton, als möchte das im Tal versinkende Treiben der Menschen Abschied von dem einsamen Manne nehmen, der sich aus dem Wirbel des Lebens in die abgeschiedene Stille der Berge flüchtete.

СКАЧАТЬ