Butler Parker Jubiläumsbox 5 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Jubiläumsbox 5 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740929428

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СКАЧАТЬ mit Kapuzen und brennenden Holzkreuzen auf, um ihre Opfer in Angst und Schrecken zu jagen. Dabei bedienen sie sich meiner Schätzung nach jener Trottel, die immer noch glauben, gegen die Farbigen angehen zu müssen. Diese Mitläufer, die in den närrischen Spuk verliebt sind, haben in der überwiegenden Mehrzahl bestimmt keine Ahnung, von wem sie dirigiert werden.«

      »Haben Sie hingegen einen bestimmten Verdacht?«

      »Natürlich, aber da ich bekannt bin, kann ich nichts ausrichten. Deshalb bat ich ja um fremde Hilfe. Nur völlig fremde Leute sind in der Lage, echte Ermittlungen anstellen zu können.«

      »Wen verdächtigen Sie, Sir?«

      »Das Lokal, in dem diese Gwenda Croswell arbeitet, gehört einem Carter Spokane. Spokane ist ein Gangster, der noch vor knapp zwei Jahren in Miami gearbeitet hat. Nach einem Zwischenspiel in Montgomery ließ er sich nach der letzten Sheriffwahl hier in Alexander City nieder. Solch ein Mann legt seine Hände nicht in den Schoß. Vergessen Sie nicht, daß hier im Staat Geld verdient wird. Es gibt sehr viele reiche Baumwollfarmer, die angezapft werden könnten. Für einen Gangster ist das hier das richtige Betätigungsfeld. Verstehen Sie mich recht, Parker! Ich war Sheriff. So lange ich hier wirkte, herrschte Ruhe und Ordnung. Ich fühle mich für meinen District immer noch verpflichtet und verantwortlich. Da ich es allein nicht schaffen kann, brauche ich Hilfe.«

      »Mr. Rander wird in einigen Tagen ebenfalls nach Alexander City kommen«, sagte Josuah Parker. »Inzwischen werde ich die Vorarbeiten leisten. Ich bin der guten Hoffnung, wie es so treffend heißt, bereits einige Spuren gefunden zu haben.«

      Walt Shyness wollte antworten, doch in diesem Augenblick sprang sein Hund hoch und knurrte.

      »Los, such …!« feuerte Shyness seinen Hund an. Er schien Parker in diesem Augenblick vergessen zu haben. Parker konnte es nicht verhindern, daß Shyness zurück zur Farm lief. Er hatte die Wiese noch nicht ganz hinter sich gebracht, als vor dem Farmhaus eine Fackel aufflammte.

      Angefeuert von seinem Herrn, rannte der Hund bellend zur Farm. Daß er damit seinen Herrn verriet, ließ sich leider nicht vermeiden. Josuah Parker, dem die Entwicklung der Dinge gar nicht gefiel, folgte Shyness, doch er war so beherrscht und so klug, unsichtbar zu bleiben. Dazu mußte er leider einen kleinen Umweg einschlagen. Auf der vom Mond erhellten Wiese wäre er sonst gesehen worden.

      Plötzlich peitschten Schüsse auf. Eine Maschinenpistole spuckte Feuer. Parker hörte einen unterdrückten Aufschrei und sah, wie Shyness stolperte und dann zu Boden schlug.

      Ein Wagen vor dem Farmhaus wurde in Bewegung gesetzt. Der Fahrer schaltete ungeniert das Licht an. Wegen der zu großen Entfernung konnte Parker zwar nicht das Wagenkennzeichen erkennen, doch er sah die große Aufschrift mit den geschwungenen Schriftzeichen auf der Breitseite des Lieferwagens. Bevor er sie entziffern konnte, verschwand das Auto hinter dem Farmhaus.

      Klagend und heulend umstrich der Hund seinen Herrn. Shyness sah und hörte nichts mehr davon. Er war von der Maschinenpistole schwer getroffen worden.

      Als Parker sich dem Toten nähern wollte, fletschte das verwirrte Tier die Zähne und knurrte.

      *

      Eine halbe Stunde später tauchte der Butler bereits vor dem Gebäude der »Alexander City-Review« auf. Er wollte dem Herausgeber und Redakteur John Brewster einen Besuch abstatten.

      Die Tür zum Geschäftsraum war nur angelehnt. Parker drückte sie vollends auf und ging hinüber zur Theke, wo die Kunden abgefertigt wurden. Obwohl er auf die Tischklingel schlug, rührte sich nichts.

      Mit der Spitze seines Universal-Regenschirms drückte der Butler die Pendeltür auf und schaltete Licht ein. Jetzt konnte er sich besser orientieren. Er sah die altersschwache Setzmaschine und eine kleine, unmoderne Schnelldruckpresse. Rechts an der langen Holzwand standen die Arbeitstische mit dem Akzidenzmaterial.

      Im Glasverschlag, der Brewster als Büro diente, brannte eine Schreibtischlampe. Parker rief nach Brewster, doch der Inhaber der kleinen Zeitung meldete sich nicht.

      Parker betrat den Glasverschlag. Es roch nach brandstickiger Luft. Neben dem Arbeitstisch entdeckte er einen Papierkorb, dessen Inhalt zu Asche geworden war.

      War der Papierabfall angezündet worden? Wenn ja, warum hatte das Feuer dann den Korb nicht zerstört und das Holzhaus in Brand gesetzt? Die trockene Asche zeigte, daß der Brand im Korb nicht gelöscht worden war.

      Sekunden später lüftete Parker das Geheimnis. Der Papierkorb hatte einen Einsatz aus dünnem Blech. Dieses Blech hatte die glühende Asche und die Flammen zusammengehalten und einen vernichtenden Brand verhindert. John Brewster konnte von Glück sagen, daß die Brandstifter nur den Papierkorb angezündet hatten. Den Blecheinsatz mußten sie in der Eile übersehen haben.

      Der aufgestemmte, alte Geldschrank redete eine deutliche Sprache. Also auch hier hatte man nach Geld gesucht. Parker dachte an die Worte des ermordeten, ehemaligen Sheriffs. Unter dem Deckmantel des Ku-Klux-Klan war eine Gangsterbande am Werk. Shyness schien schon auf der richtigen Fährte gewesen zu sein.

      Er wollte das kleine Büro bereits wieder verlassen, als er auf dem Boden einen Bogen Papier entdeckte. Mit der Spitze seines Regenschirms spießte er ihn auf und hob ihn auf.

      Es handelte sich um ein Manuskript, das von Brewster bearbeitet worden war. Schnell überlas der Butler die Zeilen. Der Ton des Artikels war scharf und ohne Angst verfaßt worden. John Brewster befaßte sich darin mit dem Ku-Klux-Klan und nannte die Dinge beim Namen.

      Er behauptete, aufgehetzte Bürger des Districts ließen sich von Gangstern am Gängelband führen. Den Anführern des Klans ging es im Grunde gar nicht um das Rassenproblem. Sie seien nur darauf aus, ihre Mitbürger zu erpressen und Beute zu machen.

      Brewster hatte auch Namen genannt. Er wies in seinem Artikel darauf hin, ein gewisser Mr. Spokane habe sich zum Anführer des Klans aufgeworfen. Es sei aber sehr angebracht, Spokanes Vergangenheit einmal gründlich zu durchleuchten. Noch wichtiger für Parker aber war der Hinweis, Spokane stünde noch heute mit einem Mann der Unterwelt in enger Verbindung. Dieser Mann heiße Richard Carlesi und sei erst vor wenigen Monaten aus dem Staatsgefängnis entlassen worden.

      Beweiskraft besaß dieses Manuskript natürlich nicht. Um John Brewster nicht noch mal in Schwierigkeiten zu bringen, Warf Parker das Blatt in den Papierkorb und zündete es an. Innerhalb weniger Sekunden löste es sich in Rauch und Flammen auf. Parker aber merkte sich den Namen Richard Carlesi sehr genau. Bevor er jedoch etwas unternahm, wollte er sich mit John Brewster unterhalten.

      Nach einer kurzen und schnellen Fahrt parkte der Butler den Wagen vor Brewsters Haus. Auf sein Klingeln hin öffnete der Herausgeber der kleinen Zeitung. Scheu und ängstlich sah Brewster seinen Besucher an. Sein Gesicht war scheußlich gezeichnet. Selbst nach einem Tag waren die Spuren des Gummiknüppels noch sehr gut zu erkennen. Brewster hielt sich gebeugt. Er litt noch unter den Fußtritten und Hieben.

      »Mein Name ist Parker, Josuah Parker«, stellte sich der Butler vor. »Ich komme aus Ihrer Redaktion, Sir, vermißte Sie dort und versuche es nun hier. Kann ich Sie einen Moment sprechen?«

      »Kommen Sie geschäftlich?« fragte Brewster mit heiserer Stimme.

      »In etwa, Sir.«

      »Ich habe meine Zeitung eingestellt«, sagte Brewster und hüstelte. »Sie wird nicht mehr erscheinen.«

      »Oh, das bedaure ich ungemein …! Ich sehe, Sie wollen verreisen?« Parker hatte einige Koffer in der kleinen Diele СКАЧАТЬ