PANDORA (Shadow Warriors). Stephen England
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Читать онлайн книгу PANDORA (Shadow Warriors) - Stephen England страница 7

Название: PANDORA (Shadow Warriors)

Автор: Stephen England

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Shadow Warriors

isbn: 9783958353671

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      »Anfänglich konnte unser Satellit bei seinen Überflügen nur eine Handvoll Männer ausmachen, vielleicht zwölf oder dreizehn Soldaten«, antwortete Carter, der mit seinem Laptop in der Hand vorgetreten war. »Der letzte Scan allerdings, der vor zwölf Stunden gemacht wurde, zeigte wenigstens Platoon-Stärke, schätzungsweise fünfzig Mann, alle schwer bewaffnet. Außerdem entdeckten wir eine unbestimmte Anzahl von Wissenschaftlern. Ich glaube, wir können davon ausgehen, dass einige von ihnen militärisches Training genossen haben.«

      »Triple-A?«

      »Negativ. Die Satellitenbilder zeigen keine der üblichen Luftabwehrgeschütze. Allerdings ist mit heftigem Beschuss aus Handfeuerwaffen zu rechnen, weshalb von einem direkten Luftschlag abzuraten ist. Wir werden ein paar Klicks außerhalb landen müssen.«

      »Haben wir irgendeine Vorstellung davon, wieso das iranische Militär ausgerechnet dort eine Einrichtung für biologische Kampfstoffe errichten sollte?«

      David Lay schüttelte den Kopf. »Nichts davon ergibt irgendeinen Sinn. Deshalb schicken wir Sie rein. Um herauszufinden, was dort genau vor sich geht.«

      »Demnach wird das Alpha-Team wieder eingesetzt?«, fragte Hamid Zakiri, der das erste Mal eine Frage stellte. Alle Köpfe drehten sich zu dem irakischen Agenten um, der einige Meter abseits stand und gelassen an einer Pepsi nippte. Mit einem Meter achtzig war er bei Weitem nicht das größte Teammitglied, dafür aber leicht und schnell. In seiner Armeezeit hatte er auf der Ranger School einen Rekord nach dem anderen aufgestellt.

      »Ja«, beantwortete Harry die Frage seines alten Freundes. Das Alpha-Team in seiner Gesamtheit war seit einem Jahr nicht mehr offiziell in einer Mission unterwegs gewesen, obwohl das eine oder andere Teammitglied unabhängig eingesetzt wurde. Seine eigene Mission südlich der Staatsgrenze war nur die letzte in einer langen Reihe gewesen.

      »Beinahe wie in alten Zeiten.« Hamid lächelte und seine weißen Zähne bildeten einen starken Kontrast zu seiner tief gebräunten Haut. »Jetzt müssten wir nur noch Sammy zurückholen.«

      Harry nickte. Samuel Hans Ausscheiden aus dem aktiven Dienst nach der Mission in Aserbaidschan hatte im Team eine Lücke hinterlassen, die sie auch jetzt noch, Jahre später, nicht dauerhaft schließen konnten. Aber niemand konnte es ihm verübeln. Nach den Verlusten in jenem Winter ertrug er es einfach nicht mehr. Er kehrte der Agency für immer den Rücken und zog sich in die Berge West-Virginias zurück. Gerüchten zufolge lebte er jetzt ein Einsiedlerleben. Die Belastungen während eines Kampfes konnten so etwas bewirken. Und natürlich der Verlust von Freunden …

      Davood Sarami hatte unterdessen die Karte an der hinteren Wand studiert. Als er sich zu ihnen umdrehte, war sein gebräuntes Gesicht seltsam bleich geworden.

      »Was ist los, Davood?«, fragte Kranemeyer, dem sein seltsamer Blick aufgefallen war.

      »Woran … arbeiteten diese Archäologen? Was war es, das sie auszugraben versuchten?«

      »Spielt das eine Rolle?«

      Davood nickte. »Vielleicht. Vielleicht sogar eine sehr große.«

      »Ron?«

      Der Analytiker widmete sich wieder seinem Computer und tippte auf ein paar Tasten. »Einen Moment … sehen wir mal nach.« Er sah auf. »Die Ruinen von Rhodaspes. Eine altertümliche persische Handelsstadt.«

      »Ya Allah«, flüsterte der Iraner. Oh Gott.

      »Stimmt was nicht?«, fragte Harry und musterte den Mann genauer. Irgendetwas ging hier vor. Er wusste nicht, was es war, aber er hatte so ein Gefühl, dass es ihm nicht gefallen würde.

      »Kennen Sie die Gegend?«

      Davood hob den Blick und sah zuerst zu den DCS und dann zu Harry. »Nein«, sagte er und beantwortete damit zuerst Kranemeyers Frage. »Ich kenne die Gegend nicht. Meine Eltern wurden einige hundert Kilometer entfernt geboren. Aber Rhodaspes …«

      »Was ist damit?«

      »Die Iraner nennen es den Ort der Dschinn. Die Stadt der Geister …«

      

       Das Zeltlager, 23:39 Uhr Ortszeit

      Der Wachsoldat patrouillierte durch das Lager auf und ab. Seine schwitzigen Hände umklammerten fest sein Kalaschnikow-Sturmgewehr und seine Augen spähten nervös in die Dunkelheit.

      Ein kühler Wind wehte über das Plateau hinweg und ließ ihn frösteln. Dieser Ort hatte etwas Bösartiges an sich. Das wusste er, konnte es beinahe riechen.

      Es war viel zu still. Nichts, nicht einmal das nächtliche Geräusch wilder Tiere durchbrach die Stille. Selbst die Vögel schienen diesen Ort zu meiden.

      Er warf einen Blick auf die Anhänger hinter ihm. Er hatte eine Ahnung, wozu sie dienten. Doch eigentlich wollte er das gar nicht wissen. Denn auch in ihnen wohnte das Böse. Etwas Böses, dass den Herzen der Menschen entsprang, so düster wie die Nacht, die ihn einhüllte.

      Er machte kehrt und begann zurückzulaufen. Seine AK-47 hielt er noch immer schussbereit vor sich, ihren Lauf suchend in die Nacht vor ihm gerichtet. Die einzige Macht, die er noch über diesen Ort hatte.

      Er spürte, wie ihn ein Hustenreiz überfiel, und hielt sich die Hand vor den Mund.

      Der Husten schien ihm beinahe die Kehle zu zerreißen und als er seine Hand zurückzog, war sie blutverschmiert.

      In Panik ließ er sein Sturmgewehr fallen und begann zu rennen, auf die Lichter des Lagers zu, in Richtung der Anhänger. Zu rennen und doch zu ahnen, dass es vielleicht zu spät war. Dass das Böse vielleicht bereits von ihm Besitz ergriffen hatte.

      

       NCS-Einsatzzentrale, Langley, Virginia, 14:51 Uhr

      »Geister?«

      Davood nickte und wurde ein wenig rot. »Ich weiß, es klingt albern. Aber meine Vorfahren glaubten daran.«

      »Das ist nicht der Punkt, Davood«, warf Director Lay ein. »Glauben Sie, dass es wahr ist?«

      Für einen Moment herrschte Schweigen. »Nun?«

      »Ich weiß es nicht.« Er schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich ist es nicht mehr als ein Mythos, aber wenn sich ein Mythos derart lang hält …«

      Harry durchquerte den Raum und studierte die Karte. »Wann nahm diese Legende ihren Ursprung, Davood? Ausgehend von dem, was Ron sagte, muss es sich einst um eine wohlhabende Stadt gehandelt haben.«

      »Das weiß nur Allah, aber sicherlich niemand auf dieser Welt.«

      »Ich verstehe.« Harry wandte sich wieder den Direktoren zu. »Ich denke, wir haben genug damit zu tun, mit den Wachposten an diesem Lager fertig zu werden. Was das Übersinnliche angeht …«, er lächelte, »… darum kümmern wir uns, wenn wir ihm begegnen.«

      »In Ordnung.« Director Lay nickte und ließ ebenfalls ein grimmiges Lächeln aufblitzen. »Ihr Einsatz beginnt am zweiundzwanzigsten September.«

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