Butler Parker 152 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker 152 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740937270

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СКАЧАТЬ aus dem Schußfeld zu kommen. Ich hoffe, ich habe mich deutlich genug ausgedrückt.«

      »Völlig«, antwortete der Anwalt, »wie denken denn Sie darüber, Mr. Parker?«

      »Myladys Ansichten sind wie stets bestechend«, schickte der Butler voraus, »darf man darauf verweisen, daß der Tenor des Gesprächs, was die Gegenseite betrifft, den Rückschluß zuläßt, daß man es tatsächlich mit Amateuren zu tun hat?«

      »Das sage ich doch die ganze Zeit«, grollte Agatha Simpson. »Wieso eigentlich?«

      »Gangster bevorzugen, sich in einer Sprache zu äußern, Mylady«, erwiderte der Butler, »Gangster pflegen, um es lakonisch und salopp auszudrücken, einfach zu schießen. Sie würden sich nie solcher Schneidwaren bedienen, die in diesem Fall angedroht werden.«

      »Hier haben sich einige Subjekte aus Kendoschulen zusammengetan«, erklärte Lady Agatha nachdrücklicher, »Mr. Parker, besorgen Sie mir die Adressen der Schulen. So schwer kann das doch nicht sein ...«

      »Myladys Anregung wird sofort aufgegriffen.« Parker deutete eine knappe Verbeugung an. »Darüber hinaus wird man sich auch mit der Beschaffung eines geeigneten Bambuskoffers befassen.«

      »Daran wollte ich gerade erinnern«, behauptete die Detektivin wie selbstverständlich. Bevor Parker darauf eingehen konnte, meldete sich die Türglocke. Parker begab sich in die Wohnhalle des Fachwerkhauses und öffnete einen Wandschrank neben dem verglasten Windfang und Vorflur. Er schaltete die Fernsehkamera ein, die über dem Eingang angebracht war, und nahm unbewegt zur Kenntnis, daß ein japanischer Ritter gerade den überdachten Vorbau verließ, wobei er eine unziemliche Eile an den Tag legte.

      Dieser Samurai in der typischen Rüstung des japanischen Mittelalters lief zu einem Ford, der vor dem Haus parkte. Wenig später war er im Wagen verschwunden, der sofort scharf anzog und die Durchgangsstraße ansteuerte.

      Per Fernsteuerung schwenkte Parker die versteckt installierte Fernsehkamera zur Tür und entdeckte davor ein Samurai-Schwert auf dem Boden. Möglicherweise hatte man wohl versucht, die Spitze dieses Schwertes in das Türblatt zu rammen. Da es aber aus zähem Stahl bestand, war die Absicht mißlungen.

      Parker machte sich daran, das Samurai-Schwert zu bergen.

      *

      Bevor Josuah Parker das altehrwürdige Haus in Shepherd’s Market verließ, hielt er sich für etwa zwanzig Minuten in seinen privaten Räumen im Souterrain des Hauses auf. Hier hatte er sein privates Labor eingerichtet, in dem er in seiner Freizeit immer wieder neue Methoden zur trickreichen Bekämpfung von Gaunern und Gangstern entwickelte.

      Butler Parker hatte vor, das Haus allein zu verlassen. Er wollte sich möglichen Samurais als Ziel anbieten, wollte allerdings auch in der Lage sein, etwaige Angriffe zu parieren. Er rechnete fest damit, daß das Haus diskret überwacht wurde.

      Aus seinem gut bestückten Fundus wählte er einen Regenschirm, den er vor Jahren mal entwickelt hatte und der altväterlich aussah wie jenes Regendach, das er im Moment benutzte. Der Schirmstock bestand aus bestem Sheffield-Stahl und war seiner Schätzung nach bestens geeignet, Samurai-Schwerter zu parieren, Äußerlich sah man dies dem Regenschirm allerdings nicht an, worauf Parker sogar den größten Wert legte. Er rüstete sich zusätzlich mit einigen Gegenständen aus, die vielleicht nutzbringend anzuwenden waren, und machte sich dann auf den Weg.

      Er benutzte sein hochbeiniges Monstrum, wie sein Privatwagen von Freund und Feind genannt wurde. Es handelte sich dabei um ein ehemaliges Londoner Taxi sehr alter Bauart, das sich durch kantige Formen auszeichnete. Rein äußerlich wirkte dieser Wagen langsam, vielleicht sogar asthmatisch, doch genau das Gegenteil war der Fall.

      Butler Parker hatte diesen Wagen nach seinen sehr eigenwilligen Vorstellungen modifiziert. Unter der eckigen Motorhaube befand sich ein Kraftwerk, das einem Rennwagen alle Ehre gemacht hätte. Die Bremsen und auch das Fahrwerk waren dementsprechend umgestaltet worden. Wenn es sein mußte, konnte Parker mit seiner Trickkiste auf Rädern, wie man sein Fahrzeug auch respektvoll nannte, eine unwahrscheinliche Geschwindigkeit vorlegen.

      Aus Gründen der Sicherheit hatte Parker diesen Wagen in der schmalen Gasse hinter dem Fachwerkhaus abgestellt. Zur Straße hin war diese Gasse durch ein elektronisch funktionierendes Gitter abgesichert. Ein Tor schwang gehorsam zur Seite, nachdem der Butler vom Fahrersitz aus per Knopfdruck die Öffnung eingeleitet hatte. Elektrowellen einer bestimmten Frequenz setzten den Öffnungsmechanismus in Gang. Parker rollte in die Seitenstraße, um dann von dort aus die eigentliche Straße zu benützen. Während dieser Fahrt in die nahe City von London schaute er wiederholt in den Rückspiegel und entdeckte schon bald einen Volkswagen, der ihm hartnäckig folgte.

      Parker übersah das gelassen.

      Ihm kam es schließlich darauf an, Kontakt mit den japanischen Rittern aufzunehmen. Er zweifelte keine Sekunde daran, daß man versuchen würde, ihn in die Lage zu bringen, einige Wochen Gast eines Unfall-Hospitals zu werden. Obwohl man es wahrscheinlich mit Amateuren zu tun hatte, waren diese Leute doch recht gut informiert, was ihn, Lady Simpson, Kathy Porter und Mike Rander betraf.

      Parker machte es dem Verfolger bequem. Als er die Innenstadt erreichte, steuerte er ein Parkhochhaus an und brachte seinen hochbeinigen Wagen bis zum höchsten Parkdeck. Dann verließ er den Fahrersitz, korrigierte seine Kleidung, legte den ausgewechselten Regenschirm über den angewinkelten linken Unterarm und schritt gemessen und würdevoll zum Treppenhaus. Er empfand es als wohltuend, daß auf diesem Parkdeck so gut wie kein Gast zu sehen war. Es gab da zwar ein Ehepaar, das aber den Fahrstuhl benutzte, um nach unten zu gelangen.

      Butler Parker hatte seine Gegner richtig eingeschätzt. Sie waren allerdings noch schneller und näher, als er ausgerechnet hatte. Parker hatte das Treppenhaus fast erreicht, als die Eisentür jäh aufgestoßen wurde.

      Zwei Samurai erschienen auf der Bildfläche, stießen drohende Laute aus, die irgendwie an Grunzen erinnerten, zogen blitzschnell ihre Schwerter aus den Scheiden und schwangen sie ausgesprochen kriegerisch durch die Luft.

      »Ich gestatte mir, Ihnen meinen Gruß zu entbieten«, sagte der Butler und lüftete höflich die schwarze Melone, »darf oder muß man sogar unterstellen, daß Sie sich nicht in friedlicher Absicht eingefunden haben?«

      Sie verzichteten auf eine Antwort und wollten die Schärfe ihrer leicht gebogenen Schwerter an Parkers Körper demonstrieren. Josuah Parker sah sich daher genötigt, gewisse Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

      *

      Amateure waren es nicht, die auf ihn eindrangen.

      Sie hatten die Kunst des Schwertkampfes genau studiert und eindeutig nur das eine Ziel, Parker erheblich zu verletzen – oder ihn gar zu toten. Sie wollten es so schnell wie möglich hinter sich bringen und verzichteten auf alle üblichen Einleitungen.

      »Sie zwingen meine Wenigkeit, gewisse Rücksichten hintanzustellen«, sagte Josuah Parker und hob seinen präparierten Regenschirm. Er blockte einen Schlag geschickt ab und ging sofort zum Gegenangriff über. Er nutzte die kurze Verwirrung des Samurai, der wohl damit gerechnet hatte, schon jetzt den entscheidenden Treffer anbringen zu können. Parker stach ein wenig formlos und überhaupt nicht im Sinn der japanischen Fechtkunst zu und traf die Magenpartie des Ritters, der erst mal scharf die Luft einsog, um dann leichte Konditionsschwierigkeiten zu zeigen.

      Der zweite Samurai witterte eine Chance, die Blöße zu nutzen, die Parker sich dabei geben mußte. Der Mann im Ritterkostüm ließ sein Schwert herumwirbeln, wollte den Butler verwirren und dann seinen Streich anbringen ...

      Er СКАЧАТЬ