Edgar Wallace-Krimis: 78 Titel in einem Band. Edgar Wallace
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Название: Edgar Wallace-Krimis: 78 Titel in einem Band

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788026872146

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СКАЧАТЬ Geld durch legitimen Handel zu verdienen, wenn er einen viel leichteren Weg gefunden hatte, zu Reichtum zu kommen. Dieser Weg brachte zwar einige Gefahren mit sich, aber er warf ungeheure Verdienste ab.

      Die anderen Stahlkassetten waren gefüllt mit Besitzurkunden und alten Verträgen, die alle zugunsten Albert Selims lauteten.

      Dieser Mann schien in allen Teilen des Landes Besitzungen zu haben, hier eine Farm, dort ein Haus, an einer anderen Stelle eine Kohlenmine. Andy fand auch Einzelheiten über erworbene Schürfrechte, Details über eine Zuckerplantage in Westindien und viele andere Dokumente, die den ungeheuren Reichtum Selims bekundeten.

      Es war beinahe Mitternacht, als der letzte Stapel Akten auseinandergenommen und durchgesehen wurde. Andy entdeckte plötzlich einen bekannten Namen auf einem alten Vertrag.

      ›John Aldayn Severn.‹

      Severn!

      Der Vertrag war zwischen Albert Selim auf der einen Seite, ›hierin später der Verleiher genannt‹, und John Aldayn Severn auf der anderen Seite geschlossen. Als Andy las, staunte er mehr und mehr über die ungewöhnlichen Bedingungen, die hier festgelegt waren. Die Abmachung besagte, daß der Verleiher dem ihm unbekannten Severn lebenslänglich eine Summe von fünftausend Pfund jährlich zur Verfügung stellte. Severn beurkundete, daß er an Selim regelmäßig die Hälfte seiner Einkünfte zahlen werde, falls er einen Besitz erbte, aus dem er Einnahmen habe, und zwar würde er diese Zahlungen ›für ihm erwiesene besondere Dienste‹ leisten. Auf die Erbschaft selbst war nicht näher eingegangen.

      Andy schaute das Dokument nachdenklich an. Es war fünf Jahre nach Severns Heirat datiert, wenn Artur Wilmots Angaben richtig waren. Hatte Severn wohl jemals eine Summe erhalten? Und, wenn ja, hatte er den Vertrag erfüllt?

      Der Bankdirektor hatte zwei Angestellte zurückgelassen, die Andy bei seinen Arbeiten behilflich waren. Alle Unterlagen, die Selims Konto betrafen, standen zu seiner Verfügung, aber es war schwer, die Herkunft aller Eingänge festzustellen.

      Andy las den Vertrag noch einmal genau durch. Die Zahlungen sollten jeweils am 1. März und 1. September geleistet werden. Er ging wieder die Eingänge während der letzten zwanzig Jahre durch. Am 1. März und 1. September jeden Jahres waren auf Selims Konto Summen eingezahlt worden, die zwischen sieben-und neuntausendfünfhundert Pfund schwankten. Also hatte Severn tatsächlich seine jährlichen Zahlungen bekommen und selbst vereinbarungsgemäß gewisse Summen an Selim abgeführt.

      Das ist der Mann, den ich suche, sagte sich Andy. Wenn ich Severn habe, werde ich auch Selim finden.

      Am nächsten Morgen durchsuchte er sorgfältig alle Adreßbücher von Grundbesitzern, die er finden konnte. Der Name Severn erschien dreimal, aber in jedem Fall handelte es sich nur um kleinen Besitz, und Andys telegrafische Anfragen waren ergebnislos. Er konnte über die Person von John Aldayn Severn, der in dem Vertrag erwähnt war, nichts ermitteln. Der Name war in der Gegend von Beverley vollkommen unbekannt. Aber Andy besann sich, daß es ja einen Mann gab, der ihm Auskunft geben konnte.

      Mr. Boyd Salter war so etwas wie eine Autorität auf diesem Gebiet, er kannte sehr viele Gutsbesitzer. Andy machte ihm an dem Morgen, als er nach Beverley zurückkam, sofort einen Besuch.

      »Ich glaube, daß der Severn, den Sie suchen, vor einigen Jahren nach Australien ausgewandert ist. Ich sagte Ihnen schon, daß es einem meiner Freunde einmal sehr schlecht erging, als er sich in den Klauen des Wucherers Selim befand. Der Mann, den ich damals erwähnte, war Severn. Ich kannte ihn sehr gut, und ich wußte auch, daß er von dem Geldverleiher ausgesogen wurde.«

      »Warum hat Merrivan aber Severns Trauschein aufbewahrt?«

      »Keine Ahnung! Da wir gerade von Merrivan sprechen, ich habe den Einbrecher tatsächlich verwundet.«

      »Das interessiert mich sehr – woher wissen Sie das?«

      »Wir fanden am nächsten Morgen einige Blutspuren an einem Blatt. Während Ihrer Abwesenheit habe ich mir erlaubt, Inspektor Dane davon in Kenntnis zu setzen; soviel ich weiß, sind seine Anfragen bei den Ärzten der Umgegend erfolglos gewesen.«

      Andy fuhr nicht im Auto nach Beverley Green zurück, sondern ging zu Fuß. Er ließ seinen Wagen durch den Chauffeur Salters zum Gästehaus bringen und folgte selbst der vermutlichen Spur des Diebes. Madding, der Parkwächter, zeigte ihm die Stelle, wo die Blutspuren gefunden worden waren. Er betrachtete das rote Baumblatt; auch die Zweige der Sträucher in der Nähe waren mit Blut befleckt.

      Andy ging auf dem Waldweg nach Beverley Green zurück. Er kam durch den Obstgarten, in dem Sweeny gefunden worden war. Sein Weg führte ihn am Tennisplatz vorbei, und er gelangte schließlich auf dem Umweg über Merrivans Grundstück zur Hauptstraße.

      Er läutete an Stellas Tür, ein Dienstmädchen öffnete ihm.

      »Miss Nelson ist nicht zu Hause, Sir.«

      »Wo ist sie denn hingegangen?« fragte Andy erstaunt.

      »Würden Sie nicht lieber mit Mr. Nelson sprechen? Er ist im Atelier. Sie kennen ja den Weg.«

      Andy fand den Maler, der ganz verstört vor seiner Arbeit saß. Nelson begrüßte seinen Gast herzlich.

      »Sie wissen gar nicht, wie froh ich bin, daß Sie wieder zurück sind, Macleod. Ich bin in großer Sorge.«

      »Wo ist Stella?«

      »Sie sollte eigentlich bei ihren Tanten sein«, erwiderte Nelson.

      »Wie – sie sollte sein – ist sie denn nicht dort?«

      »Ich schickte ein Telegramm und fragte an, wann sie zurückkommen würde, und meine Schwester antwortete, daß sich Stella nur einen Nachmittag dort auf gehalten, habe und in Geschäften nach dem Norden weitergereist sei.«

      »Das wird auch stimmen«, meinte Andy erleichtert.

      Er hätte nicht sagen können, was er eigentlich erwartet hatte, aber die Nachricht klang nicht beunruhigend. Er verstand, daß Stella ihren Vater nicht ins Vertrauen zog, selbst wenn es sich um sein eigenes Wohl handelte.

      »Das würde mich ja auch nicht bedrücken«, sagte Nelson, als ob er Andys Gedanken erraten hätte. »Ich werde Ihnen zeigen, warum ich so besorgt bin.«

      Er ging mit dem verwunderten Andy die Treppe hinauf und öffnete die Tür zu einem hübschen, kleinen Schlafzimmer.

      »Dies ist Stellas Zimmer«, erklärte Nelson überflüssigerweise, denn Andy kannte die Lage ja ganz genau.

      »Ich ging an dem Tage, als sie abreiste, herauf – Sie fuhren übrigens an demselben Tag in die Stadt. Ich wollte ein paar weiche Lappen holen – Stella verwahrt immer einige für mich. Aber der Schrank war zugeschlossen. Glücklicherweise hatte ich einen passenden Schlüssel. Das erste, was ich sah, als ich die Tür öffnete, war das.«

      Er reichte zu einem Wandbrett hinauf und nahm ein kleines Bündel Leinen-und Mullstücke herab, die voll braunroter Flecken waren.

      »Und sehen Sie einmal hier.«

      Er zeigte auf den Fußboden, wo man deutlich Blutspuren sehen konnte.

      »Und dort am Rand der Waschschüssel waren auch Flecke. Sie muß sich geschnitten haben, ohne mir etwas davon СКАЧАТЬ