Edgar Wallace-Krimis: 78 Titel in einem Band. Edgar Wallace
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Edgar Wallace-Krimis: 78 Titel in einem Band - Edgar Wallace страница 230

Название: Edgar Wallace-Krimis: 78 Titel in einem Band

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788026872146

isbn:

СКАЧАТЬ halb drei verabschiedete er sich von dem Polizeiinspektor. Im Osten dämmerte schon der neue Tag, als er in sein Zimmer kam. Er warf noch einen Blick zu dem Haus Nelsons hinüber und blieb erschrocken stehen. Stella mußte wach sein, denn er sah Licht durch ihre Jalousien schimmern.

      Er wartete fast eine volle Stunde. Erst als es ganz hell geworden war, wurde drüben das Licht ausgemacht.

      Andrew seufzte und ging zu Bett.

      21

       Inhaltsverzeichnis

      Scottie kam am Morgen, noch bevor Andy aufgestanden war. Er hatte die Hände in den Hosentaschen und sah sehr unzufrieden aus.

      »Hallo, Scottie«, sagte Andy und stützte sich auf den Ellenbogen. »Was gibt’s?«

      »Nichts, nur die allgemeine Moral gefällt mir hier nicht.« Scottie setzte sich. »Ich gehe wieder in die Stadt, Macleod. Hier ist es mir zu aufregend. Sie machen sich hier auch nur einen schlechten Namen. Ich habe diesen Federfuchser, diesen Downer, heute morgen getroffen. Er sagte, das sei der schlechteste und undankbarste Fall, der ihm je untergekommen ist, und er habe einen guten und aussichtsreichen Mord dafür weggegeben.«

      »Haben Sie seinen Artikel in der Zeitung gesehen?«

      Scottie nickte.

      »Er ist sehr zahm, Macleod. Er sah, in welche Gefahr er sich gebracht hatte, und außerdem sprang doch dieser maskierte Mann hinter dem Vorhang hervor und bedrohte ihn mit der Waffe.«

      »Ob er maskiert war oder nicht, weiß niemand. Ich glaube es nicht. Was hat er über Miss Nelson geschrieben?«

      »Er hat sie freigesprochen. Es sei alles zufriedenstellend aufgeklärt worden. Er entschuldigte sich fast in dem Artikel.«

      »Dann geht er also fort?« fragte Andy befriedigt.

      Scottie schüttelte den Kopf. »Das sagt er bloß. Er wird sicher noch eine Woche hierbleiben!« Er ging zur Tür. »Vielleicht komme ich noch mal zurück, Macleod. Auf Wiedersehen.«

      Er war gegangen, bevor Andy ihn fragen konnte, ob Stella Nelson schon zu sprechen sei.

      Andy war nun auf dem toten Punkt angekommen, er war in eine Sackgasse geraten. Er würde bald nach London zurück müssen, und der Mord würde dann unter die ›unaufgeklärten Fälle‹ eingereiht werden.

      Das eigentliche Geheimnis lag in der Verkettung, die Darius Merrivan, Albert Selim und den Mörder miteinander verband.

      Andy wollte gerade Stella aufsuchen, als ein Telegramm von Scotland Yard eintraf.

      ›Kommen Sie sofort zurück. Wentworth verschwunden. Geschäftsmann Ashlar Building. Nachforschungen bei Bank ergaben hohes Konto. Grund zu Annahme, daß Selim und Verschwinden Wentworth in Zusammenhang.‹

      Andy hatte schon verschiedenes über den Stand der Firma erfahren, bevor er die Stenotypistin befragte.

      »Am letzten Freitag war er zum letztenmal hier«, sagte sie niedergeschlagen, »er hat mir mein Gehalt ausgezahlt und Geld für die Portokasse und andere Kleinigkeiten gegeben. Er sagte, daß er am Montag oder Dienstag wiederkommen werde. Ich sprach mit ihm über das Geschäft, denn wir tun eigentlich überhaupt nichts. Ich fragte ihn, wie lange dieser Zustand noch anhalten könne, bevor er das Büro ganz schließen würde. Aber er war guter Laune und erwiderte, daß er mir bald etwas Angenehmes mitteilen könne. Er sagte das in der scherzhaften Art, in der er stets mit mir zu sprechen pflegte.«

      »Sie wissen, wo er wohnt?«

      »Nein. Ich vermute nur, daß er sich häufig in Hotels aufhält. Er schrieb ein paarmal, wenn er abwesend war, und gab als Absender immer ein Hotel an, obwohl ich ihm nie Briefe nachsandte. Ich erinnere mich noch an eine andere Bemerkung, die er machte, als ich ihn das letztemal sah. Er sagte, es sei doch merkwürdig, daß man nie etwas von Mr. Selim zu sehen bekäme.«

      »Erinnern Sie sich an ein Hotel, von dem aus er Ihnen schrieb, und wissen Sie, an welchem Datum er den letzten Brief absandte?«

      »Ich habe die Korrespondenz aufbewahrt. Ich dachte schon, daß Sie danach fragen würden.«

      Andy durchblätterte kurz die Briefe. Es waren bekannte Hotels in den verschiedensten Teilen Englands. Er notierte die Namen.

      »Haben Sie eine Fotografie von Mr. Wentworth?«

      Sie schüttelte den Kopf.

      »Wie sah er denn aus?«

      In diesem Punkt war sie sehr unsicher, sie war selbst erst neunzehn Jahre und hielt jeden Mann über Fünfunddreißig für ›alt‹.

      Er ging etwas gebeugt, erinnerte sie sich, und trug eine große Hornbrille. Von seinen Geschäften wußte sie fast gar nichts, sie war auch erst seit einem Jahr bei ihm angestellt. Sie kannte auch keine anderen Firmen, mit denen er irgendwelche Geschäfte getätigt hatte. Sie schickte nie Rechnungen aus, und offenbar war ihre einzige Aufgabe, Besucher zu empfangen, die nicht erschienen und Auszüge aus der Tagespresse über die Lebensmittelbörse zu machen. Sie zeigte eine Menge Blätter, die sie im Lauf der Zeit zusammengestellt hatte. Jeden Freitagnachmittag erhielt sie pünktlich ihr Gehalt.

      Andy suchte die beiden Londoner Hotels auf, die auf seiner Liste standen. Die Fremdenbücher wurden nachgeschlagen, und man fand tatsächlich, daß Mr. Wentworth an den betreffenden Daten dort gewohnt hatte. Aber die Hotelangestellten wußten auch nichts Näheres über ihn, für sie war er nur eine Nummer.

      Andy ging zu Scotland Yard zurück und berichtete.

      »Wentworth und Albert Selim sind ein und dieselbe Person«, sagte er. »Wentworth & Wentworth ist eine Schwindelfirma und hat nur den Zweck, Selim Zutritt zum Gebäude zu verschaffen. Erinnern Sie sich daran, daß Selims einziger Angestellter nur zwischen elf und ein Uhr im Büro sein durfte? Wentworth selbst erschien im Ashiar Building nie vor zwei und auch nur an bestimmten Tagen. Der Sekretär Selims hatte dann frei. Für Wentworth war es eine leichte Sache, in Selims Büro zu gehen, die Briefe zu holen und dann wieder in den Räumen der Firma Wentworth & Wentworth zu erscheinen. Wentworths Bankier hat mir gesagt, daß er etwa ein Dutzend große Kästen voll Dokumente hat. Die werden es uns vielleicht möglich machen, die Identität endgültig festzustellen.«

      »Hat Wentworth Geld von der Bank abgehoben, seitdem er verschwunden ist?«

      »Dieselbe Frage habe ich auf seiner Bank auch gestellt, und man sagte mir, daß das nicht der Fall ist. Das ist sehr leicht erklärbar. Albert Selim wußte, daß wir sofort in sein Büro gehen würden. Er vermutete vielleicht auch, daß wir den Zusammenhang zwischen ihm und Wentworth durchschauten. Wenn er nun als Wentworth einen Scheck von der Bank zog, setzte er sich der Gefahr aus, gefaßt zu werden.«

      Andy erhielt die notwendige Vollmacht, um zu den Depots von Wentworth Zutritt zu erhalten. Er saß den ganzen Nachmittag bis in die Nacht hinein im Privatbüro des Bankdirektors und prüfte den Inhalt von sechs übervollen Stahlkassetten.

      Seine Tätigkeit wurde erleichtert, als er entdeckte, daß zwei Kästen die Akten der eigentlichen Firma Wentworth enthielten. Offenbar hatte Selim das Geschäft СКАЧАТЬ