Edgar Wallace-Krimis: 78 Titel in einem Band. Edgar Wallace
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Название: Edgar Wallace-Krimis: 78 Titel in einem Band

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788026872146

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СКАЧАТЬ war echt. Hastig ließ er einen Schlüssel nach dem anderen durch die Finger gleiten.

      »Der Schlüssel war heute nachmittag noch an dem Bund, als ich zum Baden ging. Ich habe ihn nur einen Augenblick aus der Hand gelegt.«

      Er schob das Paneel beiseite, das den Geldschrank verdeckte.

      »Die Tür ist ja gar nicht geschlossen«, sagte Andy.

      Mit einem überraschten Ausruf öffnete Wilmot die Tür ganz und faßte hinein.

      »Großer Gott!« rief er erleichtert. »Ich dachte, jemand habe sie gestohlen!«

      Er warf die Brieftasche auf den Tisch.

      »Und die anderen Dokumente?«

      »Hier ist die Liste der Sicherheiten und hier …« er suchte und tastete noch einmal. Andy sah, daß er verstört war. »Aber ich kann einen Eid darauf leisten, daß ich ihn hierhergelegt habe.«

      »Was denn?«

      »Der Trauschein ist verschwunden!«

      Andys Blick fiel in diesem Moment zufällig auf die Tür. Zwischen dem Türrahmen und den dunkelblauen Samtvorhängen, welche da ein Fenster verdeckten, war der Lichtschalter angebracht. Andy sah, wie eine Hand hinter dem Vorhang hervorkam und sich zum Schalter hinbewegte. Er war starr vor Erstaunen. Plötzlich hörte man ein Knacken, und der Raum lag vollkommen im Dunkeln. Im nächsten Augenblick blitzte eine Taschenlampe auf.

      »Rühren Sie sich nicht von der Stelle!« rief eine heisere Stimme. »Wenn Sie es tun, schieße ich Sie sofort nieder, wer es auch gerade sein mag!«

      »Wer sind Sie?« fragte Andy.

      »Mein Name ist Albert Selim.«

      Schon hatte sich die Tür geöffnet und wieder geschlossen. Sie hörten, wie der Schlüssel umgedreht und gleich darauf die Haustür zugeschlagen wurde.

      Andy sprang zu dem Fenster, das nach der Straße zu lag, und riß den Vorhang beiseite. Aber durch die bunten Glasfenster hätte man auch am hellen Tag nichts erkennen können. Er riß das Fenster auf und sah hinaus. Von dem Einbrecher war nichts mehr zu sehen.

      »Das ist wieder so ein Abenteuer Ihres Freundes Scottie«, sagte Wilmot zähneknirschend.

      Andy wandte sich ihm zu.

      »Mein Freund Scottie, wie Sie ihn zu nennen belieben, hätte kaum sechstausend Pfund in Ihrem Geldschrank gelassen. Außerdem hat er nicht so gepflegte Hände wie der Mann, der das Licht ausschaltete.«

      Auf Andys schrillen Pfiff stürzte ein Polizist herbei.

      »Schicken Sie den Sergeanten zu mir und rufen Sie Ihre Station an, daß alle Leute zu einer Durchsuchung des Geländes ausgeschickt werden. Sehen Sie zu, daß Sie jede mögliche Unterstützung bekommen – aber machen Sie schnell!«

       Inhaltsverzeichnis

      Um diese Zeit hätte Scottie ausgegangen sein können, aber zufällig hatte er Stella geholfen, Kenneth Nelsons neues Gemälde einzupacken. Er habe das Haus den ganzen Abend nicht verlassen, erzählte Stella. Der Detektiv ging zu Wilmot zurück. Downer war inzwischen gegangen.

      »Ich will das Geld an mich nehmen«, sagte Andy und hob die Brieftasche auf. »Und nun sagen Sie mir alles, was Sie von dem Trauschein noch wissen.«

      »Glauben Sie wirklich, daß es Albert Selim war?«

      »Ich bin sicher, daß es der Mann war, der Mr. Merrivan tötete«, erwiderte Andy kurz. »Er bedrohte uns mit derselben Waffe, mit der er den Mord beging.«

      Mr. Wilmot schauderte.

      »Der Trauschein beurkundete eine Heirat zwischen einem gewissen John Severn und einem Dienstmädchen namens Hilda Masters. Die Ehe wurde vor etwa dreißig Jahren geschlossen und in der St.-Pauls-Kirche, Kensington, eingesegnet.«

      Andy notierte sich diese Einzelheiten.

      »Erschien der Name Ihres Onkels in irgendeiner Weise auf der Urkunde?«

      Wilmot schüttelte den Kopf.

      »Sie kennen John Severn nicht? Hat Ihr Onkel Ihnen gegenüber nie den Namen erwähnt?«

      »Nein. Ich möchte Ihnen aber noch etwas wegen des Geldes sagen, Macleod. Ich will nicht in Ungelegenheiten kommen, wenn es sich vermeiden läßt. Ich habe es wirklich nur genommen, um es in Sicherheit zu bringen. Wie sind Sie denn dahintergekommen?«

      »Sie kennen meine Methoden, Wilmot«, erwiderte Andy sarkastisch. »Die ganze Sache kann für Sie sehr übel werden. Ich gebe Ihnen den guten Rat, um Downer einen weiten Bogen zu machen. Der hat mit Ihnen kein Erbarmen und wird Sie ebenso verraten, wie er Albert Selim verraten würde, wenn er ihn fangen könnte.«

      Ein ähnlicher Gedanke war Wilmot auch schon gekommen.

      »Wegen der Verleumdungsklage ist auch Downer nicht ganz wohl«, meinte er. »Ich glaube, in seinem nächsten Artikel wird er zahmer sein. Außerdem wird ihm ja auch Selim genügend Stoff dafür geben.«

      Andy war derselben Ansicht. Er sprach noch einmal bei Stella vor, ehe er ins Gästehaus ging. Scottie hatte sich schon zur Ruhe gelegt, er war direkt musterhaft geworden.

      »Alle Leute in Beverley sind über den Artikel sehr aufgebracht und haben mir ihre Anteilnahme ausgedrückt«, sagte Stella. »Ich habe noch nie soviel Besuch gehabt wie heute. Sheppards waren hier, Masons, sogar die Gibbs, die doch so ruhige Leute sind. Alle sind sehr ungehalten über Artur Wilmot. Was wird die Zeitung wohl morgen bringen?«

      »Sehr wenig. Downer wird über den Einbruch in Wilmots Wohnung berichten und den Besuch dieses geheimnisvollen Albert Selim mit allen Einzelheiten schildern. Er wird auch die Gelegenheit wahrnehmen, sich zu verteidigen. Man droht in ähnlichen Fällen den Zeitungen häufig mit Verleumdungsklagen. Downer wußte, daß er den Bogen überspannt hatte. Ich habe schon gemerkt, daß er etwas nervös war, als ich heute seinen Brief erhielt. Es gehört schon viel dazu, ihn nervös zu machen, aber wahrscheinlich waren ihm schon selbst Zweifel an der Glaubwürdigkeit Wilmots gekommen.«

      Die Schleier, die über dem geheimnisvollen Mord von Beverley Green lagen, wurden immer dichter und undurchdringlicher. Auch Albert Selims Erscheinen brachte Andy der Lösung keinen Schritt näher. Warum hatte der Mann sich einer so großen Gefahr ausgesetzt, nur um einen offensichtlich wertlosen Trauschein in seinen Besitz zu bringen? Wer war dieser John Severn, und wer war das Dienstmädchen Hilda Masters?

      Ins Gästehaus zurückgekommen, erhielt er von Zeit zu Zeit telefonische Berichte von den Polizeibeamten, die die Gegend nach dem Fremden absuchten. Die Polizei der Nachbarorte unterstützte sie. Die Hauptstraßen wurden abpatrouilliert und die Nebenwege überwacht. Mit der kleinen Mannschaft konnte man allerdings das offene Land nicht absperren, damit mußte bis zum Tagesanbruch gewartet werden.

      Um ein Uhr nachts trat er kurz vor die Tür, um ein wenig frische Luft zu schöpfen. Das Zimmer bedrückte ihn, und er hatte Kopfschmerzen bekommen.

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