Название: Nur die Liebe zählt
Автор: Barbara Cartland
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
isbn: 9781788670937
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„Meine Schönheit gehört der Vergangenheit an“, entgegnete die Duchesse. „Aber ich war schön, als ich in Ihrem Alter war.“
Sie war schön gewesen, nicht nur mit achtzehn Jahren. Wie eine Rose, die langsam erblüht, wurde sie immer schöner. Nicht nur Juan hatte sie bewundert. Er hatte sich gefreut, daß die Männer ihn ihretwegen beneideten.
„Der Prinz hält dich für die schönste Frau, die ihm je begegnet ist“, erzählte Juan ihr eines Nachts in Paris. „Er würde am liebsten versuchen, dich mir wegzunehmen.“
Ines lachte.
„Das würde niemandem gelingen. Ich gehöre dir. Dir ganz und gar von nun an bis in alle Ewigkeit.“
Prophetische Worte, wie sich später herausstellen sollte.
Es sah so aus, als ob man einen hohen Preis für die Schönheit bezahlen mußte.
Ines war es nicht gegeben, mehr als einen einzigen Mann zu lieben. Als Juan sie verlassen hatte, hatte er ihr Herz mitgenommen. Es würde nie wieder so schlagen, wie es für ihn geschlagen hatte.
Manchmal glaubte sie schon, kein Geschöpf aus Fleisch und Blut mehr zu sein, und kam sich so gefühllos wie ein Ölgemälde oder eine Marmorstatue vor.
Sie lächelte und lachte, war irritiert und ärgerte sich, doch die Lebensfreude, die sie zu Juans Zeiten gekannt hatte, kehrte nicht wieder.
„Haben Sie schon einmal etwas vom Marques de Oliveira Vasconles gehört?“ fragte die Duchesse als Folge ihrer Gedankengänge.
Felicita lächelte.
„Selbstverständlich, Madame. Man kann nicht in Lissabon leben, ohne von ihm gehört zu haben. Wenn ich meiner Pensionswirtin Glauben schenken darf, hat es in ganz Portugal nie wieder einen so gutaussehenden und charmanten Gentleman gegeben.“
„Kannte sie ihn?“
„Ihre Nichte, eine sehr nette Person, arbeitet als Hausmädchen im Palace da Azul.“
Das bedeutet, daß alles, was im Palace geschah, der Familie und den Verwandten des Mädchens zur Kenntnis gelangte. Die Portugiesen liebten Klatsch. Niemand konnte das besser beurteilen als die Duchesse. In diesem Lande wurden die Aristokraten zu Helden, die man wie Könige und Königinnen verehrte.
„Und was erzählt man sich über den derzeitigen Marques?“ fragte die Duchesse, weil sie es einfach wissen mußte.
„Daß er gut aussieht, elegant ist und daß sich schon viele schöne Frauen in ihn verliebt haben.“
„Er ist nicht verheiratet?“
„Nein, Madame, zur Zeit nicht.“
„Was heißt das: zur Zeit nicht?“
„Er war verheiratet, als er noch sehr jung war. Es handelte sich um eine arrangierte Ehe, die in einer Katastrophe endete. Der Marques und seine Frau lebten nicht glücklich zusammen.“
„Was ist geschehen?“
„Es heißt, daß seine Frau entgegen seiner ausdrücklichen Warnung eines seiner wildesten Pferde, das noch nicht ganz zugeritten war, aus dem Stall holte. Beim Sprung über einen hohen Zaun wurde sie abgeworfen. Dabei hat sie sich das Genick gebrochen.“
„Gab es in dieser Ehe keine Kinder?“
„Nein, Madame, die beiden waren erst ein paar Monate verheiratet. Ich weiß nicht, ob die Gerüchte stimmen. Angeblich haben sie sich ständig so laut gestritten, daß ihre zornigen Stimmen durch den ganzen Palace hallten. Der Marques soll froh gewesen sein, als er wieder frei war.“
„Hat er nicht noch einmal geheiratet?“
„Nein, Madame. Nach dem Tode seines Vaters haben ihn seine Familienangehörigen bestürmt, erneut eine Ehe einzugehen und sei es auch nur, um einen Erben zu haben. Er hat sich strikt geweigert.“
„Weshalb?“
„Weil er sich lieber mit vielen Damen statt nur mit einer amüsiert. Außerdem ist er sehr stolz.“
„Was hat denn sein Stolz damit zu tun?“
„Ich kann nur die Meinung meiner Pensionswirtin wiederholen. Der Marques Alvaro scheint zu denken, daß niemand gut genug für ihn ist. In der Stadt wird darüber geredet, daß er sich alle jungen Frauen von edler Herkunft angeschaut und keine gefunden hat, die seinen Ansprüchen genügt. Er fand sie alle zu unscheinbar und zu dumm, um in seinem Palace zu residieren.“
Felicita konnte ein kleines Lächeln nicht unterdrücken.
„Ich verstehe seine Schwierigkeiten.“
Die Duchesse rief sich ins Gedächtnis zurück, wie Juan ihr beinahe entschuldigend mitgeteilt hatte, daß er heiraten würde.
„Ich bin mit der Tochter des Herzogs von Cumbria verlobt“, erklärte er. „Ihre Mutter war eine königliche Prinzessin. Sie und ich haben daher ähnliches Blut. Du mußt dir doch darüber klar gewesen sein, Ines, daß ich früher oder später einen Sohn brauche, der nach meinem Tode meinen Titel und mein Vermögen erbt.“
Ihr klang noch klar und deutlich seine Stimme in den Ohren:
„Sie und ich haben daher ähnliches Blut . .
Zum ersten Mal war ihr bewußt geworden, daß er sie zwar geliebt hatte, daß sie in seinen Augen aber immer ein zweitrangiges Geschöpf gewesen war. Ein Niemand, der weder seinen Namen tragen oder sein Kind gebären konnte.
Als sie Felicitas strahlendes Gesicht sah, kam sie auf eine Idee. Eine Idee, wie es ihr gelingen würde, sich für ihr gebrochenes Herz zu rächen.
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