Butler Parker 129 – Kriminalroman. Günter Dönges
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Butler Parker 129 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 4

Название: Butler Parker 129 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740924331

isbn:

СКАЧАТЬ gibt, solch einen Hai zu kontrollieren.«

      »Und welche, Mister Parker?« fragte die resolute Sechzigerin grimmig.

      »Dies, Mylady, entzieht sich leider meiner Kenntnis«, schickte der Butler voraus. »In diesem Zusammenhang aber darf ich darauf verweisen, daß man Versuchstieren Elektroden ins Hirn pflanzt und durch Stromstöße gewisse Reaktionen wie Angst oder Aggression auslöst.«

      »Scheußlich«, entrüstete Agatha Simpson sich. »Warum experimentieren diese Wissenschaftler nicht mit ihrem eigenen Gehirn?«

      »Ob man auch einem Hai solche Elektroden einpflanzen kann?« fragte Kathy Porter.

      »Dies, Miß Porter, sollte man sich von kompetenten Personen erklären lassen«, gab der Butler zurück. »Bedenklich ist allerdings die Tatsache, daß der im Brief angekündigte Hai auch prompt erschien. Ich darf meiner tiefen Sorge Ausdruck verleihen, daß mit weiteren Briefen und Haiattacken zu rechnen ist.«

      »Und wo ist das Motiv?« wollte Lady Agatha wissen.

      »Man sollte mit einer massiven Erpressung rechnen«, erwiderte Josuah Parker würdevoll. »Dabei dürfte es um horrende Summen gehen, wenn ich mich nicht sehr täusche.«

      »Nannten sich diese Lümmel, mit denen Sie zu tun hatten, nicht auch weiße Haie?« Lady Agatha sah ihren Butler erwartungsvoll an.

      »Ein Sergeant der Polizei erwähnte diesen Namen, Mylady.«

      »Sehr schön.« Agatha Simpson freute sich. »Diese Subjekte scheinen mit dem echten Hai in Verbindung zu stehen.«

      »Dies, Mylady, sollte man in der Tat nicht ausschließen.«

      »Dann werden wir uns mit diesen Flegeln mal gründlich befassen«, sagte die Detektivin unternehmungslustig. »Wissen Sie, Mister Parker, wo wir sie finden können?«

      »Sie werden sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit freiwillig präsentieren und einfinden, Mylady. Ihre Rachesucht dürfte inzwischen echt ausgeprägt sein.«

      »Und ich werde mir von Sir Edward die Adresse eines Wissenschaftlers geben lassen, der sich mit Tieren und Elektroden auskennt«, verkündete die Sechzigerin. »Aber es will mir einfach nicht in den Kopf: Ein Hai, der von Menschen dressiert worden ist und auf Befehl angreift! Wissen Sie, Mister Parker, wie klein das Hirn eines Hais ist?«

      »Mylady sehen meine bescheidene Wenigkeit nicht informiert.«

      »Das ist aber sehr bedauerlich«, stellte Parkers Herrin verärgert fest. »So etwas muß man wissen.«

      »Mylady‘ sehen einen aufmerksamen Zuhörer vor sich.« Parker verzog keine Miene.

      »Wieso aufmerksamer Zuhörer?« Lady Agatha hatte noch nicht ganz mitbekommen, worauf Parker hinaus wollte. Als sie Kathys Lächeln bemerkte, ging ihr mit einiger Spätzündung ein Licht auf.

      »Ich... Ich belehre Sie nicht gern«, meinte sie dann geistesgegenwärtig. »Ich will Sie nicht beschämen.«

      »Wie Mylady meinen.«

      »Besorgen Sie sich Ihre Informationen an anderer Stelle«, schloß Lady Agatha dieses Thema hastig ab. »Jetzt möchte ich nur wissen, ob Sir Edward ...«

      Das Telefon läutete diskret, als sei das Stichwort gefallen. Kathy Porter hob ab, meldete sich und nickte Agatha Simpson dann zu. Sie reichte den Hörer an die ältere Dame weiter.

      »Sie lassen sich sehr viel Zeit, mein Bester«, grollte sie. »Haben Sie wenigstens von der Sache mit dem weißen Hai gehört? Wie war das? Das ist ja sehr interessant, Edward, sehr aufschlußreich. Man verlangt hunderttausend Pfund von der Kurverwaltung? Wie war das? Sonst würde der weiße Hai wieder erscheinen? Dachte ich mir doch gleich, daß es sich um ein groß angelegtes Erpressungsmanöver handelt. Was Sie tun sollen? Zahlen Sie! Dieser weiße Hai ist eine Realität. Wahrscheinlich wird er noch hungriger werden. Ja, auch auf Menschen, aber in erster Linie auf Pfundnoten!«

      *

      Parker bot sich freundlicherweise als Köder an.

      Um die Dinge in Bewegung zu bringen, suchte er Kontakt zu den zweibeinigen weißen Haien. Dazu lustwandelte er am späten Nachmittag oberhalb der steil abfallenden Kreideküste durch eine idyllische Heidelandschaft und wußte seit zehn Minuten, daß er diskret beschattet wurde.

      Seine Verfolger waren ein junger Mann und ein junges Mädchen, die offensichtlich ebenfalls die Stille suchten. Sie hielten sich eng umschlungen und blieben im Abstand. Wahrscheinlich aber gaben sie über ein Funksprechgerät den jeweiligen Standort durch und informierten ihre Freunde, die irgendwo im Hinterhalt lauerten.

      Butler Parker war durchaus klar, daß er sich auf ein Risiko einließ. Die jungen Haie, die er über die Treppe hinunter zum Strand befördert hatte, brannten mit Sicherheit darauf, sich für die Niederlage zu rächen. Mit Glacéhandschuhen würden sie ihn gewiß nicht anfassen.

      Dennoch fühlte der Butler sich recht sicher. Selbstverständlich hatte er sich vor diesem abendlichen Spaziergang entsprechend präpariert. Es war sein Vorteil, daß er die üblichen Methoden solcher Schläger recht gut kannte. Sie hingegen kannten Parker nicht und hatten keine Ahnung, über welche an sich harmlosen Tricks er verfügte.

      Parker hatte inzwischen eine Art Parklandschaft erreicht. Es gab hier weite Wiesen, kleine Baumgruppen und Wäldchen, dann wieder Sandgruben und Heide. Die allgemeine Sicht war unübersichtlich geworden. Idealer konnte man sich den Ort für eine bösartige Abrechnung nicht vorstellen.

      Das junge Liebespaar war plötzlich nicht mehr zu sehen. Es schien seine letzte Durchsage gemacht zu haben. Wahrscheinlich wartete es jetzt darauf, daß die alarmierten Partner erschienen.

      Parker zögerte nicht, seinerseits eine Standortdurchsage vorzunehmen. Darauf hatte Agatha Simpson bestanden. Über sein kleines Funksprechgerät setzte Josuah Parker also seine Meldung ab und erhielt die Bestätigung von Kathy Porter.

      Parker steckte das kleine Gerät weg und vergewisserte sich, daß seine Spezialzigarre griffbereit in einer der oberen Westentaschen war. Dann prüfte er noch mal, ob seine diversen Patentkugelschreiber leicht zu erreichen waren, und nahm für einen Moment die schwarze Melone vom Kopf.

      In der Wölbung befand sich die Glasampulle, die einen Inhalt von zwanzig Millilitern aufnahm. Diese Ampulle, mit Klebestreifen befestigt, bestand aus einem dünnen Glas, das bei hartem Aufschlag leicht zerbrach.

      Parker setzte die Melone gerade wieder auf, als er auch prompt schon das Geräusch hochtouriger Motorräder hörte. Es hörte sich an wie das Summen gefährlicher Insekten.

      Die Haie preschten heran!

      Butler Parker wechselte hinüber an den Rand einer Sandgrube, der mit Ginsterbüschen und sonstigem Strauchwerk dicht besetzt war. Hier suchte er sich zwei eng zusammenstehende, leicht verkrüppelte Fichten aus und harrte der Dinge, die da kommen mußten.

      Schon nach wenigen Minuten sah er die Gruppe der Motorradfahrer, die ihn nicht aus den Augen ließ. Es handelte sich um vier Zweiräder, die je zwei Personen trugen. Er hatte es also erst mal mit acht Gegnern zu tun, wenn er von dem Liebespaar absah.

      Sie hatten sich nicht durch Jethelme getarnt, trugen die üblen Jeans, schwarze Lederwesten und Tennisschuhe. Sie hatten offensichtlich keine Sorge, später СКАЧАТЬ