Butler Parker 156 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker 156 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740940973

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СКАЧАТЬ sich selbstverständlich an mir rächen«, stellte die Lady grimmig fest, »er kann mir nicht verzeihen, daß ich seinen Roboter zu Schrott gemacht habe,«

      »Das wäre allerdings ein Motiv«, erwiderte Mike Rander und nickte ernst.

      »Ich weiß, mein Junge«, gab sie wohlwollend zurück, »schließlich kenne ich mich in der Psychologie aus. Der Erfinder kann es nicht verwinden, daß ich ihm kein Geld zur Verfügung gestellt habe.«

      »Ist er denn mittellos?« warf Kathy Porter erstaunt ein. »Harold Peters muß doch eine Unmenge verdienen, wenn ich nur an seine Patente denke, für die er doch bestimmt sehr viel kassiert.«

      »Dieser Mann ist mit Sicherheit eine Spielernatur«, mutmaßte die Detektivin, »ich sah das auf den ersten Blick, mein Kind. Er wird seine Einnahmen an Spieltischen verschleudern.«

      »Das haben Sie auf den ersten Blick sofort festgestellt, Mylady?« Kathy Porter tauschte einen schnellen Blick mit Mike Rander.

      »Lebenserfahrung, meine Liebe«, lobte sich Agatha Simpson, »und dann auch noch Menschenkenntnis. Eine Lady Simpson kann man nie täuschen. Ist es nicht so, Mr. Parker?«

      »Wie Mylady zu meinen belieben.« Parker legte sich nicht fest.

      »Dieser Erfinder kann sich gleich auf einiges gefaßt machen«, redete die ältere Dame weiter, »er wird es noch bereuen, mich belästigt zu haben.«

      »Davon bin ich fest überzeugt«, sagte Mike Rander, »sollten wir übrigens nicht davon ausgehen, daß er uns bereits erwartet und entsprechende Vorkehrungen getroffen hat?«

      »Natürlich erwartet er mich«, entgegnete Lady Agatha, »wahrscheinlich werden einige Roboter das auch tun, mein Junge. Aber für solche Details ist Mr. Parker zuständig. Mit unwichtigen Dingen gebe ich mich nun mal nicht ab.«

      *

      Kathy Porter und Mike Rander sahen sich neugierig um.

      Man hatte inzwischen Shenley erreicht und befand sich hier bereits eindeutig auf dem Land. Es war Mittag geworden, Fahrzeuge konnte man weit und breit nicht ausmachen. Das Grundstück des Erfindergenies lag außerhalb der Ortschaft in einem kleinen Waldstück. Neben dem kleinen Landsitz gab es eine Reihe von Gewächshäusern, an die sich ein Quergebäude anschloß, die früher wohl mal Stallungen waren.

      »Das dort, Sir, ist die eigentliche Werkstatt«, erläuterte der Butler und deutete mit der Spitze seines Universal-Regenschirms auf das Quergebäude, »aber auch in den Gewächshäusern dürfte zweckentfremdend gearbeitet werden.«

      »Konnten Sie sich in diesen Gewächshäusern umsehen?« fragte Kathy Porter interessiert.

      »Dies war bisher leider nicht möglich«, erklärte Parker.

      »Ich werde das gleich nachholen«, versicherte Agatha Simpson animiert und versetzte ihren perlenbestickten Pompadour in leichte Schwingung, »worauf warte ich eigentlich noch, Mr. Parker?«

      »Man sollte vielleicht erst mal feststellen, Mylady, ob das allgemeine Kommen bereits registriert wurde.«

      »Nun gut, dann erledigen Sie das«, meinte sie, »aber beeilen Sie sich, Mr. Parker! Womit rechne ich eigentlich? Habe ich da bereits bestimmte Vorstellungen?«

      »Mylady erwarten das Erscheinen eines Roboters«, schlug der Butler vor.

      »Das ist richtig«, schwindelte sie, »natürlich wird man wieder mal einen Roboter auf mich hetzen und ...«

      »Da rollt bereits der erste Maschinenmensch heran«, unterbrach Kathy Porter die ältere Dame.

      »Wo denn, mein Kind?« Agatha Simpson hatte den Roboter noch nicht bemerkt, der um die linke Ecke des Landsitzes kurvte und dann Kurs auf das Quartett aus London nahm. Nachdem Kathy ihre Chefin eingewiesen hatte, nahm die Lady das Ziel auf.

      »Wie gehabt«, sagte sie grimmig, »auch dieser Roboter erinnert mich an eine Regentonne.«

      »Aber diese Regentonnen verschießen immerhin kleine Panzerfäuste«, erinnerte Mike Rander.

      »Auch dieses Exemplar dürfte eine Art Waffe besitzen«, warnte Josuah Parker, »man sollte vielleicht hinter der Umfassungsmauer prophylaktisch Schutz suchen.«

      Der Butler hatte seine Warnung noch nicht ganz ausgesprochen, als der Roboter bereits aggressiv wurde. Er hob den linken Arm und richtete eine Art Strahlrohr auf das Quartett, das sich gerade anschickte, Parkers Rat zu folgen.

      Einen Moment später schlug das Geschoß bereits ein und demolierte die Mauer aus dicken Bruchsteinen. Steinsplitter und Mörtelstaub pfiffen durch die Luft, und der Luftdruck des Einschlages schaffte es ohne weiteres, Myladys pikante Hutschöpfung verrutschen zu lassen.

      »Was war das?« empörte sich die ältere Dame und rückte ihren Hut zurecht, der eine leicht mißglückte Kreuzung aus einem Südwester und Napfkuchen darstellte.

      »Das war ebenfalls ’ne kleine Panzerfaust«, sagte Mike Rander und klopfte sich Mörtelstaub von der schwarzen Clubjacke, »wissen Sie, Parker, irgendwie fühle ich mich langsam angegriffen.«

      »Eine Auffassung, Sir, der man nur vollinhaltlich beipflichten kann und muß«, entgegnete Josuah Parker, »wenn Sie erlauben, werde ich weitere Annäherungsversuche des aufdringlichen Roboters zu stoppen versuchen.«

      »Ich bitte dringend darum«, reagierte der Anwalt ironisch, »dieser seltsame Knabe kommt ziemlich schnell näher.«

      Der Roboter war sogar sehr schnell.

      Auf seinen Laufbändern entwickelte er eine beachtliche Geschwindigkeit. Nachdem er sein erstes Geschoß abgefeuert hatte, hob er nun die rechte Klaue und präsentierte eine zweite Panzerfaust.

      Parker hielt bereits seine Spezial-Gabelschleuder in den schwarz behandschuhten Händen, strammte die beiden Gummistränge und schickte dann eine kleine Stahlkugel auf die Luftreise.

      Das Geschoß erwies sich als Volltreffer, landete im dritten Auge auf der Stirn und schien im Roboter so etwas wie eine nachhaltige Irritation auszulösen. Die Panzerhand senkte sich, aus dem dritten Auge stieg eine dunkle Rauchwolke empor. Anschließend drehte der Roboter sich um seine Längsachse und verschoß dabei die zweite Panzerfaust.

      Das Geschoß ritt auf einer Art Feuerstrahl durch die Luft und landete krachend in der Stirnseite eines der Gewächshäuser. Die Scheiben waren dieser Belastung natürlich nicht gewachsen und gingen im Bereich von wenigstens zwei Quadratmetern zu Bruch.

      Das Geräusch der platzenden Scheiben war beachtlich.

      *

      »Bitte, lassen Sie mir Zeit«, sagte Harold Peters mit schwacher Stimme und rutschte wieder in sich zusammen, »ich muß das alles erst mal verarbeiten. Ich habe Todesängste ausgestanden.«

      »Nun haben Sie sich gefälligst nicht so«, raunzte die ältere Dame den Erfinder an, »Ihnen ist ja kaum etwas passiert, junger Mann. Haben Sie eine Erfrischung im Haus?«

      »Whisky... drüben im Schrank«, sagte Harold Peters. Er saß in einem tiefen Ledersessel und tupfte sich die Schweißperlen von der Stirn. Er war vor wenigen Minuten von Parker in einem Kellerraum gefunden worden. Agatha Simpson hatte zur Kenntnis genommen, daß es eine Erfrischung СКАЧАТЬ