Butler Parker Jubiläumsbox 6 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Читать онлайн книгу Butler Parker Jubiläumsbox 6 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 36

Название: Butler Parker Jubiläumsbox 6 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740931360

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СКАЧАТЬ bin auch etwas nervös.«

      »Sie wollen verreisen?«

      »Ich ziehe mich nur zurück in meine Wohnung.«

      »Ich werde nicht weiter stören«, entschuldigte sich Mike Rander. Er grüßte und verließ die Tür. Auf der Straße angekommen, wandte er sich nach links und ging die steile Straße hinunter.

      Er war sicher, von der blonden, jungen Dame beobachtet zu werden. Deshalb bezwang er auch seinen Wunsch, sich umzuwenden und das Fenster zu beobachten. Die junge Dame sollte glauben, er warte nicht in der Nähe des Hauses, sondern gehe wirklich.

      In einer Seitenstraße hielt Mike Rander Ausschau nach einem Taxi. Er unterdrückte einen Fluch. Gerade jetzt, wo er solch einen Wagen brauchte, war kein Taxi zu sehen. Und er brauchte unbedingt einen Wagen, um die junge Dame aus Carpenters Wohnung verfolgen zu können. Er wußte nicht, wer sie war, welche Rolle sie spielte. Er spürte nur, daß er sie nicht aus den Augen verlieren durfte. Alles, was mit dem Mord an Carpenter auch nur entfernt zusammenhing, mußte beobachtet werden.

      Er wandte sich an einen dicklichen, gemütlich aussehenden Mann, der mit zwei großen, schweren Koffern aus einem Schuhgeschäft herauskam. Wahrscheinlich ein Vertreter, der seine Musterkoffer verstauen wollte.

      »Können Sie mir helfen?« fragte Rander.

      »Sagen Sie mir erst, wie diese Hilfe aussehen soll.«

      »Meine Freundin zieht um. Sie will mir nicht sagen, wohin.«

      »Ihr Pech.« Der Vertreter lächelte.

      »Ich erstatte Ihnen alle Auslagen, wenn Sie ihr nachfahren. Zusammen mit mir.«

      »Soll das ein fauler Witz sein?« fragte der Vertreter mißtrauisch.

      »Hier, meine Karte«, sagte Rander und überreichte dem Vertreter seine Visitenkarte. Dazu packte er einen 20-Dollar-Schein.

      »Sieht gut aus«, meinte der Vertreter.

      »Sieht noch besser für Sie aus, wenn Sie sich beeilen. Es wird nur ein paar Minuten dauern, bis ich in ein Taxi umsteigen kann.«

      »Schön, fahren wir los«, erwiderte der dickliche Mann und grinste vertraulich. »Man ist ja kein Unmensch.«

      Es klappte wie am Schnürchen.

      Der Wagen bog in die Mason Street ein. In diesem Augenblick stieg die blonde Helen Angus in einen Ford und fuhr los. Rander erkannte sie trotz der Entfernung an ihrem Haar.

      »Der Ford ist es«, rief Mike Rander, der vom Jagdfieber erfaßt wurde. »Lassen Sie sich nicht abschütteln!«

      »Mann, ich bin Vertreter«, sagte der Dickliche und schnaufte empört. »Wer mich abschüttelt, der muß erst noch geboren werden …«

      *

      »Aussteigen, Alter, Sie haben es geschafft.«

      Parker ächzte, als er sich in Bewegung setzte und aus dem Wagen stieg. Er war schwach in den Beinen und mußte sich am Wagenschlag festhalten. Seine rechte Hand umklammerte den Bambusgriff des Universal-Regenschirms. Parker sah sehr mitgenommen aus.

      Der Gangster mit dem groben Gesicht grinste unverhohlen. Er wies auf eine Tür, die sich am Ende einer Tiefgarage befand, in die sie hineingefahren waren.

      »Werden Sie den kleinen Fußmarsch noch schaffen?« fragte er dann.

      »Langsam, etwas langsamer, bitte.« Kraftlos klang die Stimme des Butlers. Immer wieder kleine Verschnaufpausen einlegend, schritt Parker auf die Tür zu.

      Hinter der Eisentür, die von dem Fahrer des Wagens aufgeschlossen wurde, befand sich der eigentliche Lagerkeller. Auch hier Fässer, Kisten, Langholz und Baumwollballen. Gleich hinter dem Eingang gab es einen Lastenaufzug. Die seitliche Sicherung bestand aus grobem Maschendraht.

      Parker schreckte zurück, als er diesen Lastenaufzug betreten sollte. Der Gangster hinter ihm versetzte ihm einen Stoß. Der Butler stolperte und hielt sich am Maschendraht fest. Wirklich, er sah unglücklich und hilflos aus.

      Sie fuhren hinauf ins Erdgeschoß.

      Durch blau gestrichene Scheiben sickerte Licht in die große Lagerhalle. Hohl klangen die Schritte der drei Männer wider. Sonst war es unheimlich still. Parker wurde durch eine Art Schlucht geführt, die von hochragenden Baumwollballen gebildet wurde.

      Er blieb stehen und schnappte keuchend nach Luft.

      »Einen kleinen Moment, mein Herz.«

      »Der klappt uns zusammen, bevor wir beim Chef sind«, sagte der Gangster mit dem groben Gesicht.

      »Laß ihn«, gab der Fahrer zurück. Er zeigte sich von Parkers Gesundheitszustand doch etwas beeindruckt.

      »Es geht schon wieder«, murmelte der Butler. Es ging so lange, bis er in einem kleinen, niedrigen Büroraum auf einen Stuhl fallen konnte. Er stützte sich auf seinen Universal-Regenschirm auf.

      Der Fahrer verließ den Raum. Seine Schritte waren nach wenigen Sekunden schon nicht mehr zu hören.

      Parker sah durch das einzige Fenster des Raumes hinaus auf den Hafen. Barkassen schossen umher, ein paar Frachter wurden in das große Hafenbecken gelotst. Längs eines Kai waren weit ausladende Kräne in Aktion. Sie leichterten festgemachte Frachter. Rechts im Hintergrund war die erregend geschwungene Linie der San Francisco-Oakland-Brücke zu sehen. Die Fahrzeuge darauf waren nicht größer als Miniaturspielzeug.

      Der Gangster mit dem grob geschnittenen Gesicht zündete sich eine Zigarette an. Er lehnte an der Wand und langweilte sich. Auf Parker achtete er kaum. Er dachte wohl, daß ein müder, matter Mann keine Gefahr bedeutete.

      »Werde ich lange bleiben müssen?« fragte Parker ihn.

      »Kommt darauf an, wie schnell Sie reden, Alter.«

      »Worüber soll ich sprechen?« erkundigte sich der Butler. »Wer interessiert sich für mich?«

      »Der Chef.«

      »Kenne ich ihn?«

      »Bestimmt nicht, Alterchen. Aber Sie werden ihn gleich kennenlernen. Und ich rate Ihnen, schnell und offen zu reden. Der Chef ist verdammt ungeduldig.« Die Stimme kam von der Tür her.

      »Und ob er das ist!«

      Sie hatte sich unhörbar geöffnet. Halb verdeckt von dem Fahrer war ein schlanker, mittelgroßer Mann von etwa 48 bis 50 Jahren zu sehen. Er trug einen grauen Hut, einen grauen, sehr gut geschnittenen und wahrscheinlich auch teuren Anzug und eine Sonnenbrille, die hier in dem düsteren Raum bestimmt nicht angebracht war.

      »Parker mein Name«, stellte sich der Butler vor. »Josuah Parker. Ich hoffe, Ihnen helfen zu können.«

      »Wo ist die Brieftasche?«

      Rund heraus und direkter hätte die Frage gar nicht ausfallen können. Der Mann mit der Sonnenbrille wußte, worauf es ankam. Er wußte auch, was er wollte. Seine Stimme klang hart und drohend.

      »Die Brieftasche?« wiederholte Parker СКАЧАТЬ