Butler Parker Jubiläumsbox 8 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Jubiläumsbox 8 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740931384

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СКАЧАТЬ Parker sah sich diskret im Wohnraum um. Die Einrichtung war schlechter Durchschnitt. Auf dem Boden lag ein abgewetzter Teppich, auf dem frische Schmutzspuren zu erkennen waren, die hinüber zur halb geöffneten Terrassentür führten. Rechts von dieser Tür befand sich eine Sitzecke aus ein paar billigen Sesseln und einem altertümlichen Ledersofa.

      Neben dem imitierten Kamin, in dem eine Gasheizung untergebracht war, stand eine Stehlampe, die den Raum nur sehr sparsam erhellte. Mr. Bracer schien sehr viel geraucht zu haben. Warmer Tabakgeruch hing dicht und schwer unter der Zimmerdecke.

      Obwohl Josuah Parker sich erst für zwanzig Uhr angesagt hatte, mußte Jeff Bracer bereits auf ihn gewartet haben. Parker war gespannt, was Bracer ihm wohl zu erzählen hatte. Am Telefon hatte er sich nur mit Andeutungen begnügt.

      Irgendwo im Haus klappte eine Tür.

      Parker wartete auf Bracer und auf die Drinks. Seiner Schätzung nach war Bracer völlig durcheinander und sehr nervös, sonst hätte er mit den Drinks viel schneller erscheinen müssen. Parker sah zur Tür. Aber sie öffnete sich nicht.

      Die Minuten verrannen.

      Parker, der seine Taschenuhr befragt hatte, verlor die Geduld. Er war nicht gewohnt, sich derart behandeln zu lassen. Seine Zeit war schließlich kostbar. Er wollte sich gerade erheben und nach Mr. Bracer forschen, als er ein seltsames Geräusch hörte. Es klang wie ein ersticktes, heiseres Röcheln, das Sekunden danach mit einem Gurgeln schloß. Dieses unheimliche Geräusch kam aus dem Zimmer, in dem sich Parker aufhielt.

      Parker erhob sich, lauschte und hörte im gleichen Moment das Zufallen einer Tür.

      Beruhigt ließ sich der Butler wieder nieder und wartete auf Mr. Bracer. Aber er sollte sich getäuscht haben. Mr. Bracer erschien nicht. Selbst Schritte waren nicht zu vernehmen.

      Dafür klang das seltsame Geräusch wieder auf.

      Josuah Parker, der den Dingen stets auf den Grund ging, stand nun endgültig auf und verließ seinen Platz. Er ging auf die Sesselgruppe zu, vor der ein niedriges, langes Bord lief. Es war mit geschmacklosen Schaustücken in Bleikristall, Porzellan und anderem Material gefüllt.

      Parker kam um das Bord herum und blieb wie erstarrt stehen. Vor ihm auf dem Boden lag ein füllig aussehender Mann, der sich langsam und schwerfällig auf die Seite rollte. Das Gesicht dieses Mannes war jetzt zu erkennen. Es war unnatürlich bleich, die Nase war spitz, und die Lippen hatten sich schmerzvoll verzogen. Mit solch einer schrecklichen Überraschung hatte Parker gewiß nicht gerechnet.

      Die Augen des Mannes waren weit geöffnet, dennoch reagierten sie nicht auf den Butler, der sich niederbeugte, um den Mann näher zu untersuchen.

      Der Mann war offensichtlich angeschossen und schwer verwundet. Aus seinem Mundwinkel rann ein dünner Blutfaden. Sein Hemd stand am Hals offen und war verschmiert von Blut, das noch nicht geronnen war.

      Parker ließ sich auf die Knie nieder. Wie sollte er sich in diesem Moment Gedanken über den Mann machen, der ihn ins Haus gelassen hatte? Helfen wollte er, das Blut stoppen und retten, was noch zu retten war.

      Durch den Körper des schwer getroffenen Mannes ging ein krampfhaftes Zucken. Seine Beine bewegten sich und plötzlich erkannte er Parker. Der Ausdruck panischer Angst trat in seine Augen. Abwehrend versuchte er die Arme zu heben, aber dazu war er bereits zu kraftlos.

      »Ich will Ihnen helfen...!« sagte Parker langsam und laut. »Bleiben Sie ruhig liegen!«

      Die Lippen des Mannes bewegten sich, aber Worte oder auch nur Laute waren nicht mehr zu vernehmen. Parker sah, daß dieser Mann sterben mußte. Es konnte sich nur noch um wenige Minuten handeln.

      »Wer hat geschossen?« fragte Parker laut. »Wer hat geschossen? Sie müssen antworten! Antworten Sie doch!«

      Der Butler brachte sein Ohr dicht an die Lippen des Sterbenden. Der Mann schien ihn nämlich verstanden zu haben. Er nahm den Rest seiner Kräfte zusammen, versuchte sich verständlich zu machen.

      »Jane... Jane soll vorsichtig sein«, hauchte der Sterbende.

      »Hat Jane geschossen?« fragte Parker.

      Der Sterbende schüttelte den Kopf, ganz schwach nur, aber Parker bemerkte es.

      »Wer hat geschossen?« fragte der Butler noch einmal sehr eindringlich. »Der Mörder darf nicht entkommen. Sie müssen reden.«

      »Hank Müsset... aufpassen. Er muß...!«

      Das war alles.

      Es hatte keinen Sinn, weitere Fragen zu stellen. Der Mann war tot. Die Augen brachen. Der Unterkiefer fiel herab.

      Josuah Parker richtete sich auf und suchte nach dem Telefonapparat, den er auf dem Bord fand. Er wählte eine Nummer und wartete, bis Anwalt Mike Rander sich meldete.

      »Sir, ich habe die traurige Pflicht, Sie vom überraschenden Ableben des Mr. Bracer zu verständigen«, sagte Parker in seiner etwas umständlichen Art. »Augenscheinlich ist er durch zwei Schüsse getötet worden.«

      »Donnerwetter«, gab Mike Rander, bekannter Anwalt und Strafverteidiger, zurück. »Was ist passiert?«

      Parker schilderte kurz, was geschehen war.

      »Es ist mir äußerst peinlich, sagen zu müssen«, schloß er, »daß ich den Mörder, der mir die Tür öffnete, mit Mr. Bracer verwechselte. Er konnte ohne Schwierigkeiten entwischen.«

      »Woher wissen Sie, daß der Mann an der Tür der Mörder war?« fragte Mike Rander zurück.

      »Sir, das ist eine Annahme von mir«, berichtigte sich Parker sofort. »Eines möchte ich allerdings herausstellen, er verfügte über erstaunlich gute Nerven.«

      »Das muß ich auch sagen, Parker. Aber lassen Sie sich deshalb keine grauen Haare wachsen. Sie hatten Bracer ja vorher noch nie gesehen. Übrigens eine Frage am Rande: Sind Sie sicher, daß der Tote auch wirklich Jeff Bracer ist?«

      »Sir, ich bin ganz sicher«, erwiderte Josuah Parker. »Genau neben mir steht ein Foto, das den Toten zeigt. Es ist eine ältere Aufnahme, worauf der Tote zusammen mit einigen anderen Männern zu sehen ist. Die Widmung beweist, daß Bracer der Tote ist.«

      »Schön, Parker, verständigen Sie jetzt die Mordkommission. Ich werde selbst so schnell wie möglich dort sein. Und noch etwas. Auf ein paar Minuten wird es gewiß nicht ankommen. Bevor Sie die Polizei verständigen, könnten Sie vielleicht eine erste Sichtung vornehmen, wie? Sie haben mich doch verstanden, ja?«

      »Ich habe begriffen, Sir.«

      »Ende«, sagte Mike Rander nur. Es knackte in der Leitung, und Parker ließ den Hörer zurück auf die Gabel gleiten.

      Er sah sich den Toten noch einmal an und begann anschließend mit einer ersten Untersuchung. Nach fünf Minuten verständigte Parker die Mordkommission und ließ sich abwartend in einem Sessel nieder.

      Er dachte an die Vorgänge, die diesen Besuch eingeleitet hatten. Ein Mr. Jeff Bracer hatte sich telefonisch an das Anwaltsbüro Mike Rander gewandt und um Hilfe gebeten. Bracer, ein entlassener Häftling, hatte von bösen Schwierigkeiten gesprochen.

      Rander hatte Bracer vorgeschlagen, doch zu ihm in die СКАЧАТЬ