Butler Parker Special Edition 1 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Special Edition 1 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740922870

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      »Sehr wohl, Mylady. Darüber hinaus wird es sicher eine Art Dachverband der Bauindustrie geben.«

      »Darauf wollte ich gerade hinweisen«, behauptete sie. »Sehr schön, daß Sie mitdenken, Mister Parker, nur weiter so!«

      »Mylady beflügeln immer wieder meine bescheidene Wenigkeit«, behauptete Butler Parker und verzog dabei keine Miene.

      *

      Es dauerte knapp zehn Minuten, bis Charly Cantner erschien.

      Er stieg aus einem Ford und näherte sich fast zögernd seiner Jaguar-Limousine, die tatsächlich ein wenig ramponiert aussah.

      Die beiden Ausleger des Gabelstaplers hatten den sündhaft teuren Wagen mehrfach an der Seite perforiert, wobei einige Scheiben zu Bruch gegangen waren. Der Deckel des Kofferraumes war aufgesprungen und ragte anklagend zum Himmel.

      Lady Agatha, die sich als technisch versiert betrachtete, hatte mit dem Gabelstapler auch die Kühlerhaube behandelt. Diese machte einen leicht gequetschten Eindruck.

      Die Detektivin hatte sich vor dem Verlassen der Firma Landby von den drei Männern sagen lassen, wem die Limousine gehörte. Daraufhin hatte sie spontan wie stets reagiert.

      Cantner ging langsam um den Wagen herum und stieß wilde Verwünschungen aus. Lady Agatha und Parker konnten ihn genau beobachten. Sie hielten sich im Treppenhaus eines nahen Wohnblocks auf und sahen den Vorplatz ein.

      Die beiden Angestellten, die Cantner mitgebracht hatte, waren bereits im Bürogebäude verschwunden. Es dauerte etwa fünf Minuten, bis sie in Begleitung der Schläger wieder zurückkehrten.

      Cantner baute sich vor diesen Männern auf und schien sie mit ausgesuchten Schimpfworten zu belegen.

      Seine Gesten fielen entsprechend aus. Er tippte sich mehrfach an die Stirn und schien nicht verstehen zu können, daß drei ausgewachsene Schläger sich von älteren Herrschaften ausschalten ließen.

      Dabei mußte Cantner inzwischen wissen, daß Mylady und ihr Butler gefährliche Gegenspieler waren. Er selbst hatte ja in seiner Job-Vermittlung mitbekommen, daß seine beiden Angestellten ebenfalls ausgeschaltet worden waren.

      Nach intensiver Absprache marschierte Cantner erneut um seinen demolierten Wagen herum und faßte sich dabei mehrmals an den Kopf. Sein Wagen schien ihm viel bedeutet zu haben.

      »Ich hätte die Limousine noch ein wenig mehr frisieren sollen, Mister Parker«, fand Lady Agatha. Ein boshafter Unterton beherrschte ihre Stimme.

      »Er dürfte kaum noch reparierbar sein, Mylady«, gab Parker zurück.

      »Dieses Subjekt weiß jetzt, daß eine Lady Simpson nur mit größer Vorsicht zu genießen ist«, meinte die ältere Dame sehr zufrieden.

      »Und Mylady konnten sich mit eigenen Augen davon überzeugen, daß Mister Cantner tatsächlich jene Person ist, die die drei Schläger in das Büro des Mister Landby schickte.«

      »Daran habe ich keinen Moment gezweifelt«, behauptete die resolute Dame. »Für die Zukunft werde ich mir noch mehr einfallen lassen, was dieses Subjekt betrifft. Was steht jetzt auf meinem Programm, Mister Parker?«

      »Mister Landbys Privatwohnung befindet sich in der Nähe, Mylady«, sagte der Butler. »Vor dem Verlassen des Büros informierte meine Wenigkeit sich entsprechend. Darüber hinaus war man so frei, einige Korrespondenz-Unterlagen sicherzustellen.«

      »Korrespondenz-Unterlagen?« Sie schaute ihren Butler irritiert an.

      »Sie stammen aus einem Aktenordner, Mylady, der Bauausschreibungen enthält.«

      »Das bringt zwar nichts«, entschied sie und machte eine abwertende Handbewegung, »aber ich will Ihnen die Freude nicht verderben, Mister Parker. Sie werden sich dabei etwas gedacht haben.«

      »Diesen Unterlagen könnte man entnehmen, mit welchen Baubehörden Mister Landby Briefwechsel pflegte. Die Zeit fehlte bisher, sich mit dem Text dieser Briefe zu befassen.«

      »Wie auch immer.« Sie war an diesem Thema eindeutig nicht interessiert. »Dieses Subjekt dort unten fährt jetzt weg. Ich habe große Lust zu folgen.«

      »Mylady könnten es möglicherweise am oder im Privathaus des Mister Landby treffen«, entgegnete der Butler.

      »Worauf warte ich dann noch, Mister Parker?« Sie blickte ihn unternehmungslustig an. »Er kann sich schon jetzt auf den nächsten Gang freuen. Ich werde ihm einige nette Überraschungen servieren.«

      »Myladys Überraschungsreichtum ist und bleibt unerschöpflich«, erklärte Parker höflich wie stets.

      »Das ist allerdings richtig«, meinte sie und lächelte wohlwollend. »Sie verfügen über eine gute Beobachtungsgabe, Mister Parker: Nur weiter so!«

      *

      Martin Landbys privates Wohnhaus war recht klein und stand in einem Garten, der über eine Stichstraße zu erreichen war. Bescheidener Wohlstand prägte dieses Viertel in Bethnal Green.

      »Weit und breit nichts von diesen Kriminellen zu sehen«, sagte die ältere Dame enttäuscht, als Parker sein hochbeiniges Gefährt auf dem Parkplatz vor dem Haus abstellte.

      »Mit dem Erscheinen des Mister Cantner und seiner Mitarbeiter ist nach wie vor zu rechnen, Mylady«, gab Parker zurück und lieh der älteren Dame seine hilfreiche Hand, als sie den Fond des Wagens verließ. »Möglicherweise aber wartet man bereits im Haus.«

      »Das wäre zu schön, um wahr zu sein«, reagierte Lady Agatha. »Dann hat man also den Ford irgendwo in der Nähe abgestellt, nicht wahr?«

      Parker ging auf diesen Hinweis nicht näher ein. Er schritt bereits gemessen zur Haustür und knöpfte dabei seinen schwarzen Covercoat auf. Er entnahm einer seiner vielen Westentaschen eine Plastik-Kapsel, die ausgiebig perforiert war. In ihr befand sich eine Glasampulle, die mit einer wasserklaren Flüssigkeit gefüllt war.

      Parker zerbrach diese Ampulle zwischen seinen schwarz behandschuhten Fingern und beeilte sich, die Kapsel durch den Briefschlitz ins Haus zu werfen. Dann trat er diskret zur Seite und harrte der Dinge, die da kommen mußten.

      Er hörte wenige Sekunden später ein erstes Husten, das in quälendes Bellen überging. Dann wurde die Haustür aufgerissen. Cantner und zwei junge Männer – es waren die Angestellten aus seiner Arbeitsvermittlung – stürzten ins Freie und hatten es ungemein eilig.

      Josuah Parker war die Würde in Person, als er mit seinem bleigefüllten Schirmgriff die drei Männer kurz nacheinander zu Boden schickte. Sie purzelten über die beiden Stufen hinunter in den Kies und blieben nach Luft schnappend liegen.

      »Recht ansprechend, Mister Parker«, lobte die ältere Dame, wenn auch verhalten. »Ich frage mich, ob ich mit meinem Pompadour noch etwas nachhelfen sollte.«

      »Vielleicht später, Mylady«, gab der Butler zurück, »falls die drei Herren sich als wenig hilfreich zeigen.«

      Cantner hatte sich aufgerichtet und blickte Agatha Simpson aus tränenden Augen an. Er wollte etwas sagen, hustete aber ausgiebig und ließ sich wieder zurücksinken. Seine Mitarbeiter, die von den freigesetzten Dämpfen aus der Ampulle mehr mitbekommen hatten als ihr СКАЧАТЬ