Butler Parker Special Edition 1 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Special Edition 1 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740922870

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СКАЧАТЬ wird Sie zu einer Aussage ermuntern«, übersetzte der Butler. »Sie sollte aber auf der Basis der völligen Freiwilligkeit erfolgen.«

      »Charly Cantner hat uns geschickt«, sagte der Wortführer hastig. »Charly Cantner...«

      »Ein Name, der Mylady mit Sicherheit nichts sagt«, fürchtete Parker.

      »Cantner hat ein Job-Vermittlungsbüro in Limehouse«, fuhr der Wortführer fort. »Wir sollten Landby zu ihm bringen, aber der wollte nicht.«

      »Sie mußten den genannten Herrn deshalb einer körperlichen Tortur unterziehen?« fragte der Butler. »In Ihren Kreisen pflegt man widerspenstige Personen außer Gefecht zu setzen und wegzuschaffen. Könnte es nicht so gewesen sein, daß Mister Landby Ihnen gewisse Hinweise geben sollte? Fragten Sie ihn nicht vielleicht nach speziellen Unterlagen?«

      »Ich denke, ich werde mit meiner Akupunktur jetzt beginnen«, schaltete die ältere Dame sich ungeduldig ein. »Ich hasse es, wenn man mich belügen oder hinhalten will.«

      Lady Agatha machte das sehr wirkungsvoll. Sie stach mit der Nadel zu und versenkte sie in die lederbezogene Rücklehne eines Sessels. Die Nadel glitt durch das Leder wie durch Butter.

      *

      »Ich mache Ihnen natürlich keine Vorwürfe, Mister Parker, aber das hätte Ihnen nicht passieren dürfen«, räsonierte die ältere Dame zwanzig Minuten später. Sie saß im Fond des hochbeinigen Monstrums, wie Parkers Gefährt spöttisch-respektvoll genannt wurde.

      »Mit einer Flucht Mister Martin Landbys und seiner Tochter war kaum zu rechnen, Mylady«, gab der Butler zurück.

      »Ich wollte Sie auf diese Möglichkeit aufmerksam machen, Mister Parker, aber ich wollte Sie nicht verunsichern«, redete die resolute Dame munter weiter. »Nun gut, ich werde dies Thema nicht vertiefen.«

      »Mylady sind zu gütigst.« Parkers Pokergesicht zeigte auch jetzt keine Regung. »Immerhin weiß man, in wessen Auftrag die drei Schläger nach Unterlagen in Mister Landbys Büro suchten.«

      »Ich habe mir diesen Namen genau gemerkt«, behauptete Agatha Simpson. »Wie heißt er noch?«

      »Es handelt sich um einen Mister Charly Cantner, Mylady, der ein Job-Vermittlungsbüro in Limehouse betreibt.«

      »Ich weiß, ich weiß«, gab sie leicht gereizt zurück. »Dieses Subjekt werde ich jetzt zur Rede stellen. Nach welchen Unterlagen wurde da eigentlich gesucht, Mister Parker? Hoffentlich ist Ihnen das nicht entfallen.«

      »Es handelt sich um Angebote zu einem Bauobjekt, Mylady«, antwortete der Butler. »Es geht um ein sogenanntes Kulturzentrum, das von städtischen Behörden errichtet werden soll.«

      »Was immer das sein mag.« Sie winkte ab. »Kann ich mich darauf verlassen, daß die drei Lümmel sich nicht vorzeitig befreien können?«

      »Ohne fremde Hilfe dürften die Personen sich nicht aus dem sogenannten Staub machen können, Mylady«, versicherte Parker ihr. Die Schläger saßen in einem bunkerähnlichen Raum, in dem die Öltanks für die Heizung untergebracht waren. Parker hatte die Einstiegluke von außen noch zusätzlich gesichert.

      Mylady rückte sich in den Polstern zurecht und schloß die Augen. Sie wollte intensiv über ihren neuen Fall nachdenken, wie sie sagte. Tatsächlich aber schlief sie ein wenig ein und produzierte erstaunliche Schnarchtöne. Sie erinnerten an die einer angerosteten Trillerpfeife, wie Parker fand.

      Der Butler wälzte natürlich ebenfalls seine Gedanken. Es ging um Angebotsunterlagen, wie sich herausstellte.

      Eine städtische Behörde hatte eine der üblichen Ausschreibungen veranstaltet und wartete auf die Reaktion interessierter Firmen.

      Martin Landby schien einer gewissen Konkurrenz unangenehm zu sein. Man wollte wohl erfahren, wie sein Angebot lautete. Oder man hatte sogar die Absicht, ihn an der Ausschreibung zu hindern.

      Josuah Parker brauchte diese Dinge nur mit Berichten in Zusammenhang zu bringen, von denen die Zeitungen immer wieder voll waren. Mehr oder weniger deutlich wurde von verbotenen Absprachen und Bauskandalen gesprochen.

      War man per Zufall auf eine solche Absprache gestoßen? In der Vergangenheit hatte er schon einige Male mit ähnlichen Dingen zu tun gehabt. Seinerzeit hatte er Gangster bekämpft, die eine Art Zement-Kartell gegründet hatten.

      Diese Kriminellen hatten Preisabsprachen getroffen und den wichtigen Baustoff zu überhöhten Preisen verkauft. Außenseiter waren brutal niedergeknüppelt worden.

      Parker hatte nichts dagegen, sich erneut mit Gangstern dieser Provenienz anzulegen. Es ging schließlich um das Geld der Steuerzahler.

      »Die Arbeitsvermittlung des Mister Charly Cantner«, meldete der Butler nach hinten, als er das Ziel erreicht hatte. Die ältere Dame fuhr zusammen und gähnte ungeniert.

      »Endlich«, sagte sie dann. »Das hat ja fast eine Ewigkeit gedauert, Mister Parker. Ich habe manchmal das Gefühl, daß Sie dem Verkehr nicht mehr gewachsen sind.«

      »Wie Mylady meinen.« Parker stieg aus dem Wagen und öffnete den hinteren Schlag. Lady Agatha schob ihre majestätische Fülle ins Freie und reckte sich unternehmungslustig. Sie freute sich auf eine muntere Unterhaltung.

      *

      Es handelte sich um eine private Job-Vermittlung, die sich auf Bauarbeiter im weitesten Sinn des Wortes spezialisiert hatte. Die Firma befand sich im Souterrain eines grauen Wohnblocks, das einen heruntergekommenen Eindruck machte. Von der Straße aus erreichte man den Eingang über eine Steintreppe, die in das Basement führte.

      In einem etwa zwanzig Quadratmeter großen Vorraum, der gleichzeitig als Warteraum diente, gab es zwei Schalter, die allerdings unbesetzt waren. Eine Tür im Hintergrund war halb geöffnet. Man hörte schrille Musik, Stimmen und Gelächter.

      Parker pochte mit dem Bambusgriff seines Schirmes gegen den Türrahmen, um auf Mylady und sich aufmerksam zu machen. Dann schob er seinen Oberkörper vor und entdeckte in einer Art Büro zwei Männer, die ihre Füße auf einer Aktenablage und einem Schreibtisch gelagert hatten.

      Die etwa fünfundzwanzigjährigen Angestellten blätterten in Magazinen und schienen sich über Sex-Fotos zu amüsieren.

      »Darf man in aller Bescheidenheit ein wenig stören?« schickte Josuah Parker voraus. »Wäre es möglich, mit Mister Cantner einige Worte zu wechseln?«

      »Ich glaub’, ich werd’ verrückt«, sagte einer der beiden Angestellten und starrte den Butler entgeistert an. Parker hatte die Melone gelüftet und bot das Bild eines perfekten Butlers. Der junge Mann nahm seine Füße vom Aktenbock und erhob sich langsam.

      »Sie wollen zu Charly Cantner?« fragte er sicherheitshalber. »Hören Sie, Mann, wir vermitteln keine Butler und so ...«

      »Dies konnte man bereits den Hinweisschildern links und rechts vom Eingang entnehmen«, gab der Butler zurück.

      »Auch keine Köchinnen«, fügte der junge Mann hinzu. Er hatte Lady Agatha erspäht, die jetzt neben Parker auftauchte.

      »Sie schätzen mich falsch ein, junger Mann«, widersprach die Detektivin. Sie war gefährlich freundlich und marschierte energisch auf den Angestellten zu. »Ich bin Erzieherin und vermittle Manieren.«

      »Schwirrt СКАЧАТЬ