Butler Parker Special Edition 1 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Special Edition 1 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740922870

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СКАЧАТЬ Trottel hat doch keine Ahnung, was wirklich geschieht«, redete der Statiker genüßlich weiter. »Sobald ich kassiert habe, lasse ich ihn auffliegen. Dann kann er sich in ’nem Zuchthaus die Zeit vertreiben. Und erst dann wird er wohl kapieren, wem er das alles zu verdanken hat.«

      »Sie wollen Ihre Tätigkeit als Null beenden, Mister Bellow?«

      »Noch ein paar Bauvorhaben, dann bin ich saniert«, fügte der Statiker munter hinzu und fühlte sich als Herr der Situation. »Arbeitslos werde ich deshalb aber bestimmt nicht.«

      »Es gilt ja, Mafia-Geld anzulegen, nicht wahr?«

      »Jede Menge«, sagte Bellow. »Ich brauche dann diesen Kleckerkram nicht mehr.«

      »Werden Sie auch Mister MacLean abhalftern?« erkundigte sich der Butler.

      »Man soll immer möglichst wenig Spuren hinterlassen«, gab der Statiker zurück. »Das gilt auch für Maliers, nach dem Sie sicher gleich fragen werden, oder?«

      »Sie verfügen über erstaunlich viel kriminelle Intelligenz, Mister Bellow.«

      »Man muß sehen, wo man bleibt, Parker. Und Sie und die komische Lady sind verdammt hartnäckig und auch nicht gerade ungeschickt, das will ich durchaus zugeben.«

      Er hatte behauptet, Lady Simpson wäre komisch und begab sich damit in akute Gefahr.

      Die ältere Dame stand immer noch am Küchenschrank und hielt einige Schneidwaren in den Händen. Da sie gereizt worden war, reagierte sie umgehend und ... warf ein Tranchiermesser.

      Bevor Bellow die Waffe herumreißen und abfeuern konnte, landete die Klinge erstaunlicherweise in seinem Unterschenkel.

      Der Mann brüllte und wurde anschließend sehr still. Josuah Parker hatte mit dem Bambusgriff seines Schirmes nachgeholfen und beendete damit erst mal das Gespräch.

      Bellow landete auf dem Küchentisch und gab keinen Laut mehr von sich.

      »Haben... haben Sie das gesehen, Mister Parker?« fragte Lady Agatha und schüttelte unwillkürlich den Kopf. »Ich brauche noch nicht mal zu zielen und treffe dennoch. Das muß mir erst mal einer nachmachen.«

      »Dem möchte meine Wenigkeit nichts hinzufügen«, antwortete der Butler und lüftete den Bowler. »Darf man Mylady zu diesem Wurf gratulieren und tiefsten Respekt zollen?«

      *

      »Wir kommen doch hoffentlich nicht zu spät?« fragte ein gewisser Horace Pickett einige Minuten später. Der große, schlanke Mann mit dem Aussehen eines pensionierten Offiziers erschien mit einem Begleiter in der Farmhausküche.

      Horace Pickett, ein ehemaliger Taschendieb und längst auf der Seite des Gesetzes, blickte konsterniert auf Bellow und dann auf Mylady, die gerade einen Kreislaufbeschleuniger zu sich nahm.

      »Mylady verkürzten das Verfahren, Mister Pickett«, beruhigte Parker den ehemaligen Eigentumsumverteiler. »Ihr Erscheinen wäre in jedem Fall recht wirkungsvoll und beruhigend gewesen.«

      »Bellow schüttelte die Polizei ab«, berichtete Pickett. »Wir hatten keine Schwierigkeiten, uns an ihn zu hängen. Nur hier draußen im Gelände mußten wir sehr vorsichtig sein.«

      »Sie sind mir stets willkommen, mein lieber Pickett«, ließ die ältere Dame sich freundlich vernehmen. »Bei Gelegenheit sollten Sie bei mir mal den Tee nehmen. Mister Parker, erinnern Sie mich daran.«

      »Sehr wohl, Mylady«, gab der Butler zurück. »Sollte man jetzt nicht Chief-Superintendent McWarden informieren, Mylady?«

      »Und ihm wieder mal einen fertig gelösten Fall übergeben«, meinte sie ironisch. »Nun gut, verständigen Sie ihn, Mister Parker. Vielleicht weiß er inzwischen etwas über diesen jungen Mann, dessen Tochter ich beschützte.«

      »Mister Landby«, erinnerte der Butler diskret.

      »Oder so.« Sie nickte.

      »Mister Landby wird sich sicher umgehend melden, wenn er den Zeitungen entnehmen kann, daß die ›Nullen‹ nicht mehr existieren«, vermutete der Butler. »Mister Les Maliers dürfte schon recht bald von der Polizei gestellt werden.«

      »Habe ich Ihnen schon gesagt, mein lieber Pickett, daß ich dieses Subjekt mit einem Wurfmesser außer Gefecht gesetzt habe?« Die ältere Dame griff nach einer weiteren Schneidware und holte aus. »Einfach so aus dem Handgelenk heraus.«

      Sie schleuderte das Messer und ... traf die Hängelampe, deren Glasschirm sich in Scherben auflöste.

      »Konzentration ist alles«, sagte sie in einem Ton, als wäre sie überhaupt nicht überrascht. »Ich wollte die Lampe treffen und traf sie auch. So einfach ist das!«

      Pickett und Parker blickten sich kurz an und suchten sich dann schnell andere Fixpunkte für ihre Augen. Um Parkers Lippen spielte die Andeutung eines feinen Lächelns, aber eben nur die Andeutung. Er war und blieb der beherrschte, hochherrschaftliche Butler, der unerschütterlich im Leben stand.

Parker contra dunkle Geschäfte

      Agatha Simpson wirkte rundum zufrieden. An dem kalten Büfett, das die Immobiliengesellschaft »Plus« einem erlauchten Kreis betuchter Zeitgenossen im luxuriösen Seebad Brighton serviert hatte, gab es selbst für sie nichts auszusetzen. Die wortreichen Ausführungen von »Plus«-Geschäftsführer Marty Rodgers, der für angeblich profitträchtige Anlageobjekte auf den Kanarischen Inseln warb, hatte die majestätische Dame zwar zunächst als störend empfunden, dann aber mit bemerkenswerter Gelassenheit überhört.

      Dafür saß schließlich ihr Vermögensberater Mike Rander mit am Tisch. Randers (fast) ständige Begleiterin, die attraktive Kathy Porter, und Josuah Parker, Agatha Simpsons gemessen und würdevoll sich gebender Butler, vervollständigten die Delegation, mit der die extravagante Lady angereist war.

      »Papperlapapp! Was soll der Unsinn?« protestierte die passionierte Detektivin, als in diesem Augenblick die Lichter im Saal verloschen.

      »Myladys Aufmerksamkeit dürfte kaum entgangen sein, daß Mister Rodgers soeben die Absicht äußerte, Farblichtbilder der angebotenen Immobilien zu zeigen«, bemerkte Parker mit gedämpfter Stimme.

      »Natürlich habe ich jedes Wort mitbekommen, Mister Parker«, versicherte die füllige Lady umgehend. »Aber dieser ungezogene Mensch hätte ja wenigstens warten können, bis ich mit meinem Dessert fertig bin.«

      »Eine Feststellung, der man mitnichten widersprechen möchte, Mylady«, erwiderte der Butler höflich und wandte sich der Leinwand zu, wo gerade die erste Ansicht aufleuchtete. Auch Lady Agatha konzentrierte sich jetzt auf die Vorführung – wie jeder im Saal. Nur die Kellner huschten im Kalbdunkeln hin und her und schenkten Getränke nach.

      Die Bilder, die Rodgers zeigen ließ, hätten aus Urlaubsprospekten stammen können, wo die Sonneninseln vor der westafrikanischen Küste in den strahlendsten Farben präsentiert wurden. Mit deutlicher Genugtuung registrierte der Immobilienverkäufer die entzückten Ausrufe, mit denen das Publikum keineswegs geizte.

      Zwischen dem sechsten und dem siebten Bild verlor der wortgewandte Geschäftsmann im eleganten Nadelstreifenanzug jedoch unvermittelt die Fassung. Und daran war Agatha Simpson nicht ganz unbeteiligt.

      Ein klatschendes Geräusch ließ СКАЧАТЬ