ABENTEUER LASS NACH. Scott Meyer
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Название: ABENTEUER LASS NACH

Автор: Scott Meyer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Magic 2.0

isbn: 9783958352582

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СКАЧАТЬ gab Tyler ihm recht, »aber wir wissen, dass Todd zuhört, und er hat diesen Mist geschrieben.«

      Der alte Mann trat beiseite und präsentierte ihnen mit einer schnörkelreichen Geste die steinerne Brücke, die zum Wald führte, dann erstarrte er, gerade als es so aussah, als wolle er noch etwas. Über ihm blinkerte Todds Fenster wieder auf. Todd wirkte verärgert.

      »Ihr habt wichtigen Dialog zerquatscht«, quengelte Todd.

      »Wie wollt ihr denn kapieren, worum es geht, wenn Ihr nicht aufpasst?«

      »Dann sorg dafür, dass es sich lohnt aufzupassen«, schrie Tyler. »Du breitest nicht das gesamte Abenteuer vor uns aus und erwähnst dann, so ganz nebenbei, eine Prophezeiung. Du eröffnest mit der Prophezeiung, Mann! Dein Eremit müsste so was sagen wie ›Es steht geschrieben. Helden werden kommen. Mögt ihr dieselbigen sein?‹ Danach sagst du, was zu tun ist. Dann wären wir vielleicht bei der Sache. Du kannst nicht mit ›Es wird furchtbar‹ eröffnen und dann erwarten, dass wir vor Begeisterung mit den Hufen scharren, weil du ›Ach, übrigens, Prophezeiung!‹ noch hinterher schiebst. Das ist schlicht schlampige Erzählweise.«

      »Ach ja«, stichelte Todd, »das hatte ich ganz vergessen. Du hast ja mal versucht, Schriftsteller zu sein, nicht wahr?«

      »Hey«, schrie Tyler. »Ich wurde publiziert!«

      »Die schlimmsten Bücher, die ich gelesen habe, waren alle publiziert«, gab Todd zurück. »Seht her, er hat doch gesagt, wenn ihr die mythische Waffe an einen bestimmten Ort bringt, wird der Auserwählte offenbart. Das ist eine Prophezeiung, oder nicht?«

      »Du hattest es nicht Prophezeiung genannt.«

      Todd beharrte: »Es ist aber eine, und unterwegs werdet ihr mehr über sie herausfinden, alles klar?«

      »Tja, ich weiß nicht, ob ich das will«, klagte Tyler.

      Todd blickte einen Moment lang entgeistert drein und stammelte frustriert vor sich hin, bis er schließlich sagte: »Ihr habt den ganzen Erzählfluss unterbrochenen, weil ihr darauf herumgeritten seid, ich hätte euch nicht genug über etwas erzählt, von dem ihr jetzt behauptet, es wäre euch egal. Was hat denn das für einen Sinn?«

      »Was ich sagen will«, erläuterte Tyler, »ist, dass du dir diese Geschichte als Abenteuer für uns ausgedacht hast, du uns aber auch etwas liefern musst, das unser Interesse weckt, weil wir das Abenteuer sonst nicht erleben wollen.«

      Todd ließ sich das durch den Kopf gehen und lächelte. »Okay. Ein berechtigter Einwand. Ich weiß eure Anmerkungen zu schätzen. Ich sag Euch was, ich werde ein Stück zurückspulen – dann könnt Ihr dem alten Mann diesmal zuhören und erfahren, worauf er hinauswill. Dann komm ich noch mal vorbei und wir schauen, ob Ihr mit dem Herzen dabei seid.«

      Todds Fenster verschwand. Der alte Mann, der wie ein Standbild verharrt und in Richtung der steinernen Brücke gedeutet hatte, taumelte mit einem Mal zurück in seine ursprüngliche Haltung, seine Laterne hochhaltend und den Weg zu Brücke versperrend.

      Er gab die Worte von sich: »Vortrefflich, so säumet nicht länger. Eure Mission wartet. Gelangt an das Erz, schmiedet die Waffe und bringt sie zur Schlucht des sicheren Verderbens, wo ihr die Prophezeiung erfüllen werdet. Und so ihr wisset, welch Gefahr euch erwartet, folgt eine Demonstration, drum verlasst diesen Ort und stellt Euch Eurem Schicksal, andernfalls sterbt einen feigen Tod.«

      Der alte Mann trat beiseite und präsentierte ihnen abermals, wiederum mit schnörkelreicher Geste, die steinerne Brücke, die von dem schroffen Felsen runter und in den dahinterliegenden Wald führte.

      Die Zauberer warteten einen Moment lang ab, ob vom alten Mann noch mehr kommen würde, bekamen stattdessen aber nur ein entferntes Grollen zu hören. Sie spürten, wie der Boden unter ihren Füßen anfing zu wackeln; es war zunächst nur ein leichtes Zittern, das sich jedoch schnell zu einem andauernden Rütteln auswuchs. Es war stark genug, dass sie instinktiv in die Hocke gingen, um so ihren Körperschwerpunkt weiter nach unten zu verlagern. Im Fels unter ihnen zeigten sich erste Risse. Sie rannten gemeinsam in Richtung der Brücke, ohne dass es einer Diskussion bedurfte, wobei der wackelige Untergrund sie umhertorkeln ließ wie eine Horde Betrunkener. Die Risse verbreiterten sich mit besorgniserregender Geschwindigkeit. Ein besonders großer Riss spaltete die Spitze des Felsens. Der größere Teil blieb mit der Brücke verbunden, auf dem kleineren Teil befand sich Jeff.

      Jeff sah, dass seine Lage ernst war. Er lief zum Rand seiner felsigen Insel, doch in der Zeit, die er für die drei Schritte benötigte, hatte sich die Kluft zwischen ihm und seinen Freunden bereits so weit vergrößert, dass sie mit einem Sprung nicht mehr überwunden werden konnte. Er kam gerade noch rechtzeitig wieder zum Stehen, um nicht die Spalte hinabzustürzen. Einen Moment lang wankte er bedenklich. Die Spitzen seiner Sneakers hingen bereits über dem Abgrund, und er war unfähig, sein Gleichgewicht auf dem sich verschiebenden Untergrund wiederzuerlangen. Glücklicherweise verlagerte sich sein Gewicht schließlich wieder nach hinten. Das versetzte ihn in die Lage, sich einigermaßen würdevoll aufrechtzuhalten. Sein Teil des Felsens war bereits fast zehn Meter weit vom Hauptteil entfernt und gleichzeitig um mehrere Meter abgesackt. Er blickte hinauf zum Rest der Gruppe. Alle standen an der Felskante und schauten zu ihm hinunter. Sie versuchten ihn zu erreichen, doch ihnen war klar, dass das zu nichts führen würde.

      Als der Fels, auf dem er stand, um einen weiteren Meter absackte, spürte Jeff, wie er langsam die Bodenhaftung verlor. Ihm war bewusst, dass er am Boden der Schlucht landen würde, wenn er noch mehr Erdung verlor. Fliegen konnte er nicht. Diese Fähigkeit hatte Todd ihm genommen. Er konnte sich nicht teleportieren. Auch diese Gabe hatte Todd ihm geraubt. Es war zwar nicht ausdrücklich ausgesprochen worden, aber Jeff war sich ziemlich sicher, dass ihm die Möglichkeit, durch einen Sturz aus großer Höhe ums Leben zu kommen, von Todd zurückgegeben worden war.

      Jeff schaute hinauf zu seinen Freunden. Als er spürte, wie der Boden unter seinen Füßen nachzugeben begann, sagte er: »Dreck.«

      Die anderen sahen hilflos zu, wie Jeff die Schlucht hinabstürzte. Seine graue Zaubererrobe flatterte dabei um seinen Hals und seine Schultern wie ein Umhang. Sie registrierten, wie er auf dem Boden aufschlug. Keiner von ihnen hatte auch nur die leiseste Hoffnung, er könne noch am Leben sein.

      Der Rest der Gruppe krabbelte verzweifelt in Richtung der Brücke, die einen sichereren Stand versprach. Während sie rannten und stolperten und sich auf allen vieren weiterschleppten, fiel hinter ihnen ein Stück Granit nach dem anderen in die Tiefe und trieb sie in ihrer blinden Panik weiter voran.

      Gary war der Erste, der den Wald jenseits der steinernen Brücke erreichte. Philip und Jimmy folgten direkt hinter ihm. Tyler bildete die Nachhut und bei jedem seiner Schritte stürzte das Stück Brücke, welches er gerade hinter sich gelassen hatte, direkt hinter ihm in den Abgrund.

      Er hatte die Brücke fast überquert, war fast in Sicherheit, als er plötzlich sagte: »Moment mal«, und aufhörte zu rennen. Kaum war er zum Stehen gekommen, rollte auch die Welle der Zerstörung, die ihn verfolgte, langsamer und stoppte ebenfalls. Tyler drehte sich um und blickte hinab in die Leere. Immer noch war die Luft von einem verheerenden Grollen erfüllt, doch es gab keine Anzeichen weiterer Vernichtung. Tyler machte einen großen Schritt rückwärts. Weil er sich umgedreht hatte, um in die Schlucht hinunterzublicken, bewegte er sich allerdings weiter in Richtung seiner Freunde, weiter in Richtung Sicherheit. Sobald er sein Gewicht verlagerte, stürzten die Steine, die eben noch sein Gewicht getragen hatten, in die Tiefe.

      Tyler schüttelte angewidert seinen Kopf. Er machte kehrt und während sich die Brücke hinter ihm planmäßig auflöste, schlenderte er gemächlich auf die anderen zu, bis er festen Boden erreicht hatte. Er hob einen Tannenzapfen СКАЧАТЬ