Detektiv Asbjörn Krag: Die bekanntesten Krimis und Detektivgeschichten. Sven Elvestad
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Читать онлайн книгу Detektiv Asbjörn Krag: Die bekanntesten Krimis und Detektivgeschichten - Sven Elvestad страница 29

Название: Detektiv Asbjörn Krag: Die bekanntesten Krimis und Detektivgeschichten

Автор: Sven Elvestad

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027212743

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СКАЧАТЬ Untersuchung für beendet an, er dankte für alle Mitteilungen und ging, um weiter zu suchen, die geheimnisvollen Wege dieses merkwürdigen Ingenieurs zu kreuzen.

      V.

       Die Gummihandschuhe

       Inhaltsverzeichnis

      Krag suchte seinen Begleiter vom Beginne der Jagd nach Barra auf, den Telegrapheningenieur Holst. Dieser hatte ihm auch nichts Neues mitzuteilen. Seit dem viel besprochenen Vorfall mit den Börsentelegrammen waren die Drähte in ausgezeichneter Ordnung gewesen, und Holst meinte, daß Barra jetzt wohl ganz aus dem Spiele war.

      »Warten Sie nur,« sagte der Detektiv mit einem ruhigen Lächeln. »Ihr seid auch noch nicht mit ihm fertig!«

      »Was meinen Sie?«

      »Ich fange an, einen Sinn in dem Ganzen zu ahnen. Er war es auch, der gestern das Licht in der ganzen Stadt gelöscht hat.«

      »Ist das möglich?«

      »Er arbeitet nach einem bestimmt entworfenen Plane, indem er jetzt seine Kräfte prüft.«

      »Welchem Plan?« fragte Holst erstaunt.

      »Ach, Sie wissen, im Dunkeln läßt sich Gold gewinnen, wenn man sich selbst mit Licht- und allen Maschinenkräften betätigen kann. Darum darf man diesen Herrn auch keinen Moment aus dem Auge verlieren,« fügte der Detektiv nachdenklich hinzu.

      »Sind Sie ihm hier in Christiania schon begegnet?« fragte Holst.

      »Ja, aber bisher hat er mich zu vermeiden gewußt. Ich gehe jetzt ins Elektrizitätswerk, vielleicht kann ich ihn dort treffen und die Waffen kennenlernen, die er in Händen hat. Kommen Sie vielleicht mit?«

      Der Telegrapheningenieur war sogleich bereit, sich ihm anzuschließen, und dort angekommen, bat Krag um eine Unterredung mit dem Chef des Werkes.

      Als dieser kam, fragte Asbjörn Krag, ob er und sein Freund den Dynamoraum sowie den anstoßenden Raum noch einmal sehen könnten.

      »Irgendeine Spur?« fragte der Chef.

      »Ich kann noch nichts Bestimmtes sagen,« erwiderte der Detektiv. »Aber vielleicht – bald!«

      Der Chef führte ihn selbst herum, wobei Krag scharf alle Arbeiter beobachtete, während er so tat, als wenn er sich lebhaft für die Maschinen interessieren würde. Doch fand er offenbar nicht, was er suchte. Er bat nun um die Erlaubnis, in den höchstgespannten Raum zu gehen, wo Unbefugten sonst nie der Zutritt gestattet war. Der Chef willigte ein und kam der Sicherheit halber selbst mit.

      Dort drinnen sah Krag mehrere Arbeiter an den Leitungen beschäftigt und unter ihnen – Ingenieur Barra. Es war kein Zweifel möglich: das kleine rotbärtige Männchen, dessen scharfe graue Augen jetzt den seinen mit einem funkelnden Blick begegneten, war der, den er suchte. Jetzt galt es! Jetzt würde er ihm nicht entschlüpfen!

      »Wer ist dieser Mann?« fragte der Detektiv.

      »Das ist der Monteur der elektrischen Firma, die ich Ihnen gegenüber erwähnte, ein außerordentlich tüchtiger Mann,« fügte der Chef hinzu.

      Im selben Augenblick trat Ingenieur Barra einen Schritt vor und begrüßte den Polizisten. Ein Lächeln des Wiedererkennens schien über sein Antlitz zu huschen.

      »Nein, sind Sie es?« sagte er. »Das ist doch nett, Sie wiederzusehen.«

      Asbjörn Krag stutzte. Was meinte, was wollte er jetzt?

      »Soweit mir bekannt ist, haben wir noch nicht miteinander gesprochen,« bemerkte Krag. »Aber ich möchte schon gerne mit Ihnen reden,« fügte er mit einem ironischen Lächeln und einer Verbeugung hinzu.

      »Ja gewiß, ja gewiß, mit dem größten Vergnügen,« rief der kleine Ingenieur geschäftig. »Aber kommen Sie nur zuerst her, Herr Polizist, dann will ich Ihnen die Ursache zeigen, nach der Sie jetzt suchen.«

      Barra trat rasch an eine der Leitungen und Krag kam unwillkürlich mit. Er bemerkte, daß Barra Gummihandschuhe anhatte, wie alle Arbeiter, wenn sie sich in hochgespannten Räumen bewegen.

      Plötzlich dreht Barra sich um und ergreift beide Hände Asbjörn Krags. »Nehmen Sie sich in acht,« ruft er, »kommen Sie nicht zu nahe – an mich heran,« fügte er dann leise zischend hinzu, so daß nur Krag die letzten Worte auffassen konnte.

       Im selben Augenblick hatte Asbjörn Krag das Gefühl, als müßte er in tausend Stücke zersplittern. Er stürzte auf dem Boden zusammen und wand sich in den grauenvollsten Schmerzen.

      Der Aufseher beugte sich über ihn. »Ungefähr tausend Volt. Ein bedauerlicher Unglücksfall! Aber er lebt doch, Gott sei Dank!«

      Holst, der mit hereingekommen war, fixierte Barra scharf. Irrte er sich – oder huschte nicht ein triumphierendes Leuchten über das Antlitz des rotbärtigen Erfinders?

      Holst trat knapp auf ihn zu.

      »Können Sie das verstehen?« sagte er scharf.

      Barra erwiderte nichts, sondern sah ihn nur mit ein Paar Augen an, die nichts Gutes verhießen.

      »Sie haben ihn doch zu den Leitungen hingebracht,« fuhr der Telegrapheningenieur fort. Der Betriebsdirektor sah bei diesen Worten aufmerksam den flinken Monteur an – wer war er eigentlich?

      »Sie verlieren Ihre Zeit, meine Herren,« sagte der Rotbärtige. Seine Stimme war trocken und kalt.

      »Verlieren die Zeit – Sie meinen?«

      »So holen Sie doch einen Arzt! Einen Arzt natürlich,« erklärte Barra.

      Es geschah. Gleichzeitig kam Asbjörn Krag wieder zu sich, er richtete sich halb auf den Ellbogen auf und versuchte, einige Worte zu stammeln. Seine Augen ruhten unverwandt auf Ingenieur Barra. Holst beugte sich über ihn, um aufzufangen, was er sagen wollte.

      »Die Gummihandschuhe,« brachte der Detektiv kaum hörbar heraus, »passen Sie auf die Gummihandschuhe auf!«

      »Er meint, daß die Gummihandschuhe die Schuld haben,« rief Holst heftig und deutete auf Barras Hände.

      Barra stutzte, warf dem Detektiv einen raschen Blick zu, zuckte dann höhnisch die Achseln, streifte rasch die Handschuhe von den Händen und reichte sie dem Chef des Werks.

      »Er phantasiert natürlich,« sagte er. »Bitte, hier sind die Handschuhe.«

      Der Chef sah verständnislos vom einen zum andern, aber nahm doch die Handschuhe und untersuchte sie.

      »Es ist nichts Besonderes an diesen Handschuhen,« sagte er dann. »Es sind ebensolche, wie wir sie alle tragen, wenn wir in hochgespannten Räumen zu tun haben.«

      Als der Arzt kam, war Krag wieder bewußtlos. Nach einer gründlichen Untersuchung erklärte er, daß der Detektiv dieser ernsten Katastrophe mit heiler Haut entgangen sei. Von einer Lebensgefahr konnte nicht mehr die Rede sein, aber immerhin würde es noch einige Zeit dauern, bis er wieder auf den Beinen war.

      »Gott СКАЧАТЬ