Detektiv Asbjörn Krag: Die bekanntesten Krimis und Detektivgeschichten. Sven Elvestad
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Читать онлайн книгу Detektiv Asbjörn Krag: Die bekanntesten Krimis und Detektivgeschichten - Sven Elvestad страница 28

Название: Detektiv Asbjörn Krag: Die bekanntesten Krimis und Detektivgeschichten

Автор: Sven Elvestad

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027212743

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СКАЧАТЬ Freimaurerloge in Verbindung mit dem Chef der erwähnten elektrischen Firma zu kommen, aber es gelang ihm nicht. Er fand es aussichtslos, in der Stadt herumzugaloppieren und nach dem Monteur, alias dem rothaarigen Ingenieur, zu fahnden, und verschob darum seine weiteren Untersuchungen für den nächsten Tag.

      Gegen elf Uhr am nächsten Vormittag rief Krag wieder die elektrische Firma an, und der Chef kam selbst an den Apparat. Er stellte sich vor und fragte dann, aus welchem Grunde die Firma am vorigen Abend ihren Monteur in das Elektrizitätswerk entsendet hatte.

      Der Chef wußte nichts von der Sache und bat Krag zu warten, bis er sich bei einem der Beamten erkundigt hatte. Als der Chef wieder ans Telephon kam, erklärte er auf das bestimmteste, niemand wisse etwas davon, daß seine Firma gestern einen Mann ins Elektrizitätswerk geschickt habe.

      Nun bat der Polizist um ein Gespräch unter vier Augen mit dem Inhaber des Geschäftes, das ihm auch sogleich bewilligt wurde. Und als Krag hinkam, saß der Chef schon in seinem Kontor und erwartete ihn.

      Krag machte sofort darauf aufmerksam, daß es sich um eine Sache von außerordentlicher Wichtigkeit handle.

      »Kennen Sie einen Ingenieur namens Barra?« fragte Krag.

      »Ja.«

      »Ist er bei Ihnen angestellt?«

      »Nein. Er hat nur die Erlaubnis, von Zeit zu Zeit hier in unseren Werkstätten zu experimentieren.«

      »Haben Sie dabei je Anlaß gehabt, sich über ihn zu beklagen?«

      »Im Gegenteil! Wir sehen es gerne, daß er bei uns arbeitet. Ich glaube, er beschäftigt sich mit nützlichen Erfindungen. Er ist außerdem offenbar ein sehr reicher Mann. Ein ungemein – um nicht zu sagen hervorragend – tüchtiger Ingenieur ist er auf jeden Fall.«

      »Haben Sie nicht den Eindruck, daß er ein bißchen verschroben ist?«

      Der Chef sah Krag an.

      »Wenn Sie so direkt fragen,« sagte er, »muß ich gestehen, daß sein Benehmen oft etwas auffallend ist. Uebrigens können Sie ja mit ihm selbst sprechen. Er ist gerade da und hat seinen eigenen Privatraum, wo er hier arbeitet.«

      Der Detektiv willigte mehr als gerne ein. Endlich sollte er von Angesicht zu Angesicht diesem seltsamen Mann gegenüberstehen, der es bisher so klug verstanden hatte, ihn zu vermeiden.

      Es zeigte sich aber, daß Ingenieur Barra sein Zimmer doch schon verlassen hatte und ausgegangen war.

      Krag war ebenso überrascht wie ärgerlich, während er fragte, ob man nicht wüßte, wohin er gegangen sei.

      »Er hat etwas vom Elektrizitätswerk erwähnt,« erwiderte ein jüngerer Ingenieur.

      Der Chef des Geschäftes sah erstaunt den Detektiv an.

      »Sollte am Ende gar er der Monteur sein, von dem Sie sprachen?«

      Krag nickte und bat, sich das Arbeitszimmer des Ingenieurs Barra ansehen zu dürfen.

      »Bitte sehr,« sagte der Chef und öffnete eine Türe »Hier haben Sie seine Höhle. Sie hat zwei Ausgänge.«

      Und es zeigte sich, daß der Vogel eben durch den anderen verschwunden war.

       Krag blieb eine Weile auf der Schwelle stehen. Das Zimmer war fast dunkel, denn das Fenster nach der Straße war dick übermalt mit Ausnahme eines Vierecks, durch welches eine Lichtsäule in das Zimmer drang.

      Krag dachte: Aha! Durch diese Oeffnung hat er mich kommen sehen und ist im rechten Augenblick verduftet.

      Der Detektiv trat in das Zimmer, aber prallte sogleich verblüfft zurück. Denn der kleine Raum war nun plötzlich intensiv beleuchtet. Aber sowie der Polizist über die Schwelle zurücktrat, lag das Zimmer wieder im Dunkel da.

      Bei seinem Ausruf kamen einige Beamte herbeigelaufen; einige drangen in den dunklen Raum. Da strahlte wieder das Licht aus einem halben Dutzend starker elektrischer Glühlampen.

      »Nein, so etwas habe ich noch nicht gesehen,« rief der Chef der Firma. »Da hat ja der gute Ingenieur wieder eine Erfindung gemacht, worin zum Teufel besteht sie nur?«

      Krag folgte ihm in Barras Zimmer und sah sich aufmerksam um. Vom Boden bis zur Decke war der Raum mit großen und kleinen Instrumenten in anscheinend chaotischem Durcheinander angefüllt. Außerdem allerhand Krüge, Kolben, Tiegel und Reagenzröhren, sowie Pulver, Mineralien, Säuren – alles, was auf den Arbeitstisch eines Chemikers gehört. Und überdies auf dem Boden, aber jetzt beiseitegeschoben, eine zusammengelegte Reihe Eisenbahnschienen; »im Modell und mit Ausweichgeleisen« mußte es wohl bedeuten, dachte Krag scharf, als er die elektrischen Drähte eines kleinen Akkumulators ihnen entlang laufen sah. Was sollte das bedeuten? Nur ganz unschuldig eine neue elektrische Eisenbahn? Ach nein! Da steckte wohl etwas anderes dahinter. Krag sagte nichts, aber sein Gesicht bekam einen sehr nachdenklichen Ausdruck. All dies lag jetzt von jenem intensiven bläulichen Licht gebadet da, das den Gedanken zum Mondberg dort unten über dem Dörfchen führte.

      Unterdessen hatte der Chef der Firma Barras neue Glühlampen untersucht.

      »Ich begreife nicht, wie das Licht angezündet und ausgelöscht wird, ohne daß man den Strom durch physische Mittel schließt oder öffnet. Zuerst glaubte ich, eine Leitung zur Schwelle sei der Grund – aber es ist keine zu finden. Wir wollen noch einmal nachsehen!«

      Alle verließen das Zimmer und sofort erloschen sämtliche Lampen. Sie traten wieder ein und die Lampen strahlten wie durch einen Zauber augenblicklich.

      Einer der Ingenieure hatte unterdessen die Details der Lampen genau untersucht. Er rief jetzt erstaunt:

      »Ah! die Sache ist klar! Da ist der menschliche Magnetismus mit Klugheit ausgenützt. Er wirkt augenblicklich auf die feinreagierenden Apparate ein, die Sie hier in den Lampenhaltern angebracht sehen können, meine Herren. Großartig!«

      Er zeigte den Anwesenden einige kleine, mit einem schimmernden Fluidum gefüllte Gläschen und einige unendlich feine Drähte, die von hier aus um die Behälter gesponnen waren.

      »Ich wußte schon lange,« fügte der Ingenieur hinzu, »daß Barra sich mit einer Art von elektrischem Selbstanzünder für Glühlampen befaßte. Aber daß die Aufgabe schon gelöst war, ahnte ich nicht!«

      Der Chef der Firma war über diese Tatsache nicht weniger verblüfft.

      »Welche praktische Bedeutung kann denn eine solche Erfindung haben?« fragte Krag mit lebhaftem Interesse.

      »Darüber zerbricht sich Barra nicht den Kopf. Für ihn gilt es, die Erfindung zu machen. Dann können die Menschen sie praktizieren, wie sie wollen. Er hat schon viele ähnliche Dinge gemacht. Anscheinend sehen sie nicht nach viel aus, aber sie sind dann doch in aufsehenerregender Weise verwendet worden.«

      Wieder im Kontor des Chefs angelangt, bemerkte Krag, daß dieser Barra ein ungewöhnlicher, geradezu genialer Mann sein müsse.

      »Absolut,« erwiderte der Chef ernst. »Einer der ersten Elektrotechniker der Gegenwart.«

      »Könnten Sie ihm«, fragte Krag langsam, »einen derartigen Geniestreich zutrauen, wie zum Beispiel ganz Christiania in Dunkelheit zu versetzen?«

      »Ich СКАЧАТЬ