Gesammelte Werke. Henrik Ibsen
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Henrik Ibsen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027237722

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      Furia. Sag' mir nur noch eins;

       Dies sei die letzte Frage. Gehst Du mit ihm?

      Curius.

       Er ist mir wie ein treuer Vater –

      Furia (lächelnd.) Er? Mein Catilina?

      Curius. Ha!

      Furia. Der Mann, um den

       Mein Denken kreist?

      Curius. Ein Taumel faßt mich an!

       Ich hass' ihn –! O, ich könnt' sein Mörder werden

      Furia.

       Schworst Du mir jüngst nicht zu, Du seist bereit

       Mir zu gehorchen?

      Curius. Fordr, was Du willst!

       Ich dien' Dir blind, gehorch' in allem Dir, –

       Nur eines: denk nicht mehr an Catilina!

      Furia.

       Das will ich tun, – sobald er in sein Grab

       Hinabgestiegen ist.

      Curius (weicht zurück.) Du forderst, daß ich –?

      Furia.

       Du sollst kein Eisen brauchen; nur verraten,

       Was er zu tun gedenkt –

      Curius. Verräterei

       Und Mord zugleich! Bedenk, er ist ja doch

       Mein Vater fast und –

      Furia. Mein Denkens Ziel!

       Schwächlicher Tor! Und Du, Du wagst von Liebe

       Zu reden, – und erschrickst, den Mann zu stürzen,

       Der Dir im Wege steht? Geh von mir!

       (Sie wendet ihm den Rücken.)

      Curius. Nein;

       Verlaß mich nicht! Ich bin zu allem willig!

       Ein Grauen schüttelt mich vor Deinem Anblick;

       Und doch, ich kann die Fäden nicht zerreißen,

       Womit Du mich umgarnt.

      Furia. So bist Du willig?

      Curius.

       Was höhnst Du mich, indem Du also fragst?

       Ob willig ich? Wie? Hab' ich denn noch Willen?

       Dein Blick ist wie der Schlange Blick, wenn er

       Mit Zauberbann sich auf den Vogel heftet,

       Der angstvoll sie umflattert, immer näher

       Und näher stets dem fürchterlichen Schlund.

      Furia.

       So geh ans Werk!

      Curius. Und wenn ich meine Freundschaft

       Für meine Liebe opferte, – was dann?

      Furia.

       Weiß ich nicht mehr, wer Catilina war.

       Ist mein Geschäft zu Ende. Heisch' nicht mehr!

      Curius.

       Um den Preis sollte ich –?

      Furia. Du zauderst noch?

       Zeigt Dir Dein schwächlich Hoffen nichts davon,

       Womit ein dankbar Weib beglücken kann,

       Wenn erst die Zeit –?

      Curius. Bei allen Nachtdämonen!

       Ich zaudre nicht. Der Eine scheidet uns.

       So mag er fallen! Jeden Funken tilg' ich

       Der Freundschaft für ihn, jedes Band zerreiß' ich!

       Wer bist Du, schöner Nachtspuk? Deine Nähe

       Versteinert und verzehrt mich auf einmal.

       Mein Sehnen macht mir Frost, mein Schrecken Hitze,

       Mein Lieben ist wie Haß gemengt mit Zauber.

       Wer bin ich selbst? Ich kenne mich nicht mehr.

       Eins weiß ich nur: daß ich ein andrer war,

       Eh' ich Dich sah. Froh spring' ich in den Abgrund,

       Um Dir zu folgen! Catilina sterbe!

       Ich geh' zum Kapitol. In dieser Nacht

       Ist der Senat versammelt. Eine Zeile

       Verrät ihm Catilinas Werk. Leb' wohl!

       (Eilig ab.)

      Furia (für sich.) Schon türmt die Wolke sich; bald zuckt der Blitz. Dein Tag geht jäh zur Rüste, Catilina; Mit großen Schritten nahst Du Deinem Grab!

       (Die Gesandten der Allobroger, Ambiorix und Ollovico, treten aus dem Hause, ohne Furia zu bemerken, die halb verborgen im Schatten der Bäume steht.)

      Ambiorix.

       So wär's beschlossen denn. Es war gewagt,

       Mit diesem Mann sich zu verbinden.

      Ollovico. Ja;

       Doch da der Rat uns jede Fordrung abschlug,

       Blieb uns kein andrer Weg der Rettung offen;

       Und was uns wird, wenn unsre Freunde siegen,

       Es wiegt den fährdevollen Kampf wohl auf,

       Der unser bald nun harrt.

      Ambiorix. So ist es, Bruder!

      Ollovico.

       Gewinn der alten Unabhängigkeit,

       Freiheit von Rom – ist einen Strauß wohl wert.

      Ambiorix.

       So schnell wie möglich heißt es nun nach Hause

       Und rings im Gallierland den Aufruhr schüren.

       Leicht werden wir die Stämme wider ihre

       Zwingherrn empören, daß sie uns vertraun

       Und mit zu Catilinas Scharen СКАЧАТЬ