Gesammelte Werke. Henrik Ibsen
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Gesammelte Werke - Henrik Ibsen страница 168

Название: Gesammelte Werke

Автор: Henrik Ibsen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027237722

isbn:

СКАЧАТЬ Er ist ja toll und voll, der Mann!

      Der Sohn (weinerlich.)

       So komm doch, Vater! Zeichen sind

       Auf noch mehr Regen, noch mehr Wind!

      Brand (bleibt stehen und nähert sich wieder.)

       Verstand ich recht, so hattest Du

       Hier eine Tochter in der Nähe; –

       Die schickte – nicht? – Dir Nachricht zu,

       Sie fänd' im Grabe keine Ruh',

       Wenn sie Dich nicht noch einmal sähe?

      Der Bauer.

       So wahr als Gott mir helfen mag!

      Brand.

       Und heute war der letzte Tag?

      Der Bauer.

       Ja.

      Brand.

       Keiner mehr?

      Der Bauer. Nein.

      Brand. Komm denn mit!

      Der Bauer.

       Umsonst. Unmöglich. Keinen Schritt.

      Brand (blickt ihm fest ins Auge.)

       Sag', wollt'st Du hundert Taler leiden,

       Dafern sie selig stürbe, – wie?

      Der Bauer.

       Ja, Pfarr!

      Brand. Zweihundert?

      Der Bauer. Mehr als die!

       Ich wollt' von Haus und Hof mich scheiden,

       Wär's meiner Tochter zum Gewinn!

      Brand.

       Doch gäbst Du auch Dein Leben hin?

      Der Bauer.

       Mein Leben? Liebster, Bester –!

      Brand. Nicht?

      Der Bauer (kraut sich hinterm Ohr.)

       Das ging' wohl über meine Pflicht –!

       In Jesu Namen, denk, mir sind

       Doch noch zu Hause Weib und Kind.

      Brand.

       Er ließ die Mutter selbst allein.

      Der Bauer.

       Ja, dazumal, das mocht' wohl sein; –

       Da war manch Wunderwerk im Schwange;

       Doch solcherlei vergaß sich lange.

      Brand.

       Dein Weg ist Tod! Was hältst Du mich?

       Du kennst nicht Gott, Gott kennt nicht Dich.

      Der Bauer.

       Hu, Du bist hart!

      Der Sohn (zerrt an ihm.)

       Komm, laß ihn stehn!

      Der Bauer.

       Nein, nein, der Mann muß mit uns gehn.

      Brand.

       Ich muß?

      Der Bauer. Jawohl; denn bleibst Du mir

       In diesem Herrgottswetter hier,

       Und wird man's dann im Dorf erfahren,

       Daß wir mit Dir hier oben waren,

       So holt mich eines Tags die Wache, –

       Und liegst Du hier im Eise tot,

       Komm' ich ins Loch zu Wasser und Brot –

      Brand.

       So leidest Du für Gottes Sache.

      Der Bauer.

       Mich schiert jetzt weder sein' noch Deine,

       Mich drückt schon ganz genug die meine, –

       Drum komm!

      Brand. Leb' wohl!

      (Von fern vernimmt man dumpfes Getöse.)

      Der Sohn (schreiend.) Hört die Lawin'!

      Brand (zu dem Bauern, der ihn am Kragen gepackt hat.)

       Laß –!

      Der Bauer.

       Nein!

      Brand. Laß los!

      Der Sohn. Wir müssen fliehn!

      Der Bauer (ringt mit Brand.)

       Da hol mich doch –!

      Brand (reißt sich los und wirft ihn in den Schnee.)

       Der holt Dich schon!

       Du wirst gewiß nicht eher ruhn!

       (Geht ab.)

      Der Bauer (setzt sich auf und reibt sich den Arm.)

       Au, au; daß ihm's der Teufel lohn'!

       Das heißt er Gottes Werke tun.

       (Ruft, während er aufsteht:)

       He, Pfarr!

      Der Sohn. Er ist den Kamm gegangen.

      Der Bauer.

       Ja, ja, ich mein', ich seh' ihn noch.

       (Ruft wieder.)

       Wenn Du's noch weißt, so sag' mir doch,

       Wo unser Irrgehn angefangen?

      Brand (aus dem Nebel.)

       Du brauchst von keinem Wegkreuz Rat, –

       Du bist schon auf dem breiten Pfad.

      Der Bauer.

       Wollt's Gott, daß er's getroffen hätt',

       So läg' ich abends warm im Bett.

       (Er und sein Sohn gehen in östlicher Richtung zurück.)

      Brand СКАЧАТЬ