Reise im Glück. Barbara Cartland
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Название: Reise im Glück

Автор: Barbara Cartland

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland

isbn: 9781788670869

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СКАЧАТЬ Bett gekommen.«

      »Um vier? Dann darf ich annehmen, daß du so lange bei White’s am Kartentisch gesessen hast.«

      »Ja, ich hatte eine Glückssträhne«, berichtete Robert Ward.

      »Daß ich am Ende alles verlor, brauche ich wohl nicht eigens zu erwähnen.«

      »Ich habe dich oft genug gewarnt, die Finger davon zu lassen!« tadelte Lord Harleston ohne jegliches Mitgefühl.

      »Ich weiß, ich weiß«, winkte Robert Ward ab und nahm unaufgefordert Platz. »Aber sicher hast du mich nicht kommen lassen, um mir die Leviten zu lesen!«

      Lord Harleston enthielt sich einer Antwort, da der Butler eintrat und Captain Ward fragte, ob er zu frühstücken wünsche.

      »Um Himmels willen an Essen darf ich gar nicht denken!« lautete die Antwort. »Bringen Sie mir einen Brandy!«

      Der Butler stellte ein Glas neben ihn, goß Brandy ein und ließ die Karaffe auf dem Tisch stehen.

      Lord Harleston wartete, bis sie wieder ungestört waren.

      »Robert, ich bin in großen Schwierigkeiten.«

      »Ach, schon wieder?« Sein Freund nippte an seinem Glas.

      »Diesmal ist es sehr ernst.«

      Sein Ton ließ Captain Ward sein Glas auf den Tisch stellen und den Hausherrn besorgt ansehen.

      »Selby, hast du etwas angestellt? Ich dachte, du seist im Moment ganz frei.«

      »Das war ich bis gestern abend.«

      Captain Ward zog erstaunt die Brauen hoch.

      »Geht es um Marlborough House?«

      »Ja, genau.«

      Robert Ward schenkte Brandy nach.

      »Dann sag mir, was sich zugetragen hat! Gottlob ist der Brandy ausgezeichnet. Langsam regen sich meine Lebensgeister wieder.«

      »Das kann ich von mir nicht behaupten«, erklärte Lord Harleston.

      Robert Ward setzte sich bequem zurecht und lauschte aufmerksam den Worten Lord Harlestons, die dieser nur mit Mühe über die Lippen brachte, so unangenehm war ihm dies alles.

      Als er geendet hatte, war Robert Ward so überrascht, daß er seinen Brandy völlig vergessen hatte.

      Schließlich faßte sich Robert und rief aus: »Allmächtiger! Nie hätte ich mir träumen lassen, daß Dolly Derwent so viel Verstand hätte, sich der Prinzessin anzuvertrauen!«

      »Ich kann kaum glauben, daß ihre Intelligenz ausreicht, um einen solchen Plan auszuhecken«, gab Lord Harleston zurück. »Der Gedanke muß ihr nach einer Tee-Party gekommen sein, als sie sich plötzlich mit Ihrer» Königlichen Hoheit allein im Raum befand. Und da sie ganz London mit ihren Klagen nervte, übte sie auch vor der Prinzessin keine Zurückhaltung.«

      »Würde mich nicht wundern«, gab Robert ihm recht. »Was gedenkst du zu unternehmen?«

      »Was kann ich überhaupt unternehmen?«

      »Nun, sie heiraten, vermutlich.«

      Lord Harleston ließ seine Faust mit so großer Wucht auf die Tischplatte niedersausen, daß Porzellan und Besteck klirrten.

      »Verdammt will ich sein, falls ich mein ganzes Leben mit ihr verbringe! Sie ödet mich jetzt schon unbeschreiblich an!«

      »Noch öder wird es für dich, wenn die Einladungen nach Marlborough House ausbleiben! Die Prinzessin kann nämlich sehr eigen sein, wenn jemand ihre Pläne durchkreuzt.«

      Daraufhin verfielen beide Männer in Schweigen. In Prinzessin Alexandras unmittelbarer Umgebung war bekannt, daß sie trotz ihrer Schönheit und ihres sanften Wesens sehr starrsinnig, unberechenbar und manchmal auch sehr unvernünftig sein konnte.

      Eine ihrer Hofdamen hatte Robert Ward anvertraut, daß die Prinzessin sich ihrer Begleitung gegenüber oft sehr rücksichtslos benahm. Sie selbst habe einmal während einer Ausfahrt im offenen Wagen wegen einer Nichtigkeit einen festen Schlag mit dem langen Schirm ihrer Herrin abbekommen.

      Als man dieselbe Hofdame bei einem kleinen Flirt - mehr war es wirklich nicht - mit einem der Leibgardisten ertappte, wurde sie ohne viel Federlesens aufs Land verbannt. Ein halbes Jahr wurde es ihr verwehrt, nach London zurückzukommen, während der Leibgardist ebenso lange den Unmut der Prinzessin auf höchst unangenehme Weise zu spüren bekam.

      Das Schweigen zog sich in die Länge, und Lord Harlestons Verzweiflung wuchs. Er hatte die Hoffnung fast aufgegeben, daß es für ihn eine Rettung vor den drohenden Ehefesseln gäbe.

      Robert trank langsam sein Glas leer.

      »Ich habe eine Idee!« rief er unvermittelt aus.

      »Ja, und?«

      »Wenn du Dolly nicht heiraten willst, gibt es für dich nur einen Ausweg.«

      »Und der wäre?« fragte Lord Harleston tonlos.

      »Du mußt ins Ausland gehen.«

      »Und wozu soll das gut sein?«

      »Selby, überleg doch! Wenn du nicht hier bist, kannst du nicht heiraten. Gelingt es dir, dich für ein paar Monate abzusetzen, wird über die ganze Geschichte Gras wachsen. Wie du weißt, wird Dolly von Verehrern belagert. Ich möchte wetten, daß sie es vorzieht, sich in die Arme eines anderen zu flüchten, als allein zu bleiben, während du unerreichbar bist.«

      Lord Harlestons Haltung verriet sein Interesse.

      »Du hältst das für möglich?«

      Die Frage war noch nicht ganz ausgesprochen, als er daran denken mußte, daß er in Dolly Derwent Leidenschaften geweckt hatte, die sie nie zuvor erlebt hatte. Seine Erfahrung sagte ihm, daß eine Frau ohne Liebe nicht leben konnte, hatte sie erst einmal die Freuden der Liebe gekostet.

      Gleichzeitig aber wurde ihm bewußt, wie öde und langweilig sein Exil sich gestalten würde. Ihm würde das Derby entgehen, und er konnte seine Pferde nicht in Ascot laufen sehen.

      Dann aber sagte er so entschlossen, als hätte er eine endgültige Entscheidung getroffen: »Alles ist einer Ehe vorzuziehen!«

      »Sehr gut, damit wäre die Sache entschieden«, meinte Robert dazu. »Du wirst ins Ausland reisen.«

      »Aber wohin? Paris ist zu nahegelegen. Außerdem würde der Prinz es als Beleidigung auffassen, wenn ich, anstatt seinem Wunsch zu entsprechen, nach Paris fahre, in eine Stadt, in der er sich selbst immer über die Maßen amüsiert.«

      »Nein, nach Paris kannst du unmöglich«, sagte Robert. Sein Ton ließ erkennen, wie wenig er von den Überlegungen des Freundes hielt. »Laß mich nachdenken . . .« Stöhnend faßte er sich an die Stirn. »Mein Kopf fühlt sich an, als sei er aus Watte!«

      »Dann trink noch einen Brandy.«

      »Ja, sofort... СКАЧАТЬ