Moonlight Romance Staffel 1 – Romantic Thriller. Scarlet Wilson
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Название: Moonlight Romance Staffel 1 – Romantic Thriller

Автор: Scarlet Wilson

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Moonlight Romance Staffel

isbn: 9783740943684

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СКАЧАТЬ Anrufer sagte mit leichtem Vorwurf: »Sie klingen so unfreundlich – um nicht zu sagen … feindselig.«

      »Wundert Sie das?«, gab Molly steif zurück. »Warum belästigen Sie mich?«

      »Es tut mir aufrichtig leid, wenn Sie sich durch mich belästigt fühlen, Molly. Es liegt eigentlich nicht in meiner Absicht, Sie zu inkommodieren.«

      Was für eine geschraubte Formulierung, dachte Molly. »Ach, tatsächlich?«, sagte sie spitz. »Und warum tun Sie’s dann? Wie ist Ihr richtiger Name?«

      »Gefällt Ihnen Amigo nicht?«

      »Ihre Powerpoint-Präsentation war eine Meisterleistung«, sagte Molly harsch.

      »Vielen Dank.«

      »Haben Sie das allein hingekriegt oder hat Ihnen jemand geholfen?«

      »Oh, ich bin in diesen Dingen sehr geschickt«, sagte der Anrufer. »Ich benötige für so etwas keine Hilfe.«

      »Sie sind auch als Dokumentenfälscher sehr gut.«

      »Wenn Sie das sagen.« Er schien sich geschmeichelt zu fühlen.

      »Und wozu der ganze Aufwand?«, wollte Molly wissen. »Haben Sie eine vernünftige Begründung für all den Nonsens, den Sie bisher inszeniert haben?«

      »Ich könnte Ihnen eine plausible Erklärung geben …«

      »Tun Sie’s!«, verlangte Molly.

      »Die Zeit ist noch nicht reif dafür«, behauptete Amigo. »Sie sind noch nicht soweit, Molly.«

      »Wie weit? Was haben Sie vor? Warum haben Sie diesen Keil zwischen Harry Baxter und mich getrieben? Wieso stehen Sie im Dunkeln vor unserem Haus, klopfen an die Tür, graben im Garten? Wollen Sie mich – wie diese armen jungen Frauen in den Schauerfilmen, die spätnachts im Fernsehen laufen – psychisch zerrütten, meine nervliche Widerstandskraft untergraben und mich sukzessive in den Irrsinn treiben? Das wird Ihnen nicht gelingen. Wenn Sie Ihr krankes Treiben nicht einstellen, werde ich …«

      »Was, Molly!«, schnitt Amigo ihr scharf das Wort ab. »Was werden Sie?«

      »Ich werde dafür sorgen, dass man Ihnen das Handwerk legt!«, rief Molly zornig.

      »Darf ich fragen, wie Sie das anstellen wollen?«, erkundigte sich Amigo unbeeindruckt.

      »Schon mal von Polizei gehört?«, schnappte Molly.

      »Polizei.« Amigo lachte überheblich. »Meine Güte. Ich würde mich an Ihrer Stelle nicht so sehr auf deren Hilfe verlassen. Sehen wir’s doch mal pragmatisch. Wer geht denn schon zur Polizei? Doch nur der, der in der Privatwirtschaft mit fliegenden Fahnen untergehen würde. Faule Säcke. Nichtskönner. Versager. Einfaltspinsel. Weicheier. Menschen mit unterdurchschnittlichem IQ. Die werden Polizisten. Weil sie für sonst nichts taugen. Im Dienst, wenn sie ihre schicke Uniform tragen, können sie die großen Herren spielen, den gestrengen Despoten raushängen lassen, Verkehrssünder erbarmungslos zur Schnecke machen, Parksünder hart bestrafen, Radfahrer unerbittlich schikanieren, Fußgänger drakonisch abmahnen … Diese Leute können Ihnen nicht helfen, Molly. Sie können es ja mal versuchen, aber ich sage ihnen jetzt schon, dass man Sie schwer enttäuschen wird.«

      Eine Menge Adrenalin raste durch Mollys Adern. »Ich nehme an, das … Buch ist von Ihnen.«

      »Ja. Gefällt es Ihnen?«

      »Es ist eine stilistische Meisterleistung«, antwortete Molly Stone zynisch. »Literatur auf höchstem Niveau. Einfach genial, wie Sie mit banalen Floskeln, schalen Formulierungen und platten Worten auf leeren Seiten umzugehen verstehen.«

      »Was sagen Sie zum Titel?«

      Molly geriet ins Schwärmen. »Grandios. Intelligent. Aus kaufmännischer Sicht betrachtet ein strategischer Knaller. Einmalig auf dem internationalen Buchmarkt. ›Erben müssen sterben‹. Das macht extrem neugierig, weckt ungeheures Interesse, ist ein Kaufanreiz allererster Güte. Wie sind Sie darauf gekommen?«

      »Ich habe ihn aus dem Leben gegriffen.«

      »Wird es einen zweiten Teil geben?«

      »Kann es sein, dass Sie mich nicht ernst nehmen, Molly?«, knurrte Amigo.

      »Wie kommen Sie denn darauf?«

      »Sie machen sich über mich lustig«, sagte der Fremde beleidigt.

      »Aber nein«, widersprach Molly. »Niemals.«

      »Das sollten Sie nicht«, sagte Amigo mit drohendem Unterton. »Ich kann sonst nicht mehr Ihr Freund sein.«

      »Das wäre aber echt schade«, sagte Molly mit gespieltem Bedauern.

      »Ich wäre dann Ihr Feind«, erklärte der Anrufer ernst.

      »Und was hätte das für Folgen?«

      »Die Folgen wären sehr schlimm für Sie«, sagte Amigo. »Die würden Ihnen ganz bestimmt nicht gefallen.«

      »Angenommen, ich hätte vom Verfasser dieses dramatischen, mit Geheimtinte geschriebenen Buches gern eine Widmung«, sagte Molly spöttisch. »Was müsste ich tun, um ein Autogramm des Autors zu bekommen?«

      »Ich werde es signieren, wenn es fertig ist«, antwortete Amigo.

      »Ach, fehlt noch was?«, ätzte Molly.

      »Ich dachte, wir schreiben es gemeinsam.«

      »Meinen Sie, dass ich das kann?«, fragte Molly.

      »Was halten Sie von folgender Idee für das erste Kapitel?«, begann der Anrufer. »Nacht … Ein einsamer Weiher … Friedliche Stille … Vielleicht ein paar quakende Frösche im Tümpel … Am Ufer steht ein altes Auto, in dem sich ein Liebespaar leidenschaftlich vergnügt …«

      Hitze stieg Molly in den Kopf. »Ein abartig veranlagtes Individuum schleicht darum herum …«

      »Oh«, fiel ihr der Unbekannte mit erhobener Stimme ins Wort, »der Mann hat keine unsittlichen Absichten.« Ihm schien es sehr wichtig zu sein, das festzuhalten.

      »Wer sonst würde sich so krank verhalten?«, griff Molly ihn an.

      »Der Mann hat andere Gründe«, behauptete Amigo.

      »Welche?«

      »Er will so viel wie möglich über sein Opfer in Erfahrung bringen.«

      Mollys Kopfhaut spannte sich. »Wer ist sein Opfer?«

      »Was meinen Sie?«, fragte Amigo zurück.

      »Der junge Mann oder das Mädchen?«

      »Der junge Mann spielt in der Geschichte eine ziemlich untergeordnete Rolle«, erklärte Amigo. »Das Mädchen ist die Protagonistin. Alles dreht sich nur um sie. Sie ist die Hauptperson. Ihr Freund ist bloß Beiwerk. Ich habe vor, ihn als charakterschwach, leichtgläubig und starrköpfig darzustellen. Als jemanden, der seine Liebste im entscheidenden Moment im Stich lässt und СКАЧАТЬ