Dr. Laurin Staffel 3 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Laurin Staffel 3 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Laurin

isbn: 9783959796644

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СКАЧАТЬ er auf sie gewartet.

      »Muß doch mal hören, was sich so bei uns im Haus tut«, sagte er grinsend. »Haben sich die Hankes endgültig verkracht?«

      »Es scheint so«, sagte sie, weiteren Fragen vorbeugend.

      »Na, dann brauchen wir ja keine Rücksicht mehr zu nehmen«, erklärte er.

      »Wie meinen Sie das?« fragte Mirja abweisend.

      »Ich meine, daß wir unsere Abende nicht mehr einsam zu verbringen brauchen. So ein nettes Mädchen wie Sie braucht doch auch mal ein bißchen Ansprache. Darf ich Sie zum Abendessen einladen?«

      »Nein«, erwiderte Mirja zornig und knallte die Tür hinter sich ins Schloß.

      Das fehlte ihr gerade noch!

      Ihre Gedanken waren bei Benedikt und wanderten dann zu Irene Arnold-Mattis. Sie dachte nun wieder an die Zeitungsausschnitte, die Schwester Sophie ihr gegeben hatte, und nahm sie aus der Tasche.

      Reißerisch waren die Artikel aufgemacht.

      Der Jüngere mußte sterben! las sie und sah ein Bild, das ein Flugzeugwrack darstellte. Weiter unten ein kleineres, auf dem ein Mann und eine Frau zu sehen waren. Die Frau war Irene. Das Gesicht des Mannes war verschwommen.

      Jürgen Arnold und seine Frau Irene! stand darunter.

      Auf einem anderen Ausschnitt war ein größeres Bild von ihm.

      Immer stand er im Schatten seines älteren Stiefbruders, der auch das Unglücksflugzeug steuerte. Der Jüngere mußte sterben. Seine schöne Frau blieb gebrochen zurück.

      Wie theatralisch das klang!

      Heute jedenfalls machte Irene keinen gebrochenen Eindruck mehr. Seltsame Gedanken kamen Mirja. Sie brannte darauf, mehr von Irene und Jürgen Arnold zu lesen.

      Als letztes kam ihr der Bericht in die Hände, in dem zu lesen stand, daß Irene Arnold-Mattis ein Verfahren gegen ihren Schwager wegen fahrlässiger Tötung ihres Mannes eingeleitet hätte.

      Das also schrieben die Zeitungen über Benedikt, und nach Mirjas Meinung waren sie dazu von Irene inspiriert worden. Aber so schnell durfte sie wohl doch nicht mit ihrem Urteil sein.

      Soweit – so gut, aber wußte sie nicht auch von Benedikt viel zuwenig, um ihn blindlings und gegen jeden zu verteidigen?

      Doch ihn liebte sie, und damit entschuldigte sich alles. Sie war entschlossen, Irene als seine Feindin zu betrachten.

      *

      Dr. Thiele starrte den blonden hochgewachsenen Mann, der ihn aufgeregt ansprach, als er die Klinik betreten wollte, betroffen an.

      »Freilich gibt es einen Dr. Rasmus bei uns«, sagte er. »Er ist zur Zeit zu einem Kongreß in Hamburg.«

      »Und eine Frau Rickmann?« fragte Lars Lundgren drängend.

      Die Kombination Dr. Rasmus – Mirja Rickmann zwang Dr. Thiele ein Lächeln ab.

      »Frau Rickmann ist Röntgenassistentin. Aber darf ich fragen…«

      Er kam nicht weiter, denn der Fremde fiel ihm schon wieder ins Wort.

      »Ist Frau Rickmann noch zu sprechen? Es ist sehr dringend. Eine Familienangelegenheit.«

      »Es ist jetzt fast acht Uhr«, erwiderte Dr. Thiele. »Frau Rickmann ist sicher nicht mehr im Haus.«

      »Könnten Sie mir dann ihre Privatadresse nennen? Es ist wirklich sehr wichtig.«

      Der Fremde machte einen guten Eindruck. Daß er sich nicht vorgestellt hatte, rechnete Dr. Thiele seiner offensichtlichen Erregung zugute.

      »Handelt es sich etwa um Herrn Arnold?« fragte er impulsiv.

      »Arnold? Nein. Es ist eine Familienangelegenheit, wie ich schon sagte. Übrigens, mein Name ist Lundgren, Dr. Lundgren, ich bin ein Kollege.«

      »Abwerbung gibt es aber nicht«, scherzte Dr. Thiele. »Aber warten Sie, vielleicht ist Frau Rickmann noch auf der Chirurgischen.«

      Er ging zum Telefon am Empfang und rief hinüber, erfuhr aber, daß Mirja heimgegangen sei. Das sagte er dem anderen, aber als dieser so eilig davonstürmte, kamen Dr. Thiele doch Bedenken, und er rief Mirja an. Einen Dr. Lundgren kenne sie nicht, erwiderte sie, und sie wüßte auch nicht, wieso er sie in Familienangelegenheiten zu sprechen wünsche.

      Doch als sie den Hörer aufgelegt hatte, kam ihr wie von ungefähr der Gedanke an jenen Briefumschlag, den sie gestern im Schrank ihrer Mutter entdeckt hatte.

      Sie fragte sich, ob es nicht doch noch jemanden gäbe, mit dem sie verwandtschaftliche Bande verknüpften.

      Sie schloß den Schrank auf und nahm den Umschlag heraus. Dann wieder wanderte ihr Blick zu dem Koffer, und sie fragte sich, ob sein Inhalt ihr mehr Aufschluß über Benedikt geben könne als diese Zeitungsartikel. Aber hatte er wirklich gewollt, daß sie diesen Koffer öffnete? Hatte er das nicht halb geistesabwesend gesagt?

      Sie stand unschlüssig da. Plötzlich läutete es. Kam jetzt dieser Dr. Lundgren, von dem Dr. Thiele gesprochen hatte?

      Sie ging langsam, von widersprüchlichen Empfindungen bewegt, zur Tür und öffnete sie, um dann zurückzuweichen, denn vor ihr stand Irene Arnold-Mattis.

      »Heute komme ich zu Ihnen«, sagte sie mit falscher Freundlichkeit. »Ich denke, daß wir uns einmal unterhalten sollten, Frau Rickmann.«

      Ehe Mirja es sich versah, drängte sie sich schon an ihr vorbei und ging in das Wohnzimmer, wo auf dem Tisch noch die Zeitungsausschnitte lagen.

      Irene hatte dies mit einem Blick erfaßt, und in ihren Augen glomm eine gefährliche Flamme.

      »Sie interessieren sich also für die Sensationspresse«, sagte sie zynisch. »Nun, dann können wir ja frei heraus reden. Ich kann Ihnen noch einige Details aus erster Quelle übermitteln.«

      »Ich bin nicht daran interessiert«, sagte Mirja entschlossen.

      »Woran sind Sie denn interessiert? Am Vermögen der Arnolds? Glauben Sie etwa, daß Benedikt es ernst meint, wenn er einem Mädchen den Hof macht?

      Sie haben am Dienstag abend mit Benedikt bei Charles gegessen. Der Ober hat Sie mir sehr genau beschrieben. Es ist sein Stammlokal. Man kann ihn nicht verwechseln. Ich habe früher dort auch oft mit ihm und meinem Mann gegessen und später auch mit ihm allein«, sagte sie höhnisch. »Muß ich noch mehr sagen?«

      »Ich wiederhole, daß ich nicht interessiert daran bin«, erwiderte Mirja eisig.

      »Wie schade. Sie könnten manches über Benedikt erfahren. Aber Sie werden es ohnehin erfahren. Ich habe mich nicht von ihm einwickeln lassen. Ich werde ihm den Prozeß machen. Mal sehen, was ihm dann noch bleibt.«

      Sie schrie es im höchsten Diskant, völlig hysterisch. Und da läutete es wieder.

      Mirja stürzte förmlich zur Tür, und diesmal stand ein Mann davor.

      »Mirja!« СКАЧАТЬ