Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman. Patricia Vandenberg
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Название: Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Im Sonnenwinkel Staffel

isbn: 9783740914325

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СКАЧАТЬ willst es?«, fragte sie beklommen.

      »Er ist so allein und so schrecklich lieb, Mami«, flüsterte Helga. »Du darfst nicht denken, dass ich es will, weil er mir jeden Wunsch erfüllt. Euch würde er doch auch jeden Wunsch erfüllen.«

      »Du musst mich verstehen, Helgakind. Ich kann das nicht annehmen.«

      »Weil er dich auch heiraten wollte?«, fragte das Mädchen geradeheraus. »Ich weiß es nämlich. Er hat mir alles erzählt. Und verstehen kann ich ihn.«

      Das sagte sie, die ihren Vater so geliebt hatte, dass sie fast den Verstand verloren hätte über seinen Tod?

      »Wir waren damals sehr jung, Helga. Wir waren alle gute Freunde.«

      »Aber du hast dich für Vati entschieden, und das hat Onkel Paul so wehgetan, dass er nach Amerika ging. Ich dachte immer an Vati, als er es mir erzählte. Ich dachte doch immer, er müsste Vati sein. Man fühlt sich so geborgen bei ihm. Ich kann es gar nicht ausdrücken. Aber ich hatte nie Angst. Ich möchte so werden wie er. Ich möchte viel lernen, Mami. Einen Menschen braucht er doch. Er kann nicht immer allein sein.«

      »Ich hätte ihm so sehr eine gute Frau gewünscht«, flüsterte Franziska.

      Helga sah sie gedankenverloren an, aber sie sprach nicht aus, was sie dachte und was sie nun auch wusste.

      Für Onkel Paul hatte es immer nur eine Frau gegeben. Keine andere hatte den Vergleich mit ihrer Mutter ausgehalten, und irgendwie machte sie das sehr stolz, denn sie war doch auch immer überzeugt gewesen, die allerbeste Mutter zu haben.

      »Du kannst mit ihm gehen, wenn du willst, mein Kind«, sagte Franziska verhalten.

      Helga streichelte ihr die Wange.

      »Besuchen könnt ihr uns doch mal«, flüsterte sie. »Vielleicht …«

      »Wir wollen der Zeit nicht vorgreifen«, fiel Franziska ihr ins Wort. »Jetzt wird Onkel Paul ja noch ein paar Wochen bei uns bleiben.«

      *

      Carola hatte sich mit Harald verabredet. Sie konnte aber nicht nein sagen, als Onkel Paul sie bat, ein paar Minuten Zeit für uns zu opfern.

      »Begleitest du mich ein Stück?«, fragte sie. »Ich will mich mit Harald treffen. Droben an der Felsenburg.«

      »Warum kommt er nicht her?«, entgegnete er.

      »Er weiß doch nicht, wie alles ausgegangen ist«, erwiderte sie. »Er wird sich freuen.«

      »Worüber?«

      Bestürzt sah sie ihn an.

      »Helga ist doch wieder wie früher«, erklärte sie nachdenklich.

      »Damit ist aber noch nicht alles gut ausgegangen. Ich hoffe sehr auf deine Unterstützung, Roli. Es geht ja nicht nur um Helga. Ihr verkennt das vielleicht, aber mir geht es um euch alle, Franzi natürlich eingeschlossen. Dass du hierbleiben willst, verstehe ich. Es sei denn, dein zukünftiger Mann könnte sich auch entschließen, anderswo sein Glück zu suchen, wo es wohlvorbereitet ist. Ich wäre durchaus nicht abgeneigt. Man wird schneller alt, als man denkt.«

      »Das solltest ausgerechnet du nicht sagen«, stellte sie fest. »Mit vierundvierzig hat man doch gerade das beste Alter erreicht.«

      »Und dann geht es rasend schnell, wenn man allein ist und sich über nichts freuen kann. Ich will nicht undankar sein. Helga will mit mir kommen. Aber mir wäre es lieber, wenn es die ganze Familie wäre.«

      Carola schwieg eine Weile.

      »Mami will nicht«, sagte sie dann verhalten.

      »Du hast es erfasst.«

      »Du musst sie verstehen, Onkel Paul. Vati ist erst ein paar Wochen tot. Es war für uns alle ein schwerer Schock.«

      »Ich will sie doch nicht drängen, ich möchte doch nur für sie sorgen. Sei ehrlich, Roli, sie hat es doch nie leicht gehabt!«

      »Nein, aber ich glaube, Mami gehört zu den Frauen, die es gar nicht leicht haben wollen. Sie ist eine Kämpfernatur. Eigentlich seid ihr euch ähnlich. Ich habe manchmal gedacht, was Vati ohne sie wohl gemacht hätte. Er war ein wundervoller Vater, Onkel Paul. Du darfst mich jetzt nicht missverstehen. Aber der Motor war immer Mami.«

      »Das weiß ich nur zu gut, Roli. Sie ist noch jung. Sie soll endlich leben, nicht mehr sorgen.«

      »Wie sehr musst du sie lieben, dass diese Liebe Jahrzehnte überdauert hat.«

      »Mein Kind«, sagte er gepresst, »ich wusste, dass du mich verstehst. Bitte, lass mich nicht im Stich! Ich setze meine ganze Hoffnung auf dich, weil nur du es ganz verstehen kannst.«

      »Weil ich auch liebe«, flüsterte sie und lehnte ihre Stirn an seine Schulter. »Lass Mami ein wenig Zeit. Sie muss Abstand gewinnen. Man kann sie nicht zwingen. Sie muss von selbst wollen. Vielleicht denkt sie jetzt auch, dass du es so deuten könntest, als wolle sie dich ausnützen. Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, aber ist es nicht so, Onkel Paul, dass eine große Zuneigung unabhängig sein will von materiellen Dingen?«

      »Bei uns ist es ja wohl doch ein wenig anders. Hilfst du mir, Roli?«

      »So weit ich kann. Ich mag dich auch, Onkel Paul. Aber da ist Harald schon.«

      »Dann verziehe ich mich.«

      »Warum denn? Begrüßen kannst du ihn doch wenigstens«, lächelte Carola.

      Sie unterhielten sich noch ein paar Minuten. Dann aber trat Paul Deuring den Heimweg an.

      Carola hatte Harald viel zu erzählen. Er war froh, dass wenigstens die Angelegenheit mit Helga zu einem guten Ende gekommen war.

      Paul Deurings Vorhaben, die ganze Familie mit nach Amerika zu nehmen, betrachtete er allerdings auch skeptisch.

      »Du sollst ja auch mitkommen, Harald«, erklärte Carola.

      »Willst du denn? Lockt dich Amerika?«

      »Ich will sein, wo du bist.«

      Er küsste sie innig. »Ich bin hier schon verwurzelt, Liebes, was aber nicht bedeuten soll, dass ich nicht anderswo auch Fuß fassen könnte. Onkel Paul ist noch jung, und bis er sich mal zur Ruhe setzt, ist Peter erwachsen.«

      Er sah sie unsicher an, als fürchte er ihren Widerspruch. Aber Carola lächelte.

      »Und hier steht das Haus, das du in weiser Voraussicht so diskret erstanden hast.«

      »Du weißt es?«, fragte er verlegen. »Woher?«

      »Eine gute Privatsekretärin weiß alle Geheimnisse ihres Chefs«, scherzte sie. »Aber Spaß beiseite, ich habe es ganz zufällig von Fritzi erfahren, die wohl keine Ahnung hatte, dass du es mir verschwiegen hast.«

      »Das Haus könnte man ja auch wieder verkaufen«, räumte er ein.

      »Dieses nicht. Es bedeutet mir unsagbar viel, und ich weiß, dass wir darin sehr glücklich sein werden.«

      »Roli, СКАЧАТЬ