Karin Bucha Staffel 1 – Liebesroman. Karin Bucha
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Название: Karin Bucha Staffel 1 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783959796712

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СКАЧАТЬ gerechnet. Er ist und bleibt ein Herrenmensch.

      »Na«, bohrt er weiter, »weshalb reden Sie nicht?«

      »Gesprochen haben wir genug«, sagt sie, der Trotz steigt wie eine heiße Welle in ihr empor. »Ich denke, wir fahren lieber!«

      Schweigend gehen sie nebeneinander her.

      Auch im Wagen sprechen sie nicht. Bis es ihm auffällt und er sie bittet: »Würden Sie mir eine Zigarette entzünden? Im Handschuhkasten finden Sie die Schachtel. Anzünder ist neben der Blumenvase.«

      Gehorsam wie ein folgsames Kind erfüllt sie seinen Wunsch. Er läßt sich die Zigarette sogar in den Mund schieben.

      »Und Sie?« wundert er sich.

      »Danke, jetzt mag ich nicht rauchen«, lehnt sie hochmütig ab.

      Er wirft ihr einen schnellen Seitenblick zu, dann sieht er wieder starr auf die Fahrbahn. Er kennt diesen verschlossenen Ausdruck an ihr. Da ist es besser, er schweigt. Und er hätte sie so gern noch einmal mit diesem reizenden, fröhlichen Ausdruck in den feinen Zügen gesehen.

      Ich bin ein Tölpel – denkt er und ärgert sich über sich selbst. »Mit Frauen kann ich nicht umgehen«, kleidet er seine Gedanken in Worte.

      Sie fährt etwas zusammen. »Das möchte ich nicht unterschreiben«, erwidert sie, ohne den Blick von der Landstraße zu wenden, die sie bereits erreicht haben. »Sie verstehen sehr gut, mit Ihren Patientinnen umzugehen.«

      »Das habe ich auch nicht gemeint.«

      Sie wird glühend rot. Aber das sieht er nicht. Seine Aufmerksamkeit gilt dem Fahren.

      Sybilla ist erleichtert, als vor ihnen das Haus ihres Vaters auftaucht.

      »Wir sind am Ziel«, sagt sie, und er bringt den Wagen zum Halten. »Ich sehe meinen Vater schon im Garten.«

      Doktor Romberg ist sichtlich beeindruckt von der Erscheinung Dr. Sanders, der ihn in gemessener Art willkommen heißt. Seine hellen Augen, in deren Winkeln der Schalk sitzt, sind forschend auf den jungen Kollegen gerichtet. Was er sieht, scheint ihn zufriedenzustellen.

      »Darf ich zum Kaffee bitten«, bemerkt er mit einer höflichen Bewegung zur Veranda hin, nachdem er Sybilla leicht auf die Wange geküßt hat. »Martha wartet schon voll Ungeduld.«

      Mit einem leichten Lächeln bemerkt Romberg, wie die rundliche Haushälterin Sybilla in die Arme nimmt und herzt und küßt und wie die junge Ärztin hier nichts anderes als die Tochter des Hauses ist.

      Nachdem sie sich aus Marthas Armen befreit hat, bemerkt sie das Lächeln um Doktor Rombergs Mund, und sie ärgert sich darüber.

      Für ihn will sie nichts anderes als die sachliche Kollegin sein.

      Gemeinsam lassen sie sich am

      hübsch gedeckten Kaffeetisch nieder.

      Doktor Romberg läßt die Atmo-sphäre des Hauses voll auf sich wirken. Sie ist voll Wärme und Behaglichkeit. Dabei entgeht ihm nicht, daß der alte Medizinalrat Sanders ihn scharf beobachtet und sein Urteil über seine Person längst fertig ist.

      Er wartet mit innerer Spannung auf den Augenblick, da der alte sympathische Mann auf den Kernpunkt seines Besuches zu sprechen kommt.

      *

      »Ist Oberschwester Magda hier?« Doktor Freytag steckt seinen Kopf zur Tür herein.

      Am Tisch sitzt Schwester Anita. Sie wendet sich halb um. »Sehen Sie sie irgendwo?« gibt sie schnippisch zurück.

      Von diesem Ton betroffen, kommt er näher. »Was ist denn mit Ihnen los?« fragt er und stützt sich auf die Tischkante. Ihre dunklen Augen – groß wie Kirschen, muß er denken – funkeln ihn an. Das krause Haar läßt sich selbst unter der Schwesternhaube nicht bändigen.

      »Dasselbe möchte ich Sie fragen.«

      »Mich? Warum denn?«

      »Weil Sie aussehen wie Braunbier mit Spucke«, gibt sie ihm kurz zur Antwort.

      In jedem anderen Falle hätte er herzlich gelacht, doch augenblicklich ist ihm nicht nach Lachen zumute.

      »Was fällt Ihnen eigentlich ein«, erbost er sich.

      Sie blickt ihn groß und furchtlos an. Sie hat eine heillose Wut auf diesen jungen Arzt, der hinter der Oberschwester wie ein Hündchen her ist, dabei sieht er nicht, daß es auch junge, hübsche Schwestern gibt, die viel, sehr viel sogar, für ihn übrig haben. Sie hat ihn so gern, und er übersieht sie völlig.

      »Na?« macht er sich bemerkbar, weil er ihren Blick als unbehaglich empfindet.

      »Gucken Sie doch mal in den Spiegel, der sagt Ihnen die Wahrheit, genau wie ich«, erwidert sie und macht sich wieder über ihre Schreibarbeit.

      Er läßt sich schwer auf den Stuhl neben dem Tisch sinken. Mit dem Tuch wischt er sich über die Stirn.

      »In der Tat, mir ist hundeelend«, gibt er mit heiserer Stimme zu.

      »Was wollen Sie denn dann hier? Legen Sie sich doch ins Bett.«

      »Sie haben gut reden. Nur Doktor Müller ist im Hause. Ich muß hierbleiben.« Mühsam erhebt er sich. »Übrigens, Schwester Anita, könnten Sie mir mit einer Ampulle aushelfen? Ich benötige eine für die Ambulanz.«

      Eilfertig erhebt sie sich und geht zu dem Schrank hinüber. Der Ausdruck seines Gesichtes nimmt Spannung an. Gerade als sie das Schloß geöffnet hat, wird sie abgerufen.

      »Gehen Sie nur«, ruft er ihr zu. »Ich warte solange.«

      Sie hastet davon, und als sie nach fünf Minuten zurückkommt, sitzt er immer noch auf dem Stuhl, den Kopf in die Hand gestützt.

      Sie erschrickt, denn sie bemerkt, daß sie in der Eile vergessen hat, den Schlüssel zum Giftschrank abzuziehen. Schnell entnimmt sie einer Schachtel eine Ampulle, und nachdem sie den Namen des Patienten notiert hat, übergibt sie sie dem Arzt.

      Mit einem hastig gemurmelten Gruß verschwindet er.

      Später taucht die Oberschwester auf. Sie geht an den Schrank und bemerkt, daß eine große Packung Ampullen fehlt. Sie ist darüber so entsetzt, daß sie alle Farbe verliert und sich haltsuchend an den Schrank klammert.

      »Haben Sie eine Schachtel Eukodal ausgegeben?« wendet sie sich an Schwester Anita, deren Wangen plötzlich zu glühen beginnen.

      »Eine Schachtel nicht, nur eine Ampulle. Doktor Freytag hat sie für die Ambulanz geholt.«

      »Ach so«, murmelt die Oberschwester und schickt Anita mit einem Auftrag aus dem Zimmer.

      Er hat mich bestohlen – geht es Magda in Angst und Zorn durch den Kopf. Mein Gott! Wie soll ich das verantworten?

      Sie blickt auf das Zifferblatt der Uhr. Jetzt kann sie ihren Posten nicht verlassen, und ab acht Uhr hat Martin dienstfrei.

      Sie vergräbt ihre Hände in das Haar, ungeachtet, daß die Haube СКАЧАТЬ