Ruhend. Блейк Пирс
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СКАЧАТЬ rannte die Treppe hinab ihm nach. Sie griff den hysterischen Cop bei den Armen und zerrte ihn gewaltsam auf den Rasen.

      „Lass ihn in Ruhe, Dom“, sagte Sam. „Lass mich das machen, ok?“

      Dominics Miene war jetzt genauso blass wie die Wyatts. Auch er zitterte nun.

      Er nickte stumm. Sam ging zu Wyatt hinüber und half ihm, sich wieder aufzusetzen.

      Sie hockte sich vor ihn und legte ihm ihre Hand auf die Schulter.

      Sie sagte: „Es wird alles wieder gut, Wyatt. Hol einfach ein paar Mal tief Luft.“

      Dem armen Wyatt gelang es nicht, ihren Anweisungen zu folgen. Stattdessen schien er gleichzeitig zu hyperventilieren und zu schluchzen.

      Er schaffte es dennoch, einige Worte herauszupressen: „Ich – ich wollte ihm nur die Zeitung bringen und dann habe ihn dort gefunden.“

      Sam kniff die Augen zusammen und versuchte zu verstehen, was er sagte.

      „Wieso bist du bis zur Veranda hinaufgestiegen?“, fragte sie. „Konntest du die Zeitung nicht einfach von hier aus hochwerfen?“

      Wyatt zuckte mit den Schultern und sagte: „Er wird immer – wurde immer wütend, wenn ich das tat. Er meinte immer, das Geräusch würde ihn aufwecken. Er sagte mir, ich solle auf die Veranda kommen und die Zeitung zwischen die Gitter- und die Eingangstür stecken. Sonst würde sie weggeweht, sagte er. Also bin ich immer da hochgestiegen, und heute wollte ich gerade die Gittertür öffnen, da sah ich – “

      Wyatt schluchzte und stöhnte bei der Erinnerung an das Gesehene. Dann fügte er hinzu…

      „Dann habe ich euch von meinem Handy aus angerufen.“

      Sam klopfte ihm sanft auf die Schulter.

      „Es wird alles gut“, sagte sie. „Du hast alles richtig gemacht, indem du die Polizei gerufen hast. Warte jetzt hier.“

      Wyatt warf einen Blick auf seine Tasche. „Aber diese Zeitungen – ich muss sie heute unbedingt noch austragen.“

      Armer Junge, dachte Sam.

      Er war offensichtlich schrecklich durcheinander. Außerdem machte sich anscheinend eine Art fälschliches Schuldgefühl in ihm breit. Sam nahm an, dass es eine natürliche Reaktion in solch einer Situation war.

      „Du musst gar nichts machen“, sagte sie. „Niemand wird irgendetwas sagen. Alles wird gut. Wie gesagt, wartest du jetzt einfach hier.“

      Sie erhob sich und schaute sich nach Dominic um, der immer noch stumm und wie erstarrt im Vorgarten stand.

      Sam wurde nun ein wenig wütend.

      Hat er vergessen, dass er ein Cop ist?

      Sie rief ihm zu: „Dom, komm schon. Wir müssen da rein und uns das genauer ansehen.“

      Doch Dom rührte sich nicht. Er stand da, als hätte er seinen Gehörsinn eingebüßt und konnte nicht hören, dass sie mit ihm sprach.

      Sie fuhr ihn in einem schärferen Ton an: „Dominic, komm mit verdammt!“

      Dominic nickte stumm und trottete die Treppe hinauf über die Veranda ins Haus hinein ihr nach.

      Gareth Ogden lag mit weit ausgebreiteten Armen und Beinen auf dem Boden. Er trug Shorts und ein T-Shirt. Die Wunde auf seiner Stirn war merkwürdig präzise und symmetrisch. Sam kniete sich zu ihm hinab, um sie sich genauer anzusehen.

      Immer noch über ihr stehend stammelte Dominic: „F-Fass nichts an.“

      Sam hätte ihn am liebsten gefragt, ob er sie für blöd hielt.

      Welcher Cop wusste nicht, wie vorsichtig man an so einem Tatort sein musste?

      Doch als sie sich zu Dominic umwandte, sah sie, dass er immer noch blass war und zitterte.

      Was, wenn er ohnmächtig wird? dachte sie.

      Sie zeigte auf einen Sessel in der Nähe und sagte: „Setz dich mal, Dom.“

      Dominic tat stumm, wie ihm gesagt wurde.

      Sam fragte sich, ob er jemals zuvor eine Leiche gesehen hatte.

      Ihre eigene Erfahrung beschränkte sich auf die Beerdigungen ihrer Großeltern. Natürlich war das hier etwas ganz anderes. Doch trotzdem fühlte sich Sam merkwürdig ruhig, als sei sie Herr der Lage – fast so, als hätte sie sich schon eine ganze Weile lang auf eine derartige Situation vorbereitet.

      Dominic teilte dieses Gefühl offenbar nicht.

      Sie schaute sich Ogdens Wunde genauer an. Sie ähnelte ein wenig dem riesigen Krater auf der Landstraße in der Nähe von Rushville von vor einem Jahr – eine komische, klaffende Öffnung, die dort eigentlich nicht hingehörte.

      Noch merkwürdiger war, dass die Haut um die Wunde herum unversehrt geblieben war – vollkommen unbeschädigt sah sie so aus, als hätte sie sich nur so weit gedehnt, wie das Objekt, das sich in Ogdens Kopf gebohrt hatte, Platz gebraucht hatte.

      Sam begriff sofort, um welches Objekt es sich dabei gehandelt haben musste.

      Sie rief Dominic zu: „Jemand muss mit einem Hammer auf ihn eingeschlagen haben.“

      Dominic, dem es offenbar wieder besser ging, erhob sich aus dem Sessel und kniete sich neben Sam, um die Leiche genauer betrachten zu können.

      „Woher weißt du, dass es ein Hammer war?“, fragte er.

      Obwohl Sam sehr wohl wusste, dass es wie ein perverser Witz klingen musste, antwortete sie…

      „Ich kenn’ mich aus mit Werkzeug.“

      Es stimmte. Als sie ein kleines Mädchen gewesen war, hatte sie von ihrem Vater mehr über die richtige Handhabung verschiedener Werkzeuge erfahren, als die meisten Jungs der Stadt in ihrem gesamten Leben. Und die Einkerbung von Ogdens Wunde hatte exakt dieselbe Form, wie das runde Ende eines ganz normalen Hammers.

      Die Wunde war zu groß um beispielsweise von einem Kugelhammer herzurühren.

      Außerdem musste es ein größerer Hammer gewesen sein. Nur so konnte ein einziger Schlag so tödlich sein wie in diesem Fall.

      Ein Klauenhammer oder ein Reißhammer, dachte sie. Etwas anderes kommt nicht in Frage.

      Sie sagte zu Dominic: „Ich frage mich, wie der Mörder hier reingekommen ist.“

      „Oh, das kann ich dir sagen“, erwiderte Dominic. „Ogden hat sich nicht einmal bemüht, daran zu denken, seine Tür abzuschließen. Selbst dann nicht, wenn er das Haus verlassen hat. Er ließ sie manchmal sogar nachts sperrangelweit offen stehen. Du weißt doch wie die Leute, die in der Strandstraße leben, drauf sind – sie sind dumm und gutgläubig.“

      Sam fand es traurig, die Worte „dumm“ und „gutgläubig“ auf diese Weise im selben Satz zu hören.

      Wieso sollten die Leute in einer Stadt wie Rushville ihre Häuser auch zusperren?

      Seit Jahren hatte es keine Gewaltverbrechen gegeben.

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